dere Messergebnisse. Aufgrund der Unabhängigkeit des
Mikrowellenverfahrens von Versalzungseinflüssen können
jedoch auch diese Aufgabenstellungen analysiert werden.
Nach der Verdunstung der Feuchtigkeit aus dem Mauer-
werk verbleiben die Salze an der Oberfläche. In Verbin-
dung mit einer erhöhten Raumluftfeuchte führt dies wie-
derum zu einer erneuten Feuchteanreicherung.
Diese hygroskopische Feuchte stellt sich nun entgegen
den in Abbildung 47 dargestellten Messbildern genau um-
gekehrt dar. Während jetzt die höchsten Messwerte bei
der Messung mit dem Oberflächensensor liegen, fallen die
Feuchtewerte bei der Tiefenmessung deutlich niedriger
aus.
Von der Kondensatfeuchte lässt sich die hygroskopische
Feuchte durch die Analyse der klimatischen Parameter
(Temperatur, relative Feuchte, Taupunkt etc.) sicher ab-
grenzen.
4.5.4.3 Ortung von Undichtigkeiten
und Leckagen
Bei der Ortung von Undichtigkeiten und Leckagen wird
erst mit der Tiefenmessung begonnen. Auch hier ist die
Rastermessung zur besseren Darstellung und zur Vermei-
dung von Fehlaussagen zu empfehlen.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass die Tiefen-
messungen immer als Relativmessungen im Vergleich zu
einer trockenen Fläche am gleichen Bauteil oder Baustoff
durchgeführt werden.
Einzelne ‚Ausreißer' im Messwert sollten dabei nicht be-
rücksichtigt werden, da diese auch durch metallische Ge-
genstände oder Inhomogenitäten im Materialaufbau be-
dingt sein können. Wird dies nicht beachtet, ist die Gefahr
von Fehlinterpretationen groß.
Falls keine tabellarische oder grafische Auswertung vor-
genommen wird, müssen bei der Ortung von Undichtig-
keiten in mehrschichtigen Aufbauten (schwimmende Estri-
che, Ständerwände etc.) Clustermessungen durchgeführt
werden.
Dabei werden im Umkreis von 20 cm mindestens 5 ver-
schiedene Tiefenmessungen ausgeführt und von diesen
4. Mineralische Baustoffe – Feuchtigkeitsbestimmung
4.5 – 06
Einzelergebnissen der Durchschnittswert gebildet. Dieser
Wert bildet dann den Vergleichswert zu anderen Cluster-
Messstellen.
Bei homogenen Materialien (Mauerwerke dicker als 30 cm)
muss eine Clustermessung nicht zwingend vorgenommen
werden. Zur genaueren Analyse empfiehlt sich hier jedoch
auch eine Clustermessung. Dabei sind drei Messungen im
Umkreis von 15 cm als Beurteilungsgrundlage im Allgemeinen
ausreichend.
Die Schadensursachen bzw. Schadstellen sind an Zonen
mit stark erhöhten Feuchtewerten erkennbar (Abb. 48).
Durch Folgemessungen mit dem Oberflächen-Feuchte-
sensor kann nun auch ermittelt werden, ob auch der Estrich
oder die Oberbeläge in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Undichtigkeiten und Leckagen können bei Einhaltung der
oben aufgeführten Determinanten je nach Schadensart
und -ausmaß ermittelt werden.
Jedoch wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass
insbesondere die Suche nach Leckagen in Rohrleitungs-
systemen meist ein komplexes Messinstrumentarium vo-
raus setzt und dass die Schadstellen oftmals nicht allei ne
mit dem Feuchtemessverfahren zu lokalisieren sind.
Abbildung 48: Dunklere Zonen im Messbild kennzeichnen
stark erhöhte Feuchtewerte.