3.2.4 Störeinflüsse und
zu beachtende Hinweise
bei der Widerstandsmessung
Wie für jede messtechnische Untersuchung, gilt auch bei
diesem Messverfahren die Grundsatzregel: „Schaffen Sie
sich immer gleichbleibende Messbedingungen, dann wer-
den mögliche Fehlerquellen minimiert!". Aus dem oben
beschriebenen Messprinzip und den materialspezifi-
schen Eigenschaften ergeben sich folgende Hinweise:
• Vor der Messung an Hölzern muss die richtige
Sens-Nummer (120) ausgewählt werden.
• Vor der Messung muss die richtige Mat.-Nummer
(siehe Holzsorten-Liste) ausgewählt werden.
• Bei Messungen an Schnitthölzern sollte sich an die
Anweisungen der DIN EN 13183-2 gehalten werden.
• Für die jeweilige Aufgabenstellung die geeignetste
Elektrode auswählen.
• Keine verbogenen oder fehlerhaft isolierten
Einschlagelektroden verwenden.
• Positionieren der Elektroden immer quer zur Holzfaser-
richtung. Die Leitfähigkeit quer zur Faserrichtung ist
geringer als entlang der Faser. Sie variiert je nach Holz-
art um den Faktor 2,3 bis 8.
• Einschlagtiefe der Elektroden nach folgenden Krite-
rien auswählen: Oberflächenfeuchte = 1/6 Brettdicke,
Mittlere Holzfeuchte = 1/3 Brettdicke (Vergleichswert
für die Darr-Methode), Kernfeuchte = 1/2 Brettdicke
• Bei der Wahl der Messpositionen
sind drei Punkte zu beachten:
1. Immer an drei Messpositionen die Feuchte
des Messgutes messen, um über das
arithmetische Mittel eine hinreichende
Genauigkeit zu erzielen.
2. Es sollte nicht an der Stirnseite gemessen
werden, da dort trockene Bereiche vorliegen.
3. Möglichst nicht über Rissen, Ästen
und Harzgallen der Hölzer messen.
• Ölige und/oder wässrige Holzschutzmittel
beeinflussen das Messergebnis.
• Möglichst kein Holz messen,
welches eine Temperatur unter -5 °C aufweist.
• Statische Aufladung des Messgutes durch Reibung ver-
meiden, da ansonsten ein verfälschtes Messer gebnis
hervorgerufen wird.
• Bei einer Holzfeuchte die niedriger als 10 % ist, können
am Prüfgut elektrostatische Kräfte auftreten, die das
Messergebnis extrem verfälschen. Erfahrungsgemäß
tritt dies am Ausgang von Furniertrocknungsanlagen
auf. In jedem Fall sollte durch geeignete Erdungsmaß-
nahmen die statische Aufladung beseitigt werden.
• Die größte Messgenauigkeit liegt im Bereich zwischen
6 bis etwa 28 % Holzfeuchtigkeit. Über 28 % werden
die Messergebnisse ungenauer, da sich der Widerstand
nur noch wenig mit der Feuchte ändert. Unterhalb 6 %
Holzfeuchte sind praktisch keine aussagekräftigen Mes-
sungen mehr möglich, weil das Ergebnis durch mole-
kulare Anziehungskräfte bestimmt wird.
• Oberhalb des Fasersättigungspunktes verliert die Feuch-
temessung an Genauigkeit.
• Die TS 60 Hand-Elektrode sowie das untere Kunststoff -
teil der TS 70 sollten je nach Gebrauch in regelmäßigen
Abständen gereinigt werden, um einen unkontrollier-
ten Stromfluss zwischen den Elektroden zu verhindern.
Dies würde zu Fehlmessungen führen. Zur Reinigung
eignet sich destilliertes Wasser.
• Die angezeigte Messgerätetemperatur muss nahezu
identisch zur Holztemperatur sein. Ist dies nicht der Fall,
sollte der Temperaturunterschied über den PT100-Sen-
sor kompensiert werden, der eine automatische Kor-
rektur der gemessenen Holzfeuchte einrechnet. Bei
einer Raumtemperatur von 20 °C und einer Holztem -
peratur von 30 °C wird das Messergebnis um etwa
1,5 % nach oben verfälscht, wenn der Temperatur-
kompensation keine Beachtung geschenkt wird.
• Keine defekten Kabel verwenden.
3. Holz – Feuchtigkeitsbestimmung
3.2 – 11