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Mineralische Baustoffe - Feuchtigkeitsbestimmung; Grundlagen Zur Baustofffeuchte Und Charakteristischen Kennwerten; Definition Und Bestimmungsmöglichkeiten Der Baustoff-Feuchte - Trotec T2000 Praxishandbuch

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Inhaltsverzeichnis

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4. Mineralische Baustoffe –
Feuchtigkeitsbestimmung
4.1 Grundlagen zur Baustofffeuchte
und charakteristischen Kennwerten
Die derzeit genauesten und sichersten Methoden zur Be-
stimmung des Feuchtegehaltes an mineralischen Bau-
stoffen sind die Darr-Methode und die CM-Methode.
Da diese Bestimmungsmethoden keine zerstörungsfreien
und zudem zeitaufwändige Methoden sind, kann der un-
ge fähre Feuchte gehalt auch über das elektrische Wider -
stands-Messverfahren bestimmt werden. Das T2000, ein-
gesetzt mit den aufgabenspezifischen Sensoren, erfüllt
diesbezüglich die technischen Voraussetzungen.
Im Zusammenhang mit der Feuchtigkeitsbestimmung liegt
das Hauptaugenmerk auf den porösen, mineralischen
Baustoffen. Im Rahmen des Praxishandbuches wird da-
bei den Mörteln (Estriche, Putze) und Betonen besondere
Aufmerksamkeit geschenkt. Beispielsweise darf ein Bo-
denbelag erst auf einem Estrich verlegt werden, wenn
dieser einen bestimmten Grenzfeuchtigkeitsgehalt unter-
schreitet.
Für die Beurteilung des Feuchtezustandes und die spezi-
fischen Messaufgaben sind, wie beim Holz, einige grund-
legende Vorkenntnisse notwendig. Das Umgebungsklima
des Baustoffes hat einen großen Einfluss auf den Feuch-
tezustand des Baustoffes. Des Weiteren muss die Zusam-
mensetzung des Baustoffes, der Porenanteil und die Po-
renradienverteilung beachtet werden.
4.1.1 Definition und Bestimmungs-
möglichkeiten der Baustoff-Feuchte
Die Baustofffeuchte „u" wird genau wie die Holzfeuchtigkeit
in % angegeben und bezeichnet das Verhältnis zwischen
der Masse des im Baustoff enthaltenen Wassers m
der darrtrockenen Baustoffmasse m
wird folgender Formelzusammenhang verwendet:
Massebezogener Feuchtegehalt =
Feuchtgewicht-Trockengewicht
Trockengewicht
und
u
. Bei der Ermittlung
0
* 100
4. Mineralische Baustoffe – Feuchtigkeitsbestimmung
4.1 – 01
Die genaueste Ermittlung der Baustoff-Feuchte erfolgt über
die oben erwähnte Darr-Methode. Eine Baustoffprobe wird
gewogen, vollständig getrocknet und ein weiteres Mal ge-
wogen. Durch Subtraktion des Trockengewichtes vom
Feuchtgewicht erhält man das Gewicht des vormals in der
Probe enthaltenen Wassers.
In der Praxis wird neben der Einheit Masseprozent (M.-%)
auch die Einheit Volumenprozent (Vol.-%) angegeben. Der
volumenbezogene Feuchtegehalt bezieht die Rohdichte
des Baustoffs und des Wassers mit in die Messung ein.
Es gilt folgender Formelzusammenhang:
u
= (
/
) * u
[M.-%]
m
W
b
v
oder u
= (
/
) * u
v
b
W
m
mit:
u
= massebezogener Feuchtegehalt
m
u
= volumenbezogener Feuchtegehalt
v
= Rohdichte des Wassers mit 1000 kg/m
W
= Rohdichte des Baustoffs in kg/m
b
aus Tabellenwerken
Als weiteres direktes Messverfahren kann die sogenannte
CM-Messung angewendet werden. Der Vorteil gegenüber
dem Darr-Verfahren liegt in der schnelleren Ermittlung des
Messergebnisses.
Bei der CM-Messung führt man eine chemische Reaktion
zwischen der als Wasser im Baustoff enthaltenen Feuch-
tigkeit und Calciumcarbid herbei. Das Calciumcarbid rea-
giert mit Wasser zu Acetylen und Calciumhydroxyd.
Diese chemische Reaktion lässt man in einem abgeschlos -
senen Druckbehälter ablaufen, der mit einem Manometer
H
O
2
CaC
2
Abbildung 16: Schematische Darstellung des chemischen
Reaktionsmechanismusses bei der CM-Messsung
[Vol.-%]
3
HC CH
Acetylen
Ca(OH)
2
3

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