5.6
Risiken durch elektromagnetische Interferenz
Gefahr durch elektromagnetische Interferenz!
In unmittelbarer Nähe zum Gerät betriebene Funkgeräte, Mobiltelefone oder sonstige Sender können die
sichere Funktion des Geräts beeinträchtigen. Zu Mindestabständen von Sendegeräten siehe Kapitel 11
„Leitlinien und Herstellererklärung zur elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV)", Seite 45.
Mit ihrer hochfrequenten Ausgangsspannung können Elektrochirurgiegeräte starke Störquellen sein.
Dabei stellen insbesondere vagabundierende HF-Ströme starke Störquellen dar, die sich entweder über
das Versorgungsnetz ausbreiten oder direkt vom Patienten abgeleitet werden.
Während der HF-Aktivierung können Störungen bei Überwachungs-Monitoren auftreten.
Bei Patienten mit aktiven Implantaten, z. B. Schrittmachern oder implantierten Elektroden, besteht bei der
Anwendung des Elektrochirurgiegeräts eine – durch einen stark konzentrierten HF-Strom oder durch
dessen Umleitung hervorgerufene – Gefährdungsmöglichkeit. Die Auswirkungen könnten eine irreparable
Beschädigung des aktiven Implantates oder eine Beeinträchtigung seiner Funktion sein. Die
nachstehenden Richtlinien sollten befolgt werden. Bei Zweifeln sollte qualifizierter Rat hinzugefügt
werden.
•
Ein Kontakt der Aktivelektrode mit metallischen Teilen (Implantate, Endoprothesen usw.) während
der HF-Aktivierung ist unbedingt zu vermeiden.
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Die Überwachung solcher Patienten unter Verwendung eines geeigneten Überwachungsmonitorings
wird empfohlen.
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Ein Defibrillator sowie ein externer Schrittmacher sollten einsatzbereit gehalten werden.
•
Für das Elektrochirurgiegerät gilt, dass die eingestellte Ausgangsleistung so gering wie möglich
gewählt wird.
•
Die aktive Elektrode des Elektrochirurgiegeräts sollte nicht näher als 15 cm am Implantat oder dessen
Elektroden eingesetzt werden.
Wenn irgend möglich sollte die Bipolartechnik angewendet werden.
•
Die Regeln der Anwendung wie z. B. Applikation der Neutralelektrode sind sorgfältig einzuhalten. Die
•
Neutralelektrode darf nicht über Implantate, Endoprothesen und anderen Metallteilen sowie nicht
über Knochenvorsprüngen und narbigem Gewebe appliziert werden. Gegebenenfalls ist die
Anlagestelle vorzubereiten, indem sie gereinigt und entfettet wird, starke Behaarung ist zu entfernen.
Zur Entfernung dürfen keine Mittel verwendet werden, die die Haut austrocknen (z. B. Alkohol).
Bei metallischen Teilen im Körper, wie z. B. bei Hüftschäften, ist unbedingt darauf zu achten, dass diese
auf gar keinen Fall mit HF-Strom beaufschlagt werden. Durch den HF-Strom kann es zu
Oberflächenbeschädigungen (Aufschmelzungen) kommen, die dann zu einer Kerbwirkung führen können,
welche selbst nach Jahren zu einem Biegedauerbruch des metallischen Teils führen könnte.
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Gebrauchsanweisung
Elektrochirurgiegerät Minicutter
Revision 08