Programmieren der Struktur einer Ablaufkette
6.1
Ablaufkette - Prinzip
Eine Ablaufkette besteht aus einer Folge von Schritten, die abhängig von den
Bedingungen zum Weiterschalten in einer festgelegten Reihenfolge aktiviert
werden.
Prinzip der Bearbeitung einer Ablaufkette
Die Bearbeitung einer Ablaufkette beginnt immer mit
•
einem Initialschritt oder
•
mehreren Initialschritten, die an beliebiger Stelle in der Ablaufkette stehen.
Solange die Aktionen eines Schritts ausgeführt werden, ist dieser Schritt aktiv. Werden mehrere Schritte
gleichzeitig ausgeführt, sind alle diese Schritte aktiv.
Ein aktiver Schritt wird verlassen, wenn
•
alle eventuell anstehenden Störungen behoben bzw. bestätigt sind
•
und die dem Schrittfolgende Transition erfüllt ist.
Der nächste Schritt der der erfüllten Transition folgt, wird aktiv.
Am Ende einer Ablaufkette steht:
•
ein Sprung zu einem beliebigen Schritt dieser Ablaufkette oder einer anderen Ablaufkette des FB.
Dadurch ist ein zyklischer Betrieb der Ablaufkette möglich.
•
ein Kettenende. Der Ablauf endet mit dem Erreichen des Kettenendes.
Schritt
Die Steuerungsaufgabe wird in einzelne Schritte unterteilt. In Schritten werden die
Aktionen formuliert, die von der Steuerung in einem bestimmten Zustand
ausgeführt werden (z. B. das Steuern der Ausgänge bzw. das Aktivieren und
Deaktivieren von Schritten).
Aktiver Schritt
Ein aktiver Schritt ist ein Schritt, dessen Aktionen gerade bearbeitet wird.
Ein Schritt wird aktiviert,
• wenn die Bedingungen der vorhergehenden Transition erfüllt sind oder
• wenn er als Initialschritt definiert ist und die Ablaufkette initialisiert wurde oder
• wenn er durch eine ereignisabhängige Aktion aufgerufen wird.
Hinweis
Ein Sprung aus einer Transition auf einen unmittelbar vorhergehenden Schritt ist
zu vermeiden.
Um diese Sprunganweisung zu ermöglichen, sollte ein Leerschritt inkl. einer
Transition ohne Bedingungen hinzugefügt werden.
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S7-GRAPH für S7-300/400 Ablaufsteuerung programmieren
A5E00290653-01