Abbildung 46a: Feuchteverteilung an der Oberfläche
Abbildung 46b: Tiefenfeuchteverteilung
4.5.4.1 Ursachenanalyse von Schimmel-
bildung durch Kondensatfeuchte
Die Problematik der Kondensatfeuchtebildung in Wohn-
gebäuden lässt sich mit dem kombinierten Einsatz der bei-
den Sensoren meist einfach und sicher diagnostizieren.
Kondensatfeuchte manifestiert sich in vielen Fällen in ei-
nem erhöhten Feuchtegehalt in oberflächennahen Berei-
chen, während tiefere Mauerwerksschichten trocken sind.
Ein Beispiel, wie ein solcher Sachverhalt visuell darstellbar
ist, erkennt man in Abbildung 46. Während in Abbildung
46a oberflächlich starke Feuchteerscheinungen (dunkle Flä-
chen) erkennbar sind, zeigt Abbildung 46b, dass das Ge-
füge im Inneren weitgehend trocken ist (helle Flächen).
Wenn nun mittels raumklimatischer Messungen (relative
Luftfeuchte, Raum- und Taupunkttemperatur) noch zu-
sätzlich belegt werden kann, dass die Temperatur- und
Luftverhältnisse in den betroffenen Bereichen die Ergeb-
nisse der Messungen z. B. im Wandbereich bestätigen, ist
die Ursache (falsches Lüftungsverhalten) eindeutig belegt.
Praxistipp:
Zur Langzeitmessung von Lufttemperatur- und Luftfeuchte-
werten hat sich der Einsatz von Trotec Klima-Datenloggern
bewährt.
4. Mineralische Baustoffe – Feuchtigkeitsbestimmung
4.5 – 05
Abbildung 47a:
Die Oberflächenmessung zeigt niedrigere Feuchtewerte
Abbildung 47b:
Die Tiefenfeuchtemessung zeigt höhere Werte
Die Ursachen liegen zumeist in der zu geringen Luftzirku-
lation in Verbindung mit niedrigen Raumtemperaturen auf-
grund unzureichender Beheizung.
Ergeben sich jedoch bei der Tiefenmessung mit dem TS 350
SDI ebenfalls erhöhte Feuchtewerte, können noch weitere
Ursachen für einen Feuchteschaden (undichte Steigrohre,
Dachrinnen, Fallrohre etc.) vorliegen.
4.5.4.2 Aufsteigende Mauerwerksfeuchte /
Hygroskopische Feuchteerscheinungen
durch Versalzungen
Aufsteigende Feuchte lässt sich mit der kombinierten An-
wendung der beiden Sensoren ebenfalls diagnostizieren.
Aufgrund der Rastermessung ist anhand der Feuchtepro-
file in Abbildung 47 erkennbar, dass es sich um aufsteigende
Mauerwerksfeuchte handelt: Bei der Tiefenfeuchtemes-
sung (47b) wurden im Mauerwerk deutlich höhere Werte
als bei der Oberflächenmessung (47a) festgestellt.
Hygroskopische Feuchteerscheinungen
Bei hygroskopischen Feuchteerscheinungen aufgrund von
Versalzungen ergeben sich je nach Ursache zum Teil an-