Operationssatz
Aktualisieren von Zeiten mit einer Auflösung von 100 ms
Die meisten Zeiten, die von der S7-200 zur Verfügung gestellt werden, verwenden eine Auf-
lösung von 100 ms. Diese Zeiten zählen die Anzahl der Intervalle mit 100 ms, die seit der
letzten Aktualisierung dieser Zeit mit einer Auflösung von 100 ms vergangen sind. Zeiten mit
einer Auflösung von 100 ms werden aktualisiert, indem der Akkumulationswert mit einer Auf-
lösung von 100 ms (seit Beginn des vorherigen Zyklus) jedesmal dann zu dem aktuellen
Wert der Zeit addiert wird, wenn die Zeitoperation ausgeführt wird.
Das Aktualisieren einer Zeit mit einer Auflösung von 100 ms geschieht nicht automatisch, da
der aktuelle Wert der Zeit nur dann mit dem Akkumulationswert aktualisiert wird, wenn die
Zeitoperation ausgeführt wird. Deshalb wird der aktuelle Wert einer Zeit nicht aktualisiert,
wenn zwar eine Zeit freigegeben, aber die Zeitoperation nicht in jedem Zyklus ausgeführt
wird. Dadurch verliert die Zeit an Wert. Wenn die Zeitoperation für eine Zeit mit einer Auflö-
sung von 100 ms in einem Zyklus mehrfach ausgeführt wird, dann wird der Akkumulations-
wert mehrfach zu dem aktuellen Wert der Zeit addiert. Dadurch gewinnt die Zeit an Wert. Sie
sollten also Zeiten mit einer Auflösung von 100 ms nur dann verwenden, wenn die Zeitope-
ration genau einmal pro Zyklus ausgeführt wird. Wird eine Zeit mit einer Auflösung von 100
ms zurückgesetzt, dann wird der aktuelle Wert der Zeit auf Null gesetzt und das Zeitbit ge-
löscht.
Hinweis
Da das Addieren der Intervalle von 100 ms unabhängig vom Freigeben und Sperren der
Zeiten geschieht, werden Zeiten mit einer Auflösung von 100 ms zu einem beliebigen
Zeitpunkt innerhalb eines bestimmten Intervalls von 100 ms freigegeben. Deshalb kann
das Intervall für eine Zeit mit einer Auflösung von 100 ms maximal 100 ms lang sein. Sie
müssen die Voreinstellung auf einen Wert setzen, der um 1 größer ist als das kürzeste
gewünschte Intervall. Um beispielsweise ein Intervall von mindestens 2100 ms zur
Verfügung zu haben und dafür eine Zeit mit einer Auflösung von 100 ms zu verwenden,
müssen Sie den voreingestellten Zeitwert auf 22 setzen.
Aktualisieren des aktuellen Werts einer Zeit
Welche Auswirkungen das unterschiedliche Aktualisieren der aktuellen Werte von Zeiten hat,
richtet sich danach, wie Sie die Zeiten einsetzen. Betrachten Sie beispielsweise die Zeitope-
ration in Bild 10-4.
Wird eine Zeit mit einer Auflösung von 1 ms verwendet, dann wird A0.0 immer dann ei-
nen Zyklus lang eingeschaltet, wenn der aktuelle Wert der Zeit aktualisiert wird, und zwar
nach der Ausführung des Öffnerkontakts T32 und vor der Ausführung des Schließerkon-
takts T32.
Wird eine Zeit mit einer Auflösung von 10 ms verwendet, dann wird A0.0 niemals einge-
schaltet, weil das Zeitbit T33 vom Beginn des Zyklus bis zu dem Zeitpunkt eingeschaltet
ist, zu dem die Zeitbox ausgeführt wird. Nach der Ausführung der Zeitbox werden der
aktuelle Wert der Zeit und das Zeitbit auf Null gesetzt. Wird der Schließerkontakt T33
ausgeführt, dann ist T33 nicht aktiviert und A0.0 wird ausgeschaltet.
Wird eine Zeit mit einer Auflösung von 100 ms verwendet, dann ist A0.0 immer dann ei-
nen Zyklus lang eingeschaltet, wenn der aktuelle Wert der Zeit den voreingestellten Wert
erreicht.
Wenn Sie den Öffnerkontakt A0.0 anstelle des Zeitbits als Freigabeeingang der Zeitbox ver-
wenden, ist sichergestellt, daß der Ausgang A0.0 einen Zyklus lang eingeschaltet wird, so-
bald der Zeitwert gleich der Voreinstellung ist (siehe Bild 10-4). Die Bilder 10-5 und 10-6 zei-
gen Beispiele für die Zeitoperationen im Kontaktplan und in der Anweisungsliste.
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Automatisierungssystem S7-200, Systemhandbuch
C79000-G7000-C230-02