Retort-Funktion - ABB ControlMaster CM30 Bedienungsanleitung

ControlMaster CM30, CM50 und CMF310
Universal-Prozessregler,

7.6.4 Retort-Funktion

Die Retort-Funktion stellt den sicheren Betrieb von Retort-Behältern im Falle einer Störung sicher. Falls die
Heizquelle während eines Haltesegments ausfällt, führt dies unvermeidlich zum Absinken der
Prozessvariable. Sinkt die Prozessvariable unter den Halte-Hysteresewert, wird das Programm in den
Modus HOLD gesetzt (analog zum Normalbetrieb). Der Sollwert folgt dann der stetig sinkenden
Prozessvariable (Retort-Halten).

Sollwert = Prozessvariable + Hysteresewert
Nach Wiedereinschalten der Heizquelle wird der Prozess anhand des neuen Sollwerts geregelt. Wenn die
Prozessvariable den Sollwert erreicht, wird dieser mit der Steigung der vorhergehenden Rampe
(Retort-Rampe) auf den ursprünglichen Haltewert zurückgesetzt. Bei Erreichen der Halteebene wird das
Programm aus dem Haltestatus freigegeben, und das Segment wird je nach gewähltem Retort-Modus
entweder abgeschlossen oder von vorne wiederholt.
Der Retort-Modus wird auf der Seite Rampen-/Halteprofil ausgewählt.
Hinweis. Zur Verwendung der Retort-Funktion muß entweder der Hysteresewert LO oder HI-LO auf die
Haltesegmente angewendet werden.
Auf Haltesegment
angewendete Hysterese
Prozessvariable
Sollwert
1
Das Programm wird auf HALTEN gesetzt, wenn die Prozessvariable kleiner als die Halte-Hysterese
ist.
2
Der Sollwert folgt der stetig sinkenden Prozessvariable. (SW = PV + Hysterese).
Der Sollwert folgt dem niedrigsten Wert der Prozessvariablen.
3
Wenn die Prozessvariable den Sollwert erreicht, wird dieser mit der Steigung der vorhergehenden
Rampe auf die Halteebene zurückgesetzt.
4
Nach Erreichen der Halteebene wird die Haltefunktion "HALTEN" deaktiviert, und das Segment wird
abgeschlossen oder wiederholt.
Fig. 7.4 Retort-Funktion
64
1 1
/ , / DIN und Feldmontage
4 2
Ausfall der Heizquelle
1
Seg. 1
Programm gehalten
4
2
3
Wiedereinschalten der Heizquelle
Seg. 2
7 Erweiterte Ebene
IM/CM/ED–DE Rev. Z