(Druckmesser) versehen ist. Das freigesetzte Acetylengas er-
zeugt einen Überdruck, der mit zunehmendem Wasserge-
halt des Prüfgutes steigt.
Das Messergebnis wird, im Gegensatz zum Darrver -
fahren (Masse-%), in der Einheit CM-% angegeben
und fällt bei zementösen Baustoffen grundsätzlich
niedriger aus als beim Darren. Die Ursache liegt darin
begründet, dass ausschließlich das freie Wasser der Korn-
oberfläche und den Zwischenräumen ermittelt wird. Das
physikalisch gebundene Wasser wird nicht erfasst. Eine
Ausnahme bilden die Calciumsulfatbaustoffe, bei de-
nen Masse-% gleich CM-% sind.
4.1.2 Mechanismen des Feuchtetrans-
portes in mineralischen Baustoffen
Die porösen, mineralischen Baustoffe werden von einem
Netzwerk aus Poren unterschiedlicher Art, Größe und Form
durchzogen. Diese Poren sind verantwortlich für den Trans-
port und die Speicherung des Wassers im Baustoff. Hieraus
lassen sich drei Wassergehaltsbereiche unterscheiden, der
Sorptionsfeuchtebereich (auch bezeichnet als hygrosko-
pischer Wassergehaltsbereich), der Kapillarwasserbereich
und der Übersättigungsbereich. [5]
Die Einteilung der drei Bereiche ergibt sich aus dem Spei-
chermechanismus und dem vornehmlichen Transportme-
rel.
Wasser-
Wasser-
Luft-
gehalt
gehalts-
feuchte
bereich
U
max
= 1
Über-
sättigungs-
U
bereich
F
= 1
Kapillar-
bereich
U
95
= 0,95
Sorptions-
bereich
= 0
U = 0
Abbildung 17: „Säulendiagramm" (Wassergehaltsbereiche
in einem feinporigen, hygroskopischen Baustoff) [5]
Speicher-
vorherr-
mecha-
schender
nismus
Transport-
mechanismus
–
Wasser-
strömung
Kapillar-
Ungesättigte
konden-
Porenwasser-
sation
strömung
Adsorption
Wasser-
dampf-
diffusion
4. Mineralische Baustoffe – Feuchtigkeitsbestimmung
4.1 – 02
chanismus des Wassers in den Porenräumen des Bau-
stoffes (siehe Abbildung 18, Phasen 1 bis 6) [5].
Der Sorptionsbereich wird durch den Vorgang der Diffu-
sion gekennzeichnet und die Wasserspeicherung findet
durch Absorptionsvorgänge statt, d.h. es lagert sich Was-
ser aus der umgebenden Luft an den Porenwänden an.
In einem sehr trockenen Baustoff (1) wird der gesamte
Wasserdampf, der in die Poren eindringt an den Wänden
absorbiert. Ein Transport findet im eigentlichen Sinne noch
nicht statt. Das Wasser wird nur gespeichert.
Sind die Porenwände mit einer oder mehreren Molekül-
schichten belegt (2), ist der Porenraum für Wasserdampf
diffundierbar (durchströmbar). Der Bereich der Sorptions-
feuchte wird auch als hygroskopischer Bereich bezeichnet,
da der Baustoff aus der Luft Feuchtigkeit aufnimmt.
Der Bereich, der sich dem hygroskopischen Bereich an-
schließt ist der Kapillarbereich. Hier findet ein Wasser-
transport durch ungesättigte Porenwasserströmung statt.
Es füllen sich als erstes die Porenengpässe mit Wasser (3)
und in den erweiterten Porenräumen bildet sich an der
Oberfläche eine Sorbatschicht aus. Diese Sorbatschicht
wächst im Laufe der fortschreitenden Wassereinlagerung
derart an, dass man erstmals von einem Flüssigwasser-
transport spricht (4). Diese beginnende Transportphase ist
1
3
5
Flüssigphase
Dampfphase
Abbildung 18: Schematische Darstellung des Speicher-
und Transportmechanismus von Wasser in mineralisch
porösen Baustoffen [5]
2
4
6
sorbierte Phase