• Bei harten, mineralischen Baustoffen muss die An-
kopplung der Elektroden an den Baustoff mit einer Kon-
taktmasse gewährleistet werden, da nur so der Über-
gangswiderstand zwischen Elektroden und Baustoff ge-
ring gehalten wird.
• Die Materialtemperatur des Baustoffes sollte bei der
Baufeuchtemessung etwa im Bereich von 20 °C liegen.
• Achten Sie darauf, dass die Elektroden immer ein-
wandfrei isoliert sind. Bei einer fehlenden oder be-
schädigten Isolierung könnte keine gezielte Tiefen-
messung durchgeführt werden. Das Messgerät zeigt
immer den Messwert des geringsten Widerstandes an.
Der gemessene Widerstand könnte dementsprechend
in einer anderen Ebene erfasst werden und nicht wie ge-
wünscht an den Elektrodenspitzen. Eine Fehlinterpretation
der Ergebnisse wäre die Folge.
Praxistipp:
Beschädigte Isolierungen können durch einen handels üb-
lichen Schrumpfschlauch ersetzt werden, so dass kein
neues Elektrodenpaar angeschafft werden braucht.
• Um die Isolierung der Elektrodenpaare nicht zu beschä -
digen, sollte das Durchstoßen von härteren Baustoffen,
wie beispielsweise Gipskartonplatten vermieden wer -
den. Kann dies nicht eingehalten werden sollten zwei
Löcher (Durchmesser größer als die Messelektroden)
in die Trennebene gebohrt werden.
• Wenn die eigentliche Messung durchgeführt wird, soll-
ten die Elektroden nicht in der Hand gehalten werden.
Zweckmäßigerweise sollten die Messkabel, das Mess-
gerät und die Elektroden bei der Ablesung des Messwer -
tes nicht bewegt werden.
4.2.6.1 Störeinflüsse durch elektrisch
leitende Salze im Baustoff
Den Störeinflüssen durch Salz wird an dieser Stelle ein ei-
genes Kapitel gewidmet, da bauwerksbedingte Feuchtig-
keitsproblematiken häufig in Kombination mit wasserlös-
lichen Salzen auftreten.
4. Mineralische Baustoffe – Feuchtigkeitsbestimmung
4.2 – 10
Salze verbessern die Leitfähigkeit eines Baustoffs im
erheblichen Maße. Das Messergebnis wird bei der
Widerstandsmessung dahingehend verfälscht, dass ein
zu hoher Messwert angezeigt wird.
Salze ionisieren, wenn sie in Lösung gehen, das bedeutet,
dass die verschieden geladenen Bestandteile (Ionen) des
gelösten Salzkristalls sich trennen.
Wird der Feuchtegehalt eines Baustoffs gemessen, der
Wasser mit gelösten Salzen enthält, legt man über die
Elektroden eine Spannung an die Salzlösung an. Die po-
sitiven Ionen der Salze wandern zur negativen Elektrode,
die negativen Ionen wandern zur positiven Elektrode.
Die Ionen gleichen an den Elektroden ihre Ladung aus,
was einem Stromfluss entspricht.
Dieser zusätzliche Stromfluss addiert sich zum Messstrom,
wodurch der Messstrom und entsprechend der Messwert
erhöht erscheint. Vom Messgerät wird der erhöhte Mess-
strom als geringerer Widerstand und damit als höherer
Messwert interpretiert.
4.2.6.2 Störeinflüsse durch
elektrisch leitende Materialien
Enthält ein Baustoff oder eine mehrschalige Wand bzw.
Deckenaufbau ein elektrisch leitendes Material, so ergibt
sich daraus ein niedriger Widerstandswert, welcher hohe
Feuchtewerte vortäuscht. Dies führt zu falschen Mess-
wertanzeigen.
Durch Sichtkontrolle ist in der Regel nicht zu erkennen, ob
elektrisch leitende Materialien im Aufbau vorhanden sind.
Zu den größten Fehlerquellen zählen hierbei insbesondere
Bewehrungen, Metallkaschierungen und leitende Dämm-
stoffe wie Schlacken in Holzbalkendecken. Insbesondere
bei Dämmstoffen mit Metallkaschierungen kommt es bei
der Widerstandsmessung immer wieder zu Fehlinterpre-
tationen der Messwerte.
Zur Veranschaulichung zeigt die Abbildung 31 drei Anwen -
dungsbeispiele zur Widerstandsmessung bei Dämmschich -
ten mit Metall kaschierung.