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Befehlssätze Simatic Und Iec 1131 - Siemens SIMATIC S7-200 Systemhandbuch

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Befehlssätze SIMATIC und IEC 1131-3
Die meisten Automatisierungssysteme bieten im wesentlichen die gleichen Arten von Operationen, doch es
gibt geringfügige Unterschiede in Darstellung, Funktion usw. zwischen den verschiedenen Herstellern. In
den letzten Jahren hat die Internationale Elektrotechnische Kommission (IEC) globale Normen entwickelt,
die sich auf viele Aspekte der Programmierung von Automatisierungssystemen beziehen. Im wesentlichen
fordert die Norm die verschiedenen Hersteller von Automatisierungssystemen dazu auf, Operationen zur
Verfügung zu stellen, die in Darstellungsart und Funktionsweise gleich sind.
Ihre S7-200 bietet Ihnen zwei verschiedene Befehlssätze, mit denen Sie eine Bandbreite von
Automatisierungslösungen programmieren können. Der IEC-Befehlssatz entspricht der Norm IEC 1131-3 für
die Programmierung von Automatisierungssystemen. Der SIMATIC-Befehlssatz ist spezifisch für die S7-200
ausgelegt.
Tipp
Im IEC-Modus zeigt STEP 7-Micro/WIN im Operationsbaum eine rote Raute 〈♦) neben den Operationen
an, die nicht in der Norm IEC 1131-3 definiert sind.
Es gibt einige wesentliche Unterschiede zwischen den Befehlssätzen SIMATIC und IEC.
Der IEC-Befehlssatz umfasst nur die Operationen, die bei allen Herstellern von
-
Automatisierungssystemen genormt sind. Einige Operationen, die sich standardmäßig im
SIMATIC-Befehlssatz befinden, sind keine genormten IEC 1131-3 Operationen. Sie stehen als nicht
genormte Operationen zur Verfügung, doch wenn Sie diese Operationen in einem Programm
verwenden, ist das Programm nicht mehr kompatibel mit IEC 1131-3.
Bei einigen IEC-Boxen kann mit mehreren Datenformaten gearbeitet werden. Dieses Verhalten wird
-
oft als "Überladen" bezeichnet. Beispiel: Anstatt für die Operationen ADD_I (Ganze Zahlen (16 Bit)
addieren) und ADD_R (Realzahlen addieren) einzelne Boxen zur Verfügung zu stellen, prüft die
IEC-Operation ADD das Format der Daten, die addiert werden sollen, und wählt automatisch die
korrekte Operation für die S7-200 aus. Hierdurch sparen Sie sich einigen Programmieraufwand.
Wenn Sie mit IEC-Operationen arbeiten, werden die Parameter der Operation automatisch auf das
-
richtige Datenformat geprüft, z.B. vorzeichenlose ganze Zahl im Vergleich zu ganze Zahl mit
Vorzeichen. Wenn Sie beispielsweise versuchen, einen ganzzahligen Wert für eine Operation
einzugeben, die einen Bitwert benötigt (ein/aus), wird Ihnen ein Fehler angezeigt. Diese Funktion
verringert Syntaxfehler beim Programmieren.
Wenn Sie den SIMATIC-Befehlssatz oder den IEC-Befehlssatz auswählen, sollten Sie folgendes beachten:
Die SIMATIC-Operationen haben im allgemeinen die kürzesten Ausführungszeiten. Einige
-
IEC-Operationen haben evtl. längere Ausführungszeiten.
Einige IEC-Operationen, z.B. Zeiten, Zähler, Multiplizieren und Dividieren, funktionieren anders als die
-
entsprechenden SIMATIC-Operationen.
Alle drei Programm-Editoren (KOP, AWL, FUP) arbeiten mit dem SIMATIC-Befehlssatz. Mit
-
IEC-Operationen können Sie nur im KOP- und im FUP-Editor arbeiten.
Die Funktionsweise von IEC-Operationen ist bei allen Herstellern von Automatisierungssystemen
-
genormt, d.h. IEC-konforme Programme können Sie unabhängig vom Automatisierungssystem
erstellen.
Der SIMATIC-Befehlssatz enthält mehr Operationen als in der IEC-Norm definiert sind. Sie können
-
deshalb jederzeit SIMATIC-Operationen in Ihr IEC-Programm aufnehmen.
IEC 1131-3 verlangt, dass für Variablen ein Typ deklariert wird, und es unterstützt das Prüfen des
-
Datentyps durch das System.
Programmiergrundlagen, Konventionen und Funktionen
Kapitel 5
5
53

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