Richtlinien für Erdung und Bezugsspannung galvanisch getrennter Stromkreise
Beachten Sie folgende Hinweise zur Erdung und zur Festlegung der Bezugsspannung von
galvanisch getrennten Stromkreisen:
Für jeden Stromkreis im Aufbau ist der Bezugspunkt (0 Volt) festzulegen, ferner die
Punkte, an denen Stromkreise mit möglicherweise unterschiedlichen Bezugsspannungen
sich treffen können. Solche Verbindungen können zu unerwünschtem Stromfluß und
infolgedessen zu Fehlfunktionen oder Schäden an Schaltungen führen. Eine häufige
Ursache für unterschiedliche Bezugsspannungen sind weit voneinander entfernte Er-
dungspunkte. Werden Geräte mit weit voneinander entfernten Erdungspunkten an ein
Kommunikations- oder Sensorkabel angeschlossen, können unerwartete Ströme durch
den von Kabel und Erdung gebildeten Stromkreis fließen. Selbst bei kurzen Entfernun-
gen können die Lastströme großer Elektromaschinen Unterschiede im Erdungspotential
verursachen oder durch elektromagnetische Induktion unerwünschte Ströme direkt indu-
zieren. Spannungsversorgungen mit nicht gegeneinander ausgewogenen Bezugsspan-
nungen können schädliche Ströme zwischen ihren jeweiligen Stromkreisen erzeugen.
Die S7-200 Produkte arbeiten mit gruppenweiser Potentialtrennung, wodurch das Entstehen
unerwünschter Ströme in Ihrer Anlage verhindert wird. Beim Planen Ihres Aufbaus müssen
Sie darauf achten, wo die Potentialgrenzen liegen und wo keine vorhanden sind. Achten Sie
auch auf die Potentialgrenzen von Spannungsversorgungen und anderen Geräten sowie auf
die Lage der Bezugspunkte aller betroffenen Spannungsversorgungen.
Wählen Sie die Erdungsbezugspunkte und Potentialgrenzen so, daß überflüssige Strom-
kreisschleifen unterbrochen und damit als unerwünschte Induktionsquellen ausgeschal-
tet werden. Berücksichtigen Sie auch vorübergehende Verbindungen, die neue Strom-
kreisreferenzen errichten, z. B. das Anschließen eines Programmiergeräts an die CPU.
Beachten Sie beim Auswählen von Erdungspunkten die entsprechenden Sicherheitsvor-
schriften, und stellen Sie die einwandfreie Funktion von stromkreisunterbrechenden
Schutzeinrichtungen sicher.
Die folgenden Beschreibungen stellen eine Einführung in die allgemeinen Potentialtren-
nungseigenschaften der Familie S7-200 dar, doch manche dieser Merkmale können bei be-
stimmten Produkten unterschiedlich ausgeprägt sein. Sie entnehmen den Datenblättern in
Anhang A die geltenden technischen Daten zu jedem Produkt und zusätzliche Angaben,
welche Stromkreise mit Potentialgrenzen versehen sind. Die Bemessungsdaten der Poten-
tialgrenzen sind ebenfalls angegeben. Potentialgrenzen mit einer Bemessungsgrenze von
unter 1500 V AC sind lediglich für die funktionsbezogene Potentialtrennung ausgelegt, sie
dürfen nicht als Sicherheitsgrenzen betrachtet und genutzt werden.
Die Referenzspannung für die Logik der CPU ist gleich der DC-Geberversorgung M.
Bei einer CPU mit Gleichspannungsversorgung ist die Referenzspannung für die Logik
der CPU gleich der Eingangsspannung M.
Die Referenzspannung für die Kommunikationsschnittstellen der CPU ist gleich der Refe-
renzspannung für die Logik der CPU (gilt nicht für die DP-Schnittstelle).
Analogeingänge und Analogausgänge sind von der Logik der CPU nicht galvanisch ge-
trennt. Analogeingänge sind volldifferential ausgeführt, um die Gleichtaktunterdrückung
bei Niederspannungen sicherzustellen.
Die Logik der CPU ist bis 100 V DC galvanisch von Erde getrennt.
Digitale DC-Eingänge und DC-Ausgänge sind bis 500 V AC galvanisch von der Logik der
CPU getrennt.
Digitale E/A-Gruppen sind bis 500 V AC galvanisch voneinander getrennt.
Relaisausgänge, AC-Ausgänge und AC-Eingänge sind bis 1500 V AC galvanisch von
der Logik der CPU getrennt.
Gruppen aus AC- und Relaisausgängen sind bis 1500 V AC galvanisch voneinander
getrennt.
Phasen- und Neutralleiter der AC-Spannungsversorgung sind bis 1500 V AC galvanisch
von Erde, der Logik der CPU und sämtlichen Erweiterungsmodulen getrennt.
Automatisierungssystem S7-200, Systemhandbuch
C79000-G7000-C230-02
Installieren einer Micro-SPS S7-200
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