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8.5 EINZELPOL-AUSLÖSUNG
8 ANGABEN ÜBER DIE FUNKTIONSWEISE

8.5.2 PHASENAUSWAHL

L90 verwendet Phasenverhältnisse zwischen symmetrischen Stromkomponenten für die Leiterauswahl. Zunächst überprüft
der Algorithmus, ob es ausreichend Nullabfolge-, Mitsystem- und Gegensystemströme für eine zuverlässige Analyse gibt. Der
Vergleich ist anpassbar, d. h. die Größen der drei symmetrischen Komponenten, die gegenseitig als Halteströme verwendet
werden, bestätigen, wenn eine gegebene Komponente groß genug ist, um für die Leiterauswahl verwendet zu werden.
Sobald die Strom Magnituden überprüft wurden, analysiert der Algorithmus Phasenverhältnisse zwischen den Gegensystem-
und Mitsystemströmen und den Gegensystem- und Nullabfolgeströmen (falls vorhanden), wie unten dargestellt.
Abbildung 8–14: PRINZIP DER LEITERAUSWAHL (ABC-PHASENDREHUNG)
Die doppelten Vergleiche machen den Algorithmus sehr sicher. Für eine höhere Genauigkeit und um den Betrieb in schwa-
chen Systemen zu erleichtern, werden die Vor-Fehler-Komponenten aus den analysierten Strömen entfernt. Der Algorith-
mus ist sehr schnell und gewährleistet eine ordnungsgemäße Leiterauswahl, bevor eines der korrekt eingestellten
Schutzfunktionen arbeitet.
Unter ungewöhnlichen Umständen, wie Bedingungen mit schwacher Einspeisung mit dominierendem Nullabfolgestrom bei
Erdstromfehlern oder bei Mehrfachfehlern, erkennt der strombasierte Phasenwähler möglicherweise keines der bekannten
Fehlermuster. Ist dies der Fall, werden Spannungen für die Leiterauswahl verwendet. Der Spannungsalgorithmus ist der
gleiche wie der strombasierte Algorithmus. Es werden beispielsweise Phasenwinkel zwischen Verlagerungs-, Gegen- und
Mitsystemspannungen verwendet. Die Vor-Fehler-Werte werden vor den Berechnungen subtrahiert.
Die Vor-Fehler-Größen werden erfasst, und die Berechnungen beginnen bei Betrieb der Fehlererkennung (50DD). Wenn
ein offener Pol angegeben wird, setzt die Leiterauswahl alle ihre Eingangsoperanden zurück und ignoriert nachfolgende
Vorgänge der Fehlererkennung.
Der Phasenwähler läuft kontinuierlich. Wenn keine Störung im Stromnetz vorliegt, und die Fehlererkennung (50DD), die
von der Quelle als
zugeordnet wurde, zurückgesetzt wird, wird der FlexLogic-Operand
PHASENAUSW.
ABSTAND QUELLE
gesetzt, und alle anderen Phasenwähleroperanden werden zurückgesetzt. Sämtliche Strom- und Spannungs-
VOID
Sequenzkomponenten werden gespeichert und ständig aktualisiert.
Wenn die Fehlererkennung (50DD) in Betrieb ist, wird der Speicher nicht mehr aktualisiert und behält zwei Zyklen an alten
Strom- und Spannungswerten. Zunächst werden reine Strom- und Spannungs-Fehlerkomponenten berechnet, indem die
Vor-Fehler-(Speicher-)Größen von den momentan berechneten Werten abgezogen werden. Eine Reihe von Bedingungen
wird in Bezug auf Größen und Phasenwinkel der symmetrischen Strom- und Spannungskomponenten geprüft, um den
8
Fehlertyp zu erkennen. Anschließen werden Ströme zur Identifizierung des Fehlertyps (AG, BG, CG, AB, BC, CA, ABG,
BCG oder CAG) entsprechend der Abbildung Prinzip der Leiterauswahl oben verwendet. Wenn die Ströme den Fehlertyp
nicht identifizieren können und Spannungen verfügbar sind, werden diese verwendet. Wenn einer der oben genannten
Typen ermittelt wird, wird der entsprechende FlexLogic-Operand gesetzt (siehe unten).
8-40
L90 Leitungsdifferentialschutz
GE Multilin

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