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Feuchtemessung Im Beton - Trotec T2000 Praxishandbuch

Multifunktionsmessgerät
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6. Nachdem sich die Gleichgewichtsfeuchte in dem
Hohlraum eingestellt hat (in der Regel nach 30 Mi-
nuten), kann die rel. Luftfeuchte am Messgerät abge-
le sen werden. Anhand der passenden Estrich-Sorpti-
ons isotherme kann nun über die relative Feuchte der
Wassergehalt aus dem Diagramm abgelesen werden
(Abbildung 39, 1 und 2). Beachtet werden muss, dass
der ermittelte Wert le diglich ein Einzelwert des Was-
sergehaltes in dieser Schichttiefe darstellt. Dieser ent-
spricht nicht dem mittels des Darr-Verfahren gemes-
senen Wert, welcher dem Wassergehalt der Gesamt-
probe entspricht.
Achtung: Sensor- und Gefügetemperatur müssen an-
nähernd gleich sein, um Messfehler zu vermeiden.
Wenn der Sensor kälter ist, als die Temperatur im Bohr-
loch, kann die Feuchte am Sensor kondensieren, was
zu falschen Messergebnissen führt. Dieser Sachver-
halt ist insbesondere bei Heizestrichen von Bedeutung.
Sollen über diese Einmalmessung hinaus Dauermes-
sungen zur Kontrolle des Trocknungsverlaufs vorge-
nommen werden, so kann das Bohrloch nach durchge-
führter Messung wieder mit einem unbeschädigten Kle-
bebandstreifen luftdicht versiegelt werden.

4.4.2.2 Feuchtemessung im Beton

Im Gegensatz zu Feuchtemessungen im Estrich oder Wän-
den wird die hygrometrische Feuchtemessung in Beton-
konstruktionen von anderen Parametern beeinflusst, was
auch den Messvorgang dementsprechend bestimmt. Das
hängt einerseits von den größeren Schichtstärken ab und
andererseits davon, ob der Beton einseitig oder beidsei-
tig trocknen kann.
In der Praxis wird jedoch meist die Anforderung gestellt,
möglichst früh abschätzen zu können ob bzw. wann der
Beton für Folgegewerke wie Beschichtungen verlegereif
ist. Hierzu muss man wissen, welcher Feuchtgehalt bzw.
Feuchteprofil sich nach aufbringen einer dampfdiffusi-
onsdichten Sperrschicht im Gefüge einstellt, um eine Dau-
erhaftigkeit zu gewährleisten.
Einseitig austrocknende Betonkonstruktionen
In Betonkonstruktionen, die nur einseitig trocknen kön-
nen (Abbildung 40), ist der Feuchtegehalt in der Seite, die
der offenen Fläche gegenüberliegt, am höchsten. Erfah-
rungsgemäß stellt sich nach dem Aufbringen einer dampf-
4. Mineralische Baustoffe – Feuchtigkeitsbestimmung
4.4 – 03
dichten Beschichtung der Feuchtegehalt ein, welcher in ei-
ner Tiefe von 40 % des Schichtaufbaus, ausgehend von
der offenen Seite, vorliegt (Abbildung 40) [17].
0,4 x d
Bohrlochtiefe
Vor Beschichtung
min.
max.
Abbildung 40: Feuchteprofile einer einseitig austrocknen-
den Betonkonstruktion vor und nach der Beschichtung
Zweiseitig austrocknende Betonkonstruktionen
In Konstruktionen, bei denen der Beton beidseitig trock-
nen kann (Abbildung 41), ist der Feuchtegehalt während
der Trocknungsdauer in der Gefügemitte am höchsten.
Erfahrungsgemäß stellt sich nach dem Aufbringen einer
dampfdichten Beschichtung der Feuchtegehalt ein, wel-
cher in der Tiefe von 20 % des Schichtaufbaus vorliegt
(Abbildung 41). [17]
0,2 x d
Bohrlochtiefe
Vor Beschichtung
min.
max.
Abbildung 41: Feuchteprofile einer zweiseitig austrocknen-
den Betonkonstruktion vor und nach der Beschichtung
Das Austrocknungsverhalten kann jedoch von mehreren
Faktoren beeinflusst werden, welche auch Einfluss auf das
Feuchteprofil im Gefügeaufbau haben.
Bedingt dadurch können sich auch andere Feuchteprofile
als oben dargestellt bilden. Deshalb sollte die Feuchte-
messung immer an mehreren verschiedenen Messstellen
erfolgen.
Durchführung der Messung
In den Räumen, in denen sich die Messstellen befinden, sollte
sich das Raumklima mindestens 48 Stunden vor der Mes-
sung nicht signifikant ändern, um ein Gleichgewicht mit
der Baustoffschicht herzustellen. Für Folgemessungen ist
entsprechend zu verfahren.
1. In das Messgut muss ein ausreichend großes Loch bis
in die gewünschte Tiefe gebohrt werden. Für die Boh-
rung sollte ein scharfer Bohrer mit niedriger Drehzahl ein-
gesetzt werden.
0,4 x d
d
Bohrlochtiefe
Nach Beschichtung
min. max.
0,2 x d
Bohrlochtiefe
d
Nach Beschichtung
min. max.

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