3.1.2 Einfluss der Feuchte
auf die Holzeigenschaften
Im Zusammenhang mit der Maßhaltigkeit des Holzes ist das
Quellen und Schwinden bedeutend. Diese Eigenschaft
hängt stark vom Fasersättigungspunkt ab.
Fasersättigungspunkt
Holzfeuchte tritt in einem Holzstück in zwei verschiede-
nen Erscheinungsformen auf. Zum einen als gebundenes
Wasser in der Zellwandsubstanz und zum anderen als
freies Wasser in den Zellhohlräumen des Holzes (siehe Ab-
bildung 7). Bei der Trocknung verdunstet zuerst das freie
Wasser aus den Zellhohlräumen. Den Punkt, an dem das
Holz kein freies Wasser mehr enthält, bezeichnet man als
Fasersättigungspunkt. In Abhängigkeit von der Holzart liegt
er zwischen 23 und 35 M-%. [3]
Schwinden und Quellen
Bei einer natürlichen oder künstlichen Trocknung vom
Frischholz bis zum darrtrockenen Zustand durchläuft das
Holz vier charakteristische Zustände.
1. Bei frisch gefälltem Holz sind die Zellhohlräume und die
Zellwände mit Wasser gefüllt. Dabei kann die Masse
des Wassers ein Mehrfaches der Holzsubstanz betragen.
Eine frisch gefällte Fichte kann beispielsweise einen
Feuchtegehalt von bis zu 150 % aufweisen [3]. (
2. In der ersten Trocknungsphase verdunstet das freie
Wasser. In Abhängigkeit von den Umgebungsbedin-
1
u > 30 %
Freies Wasser im Zellhohlraum
Gebundenes Wasser in der Zellwand
Abbildung 7: Wasserabgabe und Wasseraufnahme der Holzzelle [12]
)
2
u > 30 %
u 30 %
Fasersättigungspunkt
3. Holz – Feuchtigkeitsbestimmung
3.1 – 02
gungen und der Holzart dauert dies unterschiedlich
lange. Wenn das freie Wasser vollständig verdunstet ist,
wird der Fasersättigungspunkt erreicht. (
3. In der zweiten Trocknungsphase verdunstet das in den
Zellwänden gebundene Wasser. Das Volumen des Hol-
zes nimmt ab, was dann als Schwinden bezeichnet
wird (
)
4. Eine weitere Trocknung des Holzes bis zu einem Feuch-
tegehalt von 0 %, ist nur über eine künstliche Trock-
nung zu erreichen, da die Umgebungsluft immer eine re-
lative Feuchte besitzt. Dieser Zustand kann nur über
das Darren erreicht werden. (
Innerhalb der Feuchtespanne von 0 % und etwa 30 %
kann sich das Volumen nicht nur durch den Vorgang des
Schwindens verändern. Nimmt Holz – umgekehrt zum
Schwinden – Wasser aus der Luft auf, dann wird dies zu-
erst in den Zellwänden gebunden. Das Volumen des Hol-
zes vergrößert sich, was als Quellen bezeichnet wird (
Der Quellvorgang schreitet jedoch nur solange fort, bis der
Fasersättigungspunkt erreicht wird (
sersättigungspunktes verändert sich das Volumen nicht
mehr, da sich das aufgenommene Wasser jetzt in den Zell-
hohlräumen sammelt.
Dementsprechend verändert sich das Volumen des Holzes
durch Quellen und Schwinden nur innerhalb der Feuchte-
grenzen von 0 % bis etwa 30 %. Die Schwind- und Quell-
maße sind abhängig von Art und Dichte des Holzes und
3
4
u < 30 %
Holz schwindet
) und (
)
)
).
). Oberhalb des Fa-
5
u = 0 %
Holz quillt