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Digital Energy L90 Bedienungsanleitung Seite 386

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5.6 PARAMETERSÄTZE
Das UR verwendet eine neue Definition des Hemmsignals, um die oben genanten Stabilitätsprobleme bewältigen und
gleichzeitig einen schnelleren und sensitiveren Schutz bereitstellen zu können. Auch mit der verbesserten Definition des
Hemmsignals muss die halbe Anwendung pro Leistungsschalter des Erdschlussdifferenzial-Fehlers mit Vorsicht verwendet
werden. Sie wird nur bei sorgfältig ausgewählten Einstellungen empfohlen, um eine Fehlfunktion aufgrund einer Stromwan-
dlersättigung zu vermeiden.
Der Differenzstrom wird als Unsymmetrie-Strom zwischen dem Erdstrom des neutralen Stromwandlers (IIG) und dem Neu-
tralleiterstrom generiert, der aus den Phasen-Stromwandlern (IN = IA + IB + IC) abgeleitet wird:
Das Gerät stimmt automatisch mit den Stromwandlerverhältnissen zwischen der Phase und den Erdstromwandlern übe-
rein, indem der Erdstromwandler erneut auf die Phasenstromwandler-Ebene konfiguriert wird. Das Hemmsignal stellt die
Stabilität des Schutzes bei Stromwandlersättigungsbedingungen sicher und wird als Maximalwert zwischen drei Kompo-
nenten in Bezug auf Nullstrom, Gegensystemstrom und Mitsystemstrom der drei Phasenstromwandler wie folgt generiert:
Die Komponente im Nullsystem des Hemmsignals (IR0) soll eine maximale Einschränkung bei externen Erdstromfehlern
bereitstellen und wird somit als Vektordifferenz der Erd- und Neutralströme berechnet:
Die oben genannte Gleichung bedeutet einen Vorteil beim Generieren des Hemmsignals um das Doppelte des externen
Erdstromfehlers, während gleichzeitig die Einschränkung unterhalb des internen Erdfehlerstroms reduziert wird. Die Kom-
ponente im Gegensystem des Hemmsignals (IR2) soll eine maximale Einschränkung bei externen Phase-zu-Phase-
Fehlern bereitstellen und wird folgendermaßen berechnet:
5
Der Multiplikator 1 wird vom Gerät für die ersten zwei Zyklen verwendet, die auf die vollständige Abschaltung der Wicklung
folgen (alle drei Phasenstrome unter 5 % des Nominalwertes bei mindestens 5 Zyklen). Der Multiplikator 3 wird bei Normal-
betrieb verwendet; d. h. zwei Zyklen, nachdem die Wicklung mit Strom beaufschlagt wurde. Der niedrigere Multiplikator
wird verwendet, um eine bessere Sensitivität sicherzustellen, wenn eine fehlerhafte Wicklung mit Strom beaufschlagt wird.
Die Komponente im Mitsystem des Hemmsignals (IR1) soll eine Einschränkung bei symmetrischen Bedingungen
bereitstellen, entweder symmetrische Fehler oder Last, und wird entsprechend des folgenden Algorithmus berechnet:
1
Falls
I_1
2
Falls
I_1
3
anders
IR1
4
anders
IR1
Unter Laststrompegeln (unter 150 % des Nennwertes) wird das Mithalten auf 1/8 des Mitsystemstroms (Leitung 4)
eingestellt. Dadurch wird eine maximale Sensitivität bei Niedrigstromfehlern unter Volllastbedingungen sichergestellt. Unter
Stromfehlerpegeln (über 150 % des Nominalwertes) wird das Mithalten entfernt, wenn die Komponente im Nullsystem
größer ist als das Mithalten (Leitung 3) oder auf die Gesamtdifferenz der zwei (Leitung 2) eingestellt wird.
Das reine Hemmsignal (Irest) wird für eine bessere Leistung bei externen Fehlern mit schwerer Stromwandlersättigung und
für eine bessere Kontrolle beim Ausschalten von Übergangszuständen weiter nachgefiltert.
wobei k ein vorhandenes Beispiel, k – 1 das vorherige Beispiele und  eine werksseitige Konstante (  1) darstellt. Die
oben angegebene Gleichung zeigt dem Hemmsignal einen veralteten Speicher an. Sollte das reine Hemmsignal (Irest)
nicht mehr angezeigt werden oder erheblich abfallen, wenn beispielsweise ein externer Fehler behoben wird oder es zu
einer schweren Stromwandlersättigung kommt, wird das tatsächliche Hemmsignal nicht sofort reduziert, sondern klingt wei-
terhin ab, bis sein Wert bei jeder Zykluszeit von 15,5 um 50 % reduziert wird.
Nach dem Aufbau des Differenz- und Hemmsignals wendet die Funktion eine Einzel-Flanke-Differenzcharakteristik mit
einer Mindest-Anregung wie unten im Logik-Diagramm beschrieben an.
5-232
Igd
IG
=
+
Irest
=
IR0
IG IN
=
IR2
I_2
=
1.5 pu
Phasenstromwandler, dann
I_0
, dann
IR1
3
I_1
=
0
=
I_1 8 
=
Igr k  
max Irest k    Igr k 1
=
L90 Leitungsdifferentialschutz
IN
IG
IA
IB
IC
=
+
+
+
max IR0 IR1 IR2
IG
IA
IB
IC
=
+
+
or IR2
3
I_2
=
I_0
5 EINSTELLUNGEN
(EQ 5.24)
(EQ 5.25)
(EQ 5.26)
(EQ 5.27)
(EQ 5.28)
GE Multilin

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