5.2.11. Modal
Der Modal-Oszillator bietet eine einfache Möglichkeit, wunderbar klare und realistische
Percussion-Klänge zu erhalten. Er basiert auf dem Physical Modeling eines Objekts, das mit
einem Energiestoß angeregt wird und dann in Resonanzschwingung gerät – der
KarplusStr-
Oszillator [p.27]
funktioniert auf ähnliche Weise.
Jedes akustische Musikinstrument beruht auf einer Schwingungsanregung : Der Spieler
wendet Energie an, indem er eine Trommel schlägt, eine Saite streicht oder zupft, in eine
Flöte bläst und so weiter. Der Klang des Instruments hängt von dessen Form, Größe und den
Materialien ab: Das mittlere C auf einer Gitarre klingt nicht wie die gleiche Note auf einem
Cello – diese Note klingt sogar selbst auf zwei verschiedenen Gitarren unterschiedlich!
Der Modal-Oszillator erzeugt solche Klänge und fügt dann noch eine Dämpfung hinzu: Er
verkürzt die Zeitdauer, mit der ein Klang nach der Erregung weiterschwingt. Beispiele hierfür
sind die Schlaghandflächen-Dämpfung bei einer Gitarre oder das Anfassen des Fells bei
einer Trommel, um den Klang eines Schlags zu verkürzen.
Natürlich können diese Parameter moduliert werden, was einen Resonanzeffekt erzeugt,
der sich innerhalb einer einzelnen gespielten Note ändert. Bei kustischen Instrumente
funktioniert das nur sehr begrenzt, aber der Modal-Oszillator kann seinen Sound mit nur
wenigen Reglerdrehungen von einer
Bassgitarre
über ein Xylophon bis hin zu
Kirchenglocken umschalten.
Inharm: Legt fest, wie viele unharmonische Resonanzen angeregt werden, wodurch der
Klang von "holzig" bis "metallisch" klingen kann.
Timbre: Legt fest, wie hell der Schwingungsanreger (Exciter) klingt – also das Gleichgewicht
zwischen tiefen und hohen Frequenzen. Das beeinflusst, welche Obertöne angeregt werden.
Decay: Legt fest, wie schnell die Resonanz gedämpft wird.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniFreak - Die digitalen Oszillatoren
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