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Angleichen Von Phaselets; Start; Hardware- Und Kommunikationsanforderungen - Digital Energy L90 Bedienungsanleitung

Inhaltsverzeichnis

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8.1 ÜBERSICHT
Für das Angleichen von Phaselets, das Erkennen verloren gegangener Meldungen sowie für das Erkennen von Kommuni-
kationskanal-Fehlern wird ein Algorithmus benötigt. Ein Kanalfehler ist als eine Abfolge verloren gegangener Meldungen
definiert. Dabei ist die Länge der Abfolge ein Designparameter. Die Sequenz sollte in keinem Fall länger sein als die maxi-
male Sequenzzahl (4 Zyklen), sodass es möglich ist, Meldungen abzugleichen, wenn vermutet wird, dass der Kanal normal
funktioniert.
Ein Kanalfehler lässt sich mithilfe einer Wächter-Timer-Software erkennen, die das Intervall zwischen aufeinander folgen-
den eingehenden Meldungen festlegt. Wenn das Intervall einen maximalen Grenzwert überschreitet, wird ein Kanalfehler
erklärt und der Prozess zur Kanalwiederherstellung eingeleitet.
Auch wenn von einem normalen Betrieb ausgegangen wird, können einzelne Meldungen immer noch verloren gehen. In
solch einem Fall wird der Fehlerschutz für eine Zeitspanne ausgesetzt, die sich nach der Meldung richtet. Bei der nächsten
gelegentlichen Meldung nimmt der Fehlerschutz den Betrieb dann wieder auf. Zum Erkennen einer verloren gegangenen
Meldung werden einfach die Folgenummern der eingehenden Meldungen betrachtet. Eine verloren gegangene Meldung
zeigt sich als Lücke in der Abfolge.
Die Sequenznummern werden außerdem verwendet, um Meldungen für die Berechnung des Schutzes abzugleichen.
Immer wenn ein vollständiger Satz von Strommessungen aus allen Klemmen mit passenden Sequenznummern verfügbar
ist, wird die Differenzschutzfunktion anhand dieses Satzes von Messungen berechnet.
In unserer Peer-to-Peer-Architektur erfolgt die Initialisierung unabhängig an den einzelnen Klemmen. Diese Geräte können
bei aktivem wie bei inaktivem Stromnetz in jeder Reihenfolge eingeschaltet werden. Wenn ausreichend Informationen zur
Verfügung stehen, werden Synchronisierungs- und Schutzfunktionen automatisch ausgeführt.
Nachdem ein Gerät andere Initialisierungsaufgaben durchgeführt hat, z. B. das Zurücksetzen von Pufferzeigern und das
Bestimmen von Geräteeinstellungen, werden Anfangswerte für jegliche Zustandsvariablen in den Schleifenfiltern oder den
Schutzfunktionen berechnet. Das Gerät startet seine Uhr mit der Sollfrequenz des Stromnetzes. Phaselet-Informationen
werden berechnet und übertragen.
Über einen bestimmten Kanal ausgehende Meldungen werden auf die gleiche Weise behandelt wie während des
Vorgangs zur Kanalwiederherstellung. Die spezielle Startmeldung wird jedes Mal gesendet. Sie enthält nur einen einzi-
gen Zeitstempelwert.
Wenn Eingangsmeldungen beginnen, über einen bestimmten Kanal einzutreffen, wird der entsprechende Kanal
in Dienst gestellt und die Schleifenfilter für diesen Kanal werden gestartet.
Wann immer die gesamte Unsicherheit der Uhr unterhalb eines festgelegten Grenzwerts liegt, wird der Schleifensperr-
filter als gesperrt erklärt, und der Differenzschutz wird aktiviert.
Die durchschnittliche Kanal-Gesamtverzögerung für alle Richtungen ist nicht kritisch, sofern die Umlaufverzögerung insge-
samt unter 4 Zykluszeiten liegt. Die Schwankungsbreite ist wichtig und sollte in jeder Richtung unterhalb von ±130 s
8
liegen. Dies Auswirkungen einer Differenz zwischen der durchschnittlichen Verzögerung in die eine Richtung und der
in die andere Richtung hängt von der Anzahl der Terminals ab. Bei einem System mit 2 oder 3 Klemmen ist die Differenz
nicht kritisch und kann über die Zeit sogar variieren. Bei einem System mit 4 oder mehr Klemmen führt eine Varianz in der
Differenz zu einer Einschränkung der Systemempfindlichkeit.
Die zulässige Toleranz von 130 s bei der Schwankungsbreite gilt auch für die Schwankungsbreite bei der Behand-
lung einer durch eine eingehende Meldung erzeugten Unterbrechung. Der wichtige Parameter für sowohl eingehende
als auch ausgehende Meldungen ist die Schwankungsbreite zwischen dem Zeitpunkt des Auslesens des Zeitstempels
und dem Zeitpunkt, an dem der Eingang bzw. der Ausgang der Meldung beginnt.
Die Qualität des Quarzes, der die Uhr und die Softwareabtastung antreibt, ist aufgrund der vom Phasen- und Fre-
quenznachgang-Algorithmus bereitgestellten Kompensation nicht von kritischer Bedeutung, sofern kein Unter- oder
Überfrequenzschutz benötigt wird. Rein aus Perspektive des Stromdifferentialschutzes betrachtet besteht der wichtige
Parameter in der Driftrate der Quarzfrequenz, die unterhalb vom 100 ppm je Minute liegen muss.
8-12

8.1.15 HARDWARE- UND KOMMUNIKATIONSANFORDERUNGEN

L90 Leitungsdifferentialschutz
8 ANGABEN ÜBER DIE FUNKTIONSWEISE

8.1.13 ANGLEICHEN VON PHASELETS

8.1.14 START

GE Multilin

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