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7.2.2
Systeminitialisierungsprogramm
Nach dem Durchlaufen des Selbstdiagnoseprogramms wird das Systeminitialisierungspro-
gramm angefordert.
In seinem ersten Abschnitt werden die für den Ablauf des Organisationsprogramms erforder-
lichen Daten eingerichtet. Dieses Einrichten umfaßt u.a.:
•
Organisation der Stacks,
•
Segmentierung für Wort- und Coprozessor,
•
Einträge der steckplatzabhängigen CPU-Interrupttabelle,
•
Prioritätsliste der Tasks,
•
Einrichtung der Task-Daten,
•
Initialisierung der Zählerstände und Periodenwerte.
Im zweiten Abschnitt stellt das Systeminitialisierungsprogramm die Art des Anlaufs nach
Zuschalten der Netzspannung fest. Dazu werden die folgenden Punkte überprüft:
•
Fehlen eines Einschaltprüfmusters (d.h. Datenverlust)
•
Anstehen eines Batteriealarms
•
Inbetriebnahmebit gesetzt
•
Anforderung von der NC "automatischer Neustart nach Inbetriebnahme urlöschen"
•
Betriebszustandsbit STOZUS gesetzt (Erfassung eines Unterbrechungsereignisses
•
bzw. Aufrechterhaltung des STOP-Zustandes, siehe Abschnitt 8)
•
Neustart- oder Wiederanlaufversuch abgebrochen.
Ist die Kennung STOZUS gesetzt, bleibt die Steuerung im STOP-Zustand.
Ist in diesem zweiten Abschnitt (Überprüfung des Anlaufs nach Zuschalten der Netzspannung)
die Kennung STOZUS nicht gesetzt, aber eine der sonstigen Bedingungen erfüllt, wird ein
automatischer Neustart durchgeführt; zu einem Wiederanlauf der Steuerung kommt es nur,
wenn keine der dort genannten Bedingungen erfüllt ist.
Ein Urlöschen mit anschließendem Urladen des Anwenderspeichers (URLOE = 1) ist immer
dann erforderlich, wenn
•
Erstinbetriebnahme veranlaßt wurde
•
ein Datenverlust auftrat durch Ziehen der PLC-CPU oder durch Netz- und gleichzeitigen
Batteriespannungsausfall
Bei Netzspannungsausfall während einer laufenden Bearbeitungskontrolle wird diese vom
Programmiergerät abgebrochen. Das Systeminitialisierungsprogramm veranlaßt einen Neustart.
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SINUMERIK 880, SW1-6 (IA)
6ZB5 410-0CP01
7 Beschreibung PLC 135 WB
7.2.2 Systeminitialisierungsprogramm
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