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Siemens Maxum II DI PA MI GCI Gerätehandbuch Seite 18

Gerätehandbuch zum betrieb in explosionsgefährdeten bereichen

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Sicherheitsprinzipien
2.2 Bespülte Gehäuse
• Leitungsdrähte, die nicht wie oben verlangt befestigt werden können, müssen eine
ausreichende Isolationsstärke haben, so dass mindestens 1 mm feste Isolierung und 2 mm
Ummantelung vorhanden sind, oder sie müssen jenseits einer geeigneten physischen
Trennung von den eigensicheren Schaltkreisen bleiben.
• Die Masse des Maxum muss am Aufstellort mit extern angeschlossenen Erdungsschrauben
nach den Anweisungen im Installationshandbuch Prozessgaschromatograph Maxum Edition
II (https://support.industry.siemens.com/cs/document/42017307/) (2000595‑001) geerdet
werden. Der Erdungsanschluss muss möglichst dicht am Maxum-Gerät liegen.
• Die Netzspannungszuleitung des Maxum muss im Rahmen der erforderlichen
Installationspraktiken am Schrank geerdet werden.
2.2
Bespülte Gehäuse
Aus Sicherheitsgründen muss das Gehäuse des Maxum, das in explosionsgefährdeten
Bereichen mit eventuell vorhandenen brennbaren Dämpfen oder Gasen installiert ist, bespült
werden. Als "Bespülung" wird dabei der Vorgang bezeichnet, bei dem Zündschutzgas in den
Innenraum eines Gehäuses zu dem Zweck eingeleitet wird, den Innendruck des Gehäuses über
den Druck der Umgebungsluft des Gehäuses hinaus zu erhöhen. Dabei entsteht durch den
erhöhten Druck ein Gas- oder Dampfstrom aus dem Gehäuse heraus, der verhindert, dass
brennbare Gase und Dämpfe in das Gehäuse eindringen. Zugleich werden durch die Bespülung
brennbare Dämpfe und Gase aus dem Gehäuse verdrängt. Das ist bei einem Analysengerät mit
unbekanntem Sicherheitsstatus besonders wichtig.
Die primären elektronischen Komponenten des Maxum II -Analysengeräts befinden sich
innerhalb des Elektronikgehäuses (siehe Abbildungen 1-1 und 1-2). Alle elektronischen
Bauteile im Maxum II sind für die Erfüllung der Sicherheitsanforderungen gemäß der
Division 2 in Nordamerika und der Zone 2 in Europa ausgelegt. Dies bedeutet, dass diese
elektronischen Bauteile unter Normalbedingungen keine Entzündung brennbarer Dämpfe
oder Gase verursachen. Die sicherheitstechnischen Regelwerke verlangen jedoch, dass die
Ausführung von Geräten neben dem Normalbetrieb auch anormale Betriebsbedingungen
berücksichtigt. Damit soll ausgeschlossen werden, dass durch einen Fehler bei einem
elektronischen Bauteil in einem Gehäuse eine lokale Temperaturerhöhung (Hotspot), ein
Funke oder eine andere Zündquelle entsteht. Um diese Gefahr zu mindern, wird der
Elektronikraum bei Betrieb in Bereichen mit brennbaren Dämpfen oder Gasen normalerweise
geschlossen gehalten und mit sauberer Instrumentenluft versorgt. Durch die Luftzufuhr
von außen wird sichergestellt, dass im Inneren des Elektronikraums ein relativer Überdruck
gegenüber dem Außendruck herrscht und dass Luft immer aus dem Elektronikraum heraus-
und nicht hineinströmt. Diese "Bespülung" verhindert, dass außerhalb des Elektronikraums
vorhandene brennbare Dämpfe oder Gase nicht in das Innere des Elektronikraums gelangen
und dort mit möglichen Zündquellen in Berührung kommen können.
Die innerhalb des Maxum II anzuwendende Bespülungsart ist von den speziellen
Anforderungen des Aufstellungsbereichs abhängig. Die Zertifizierung des Analysengeräts
(und das entsprechende Spülverfahren) ist dem Typenschild des Analysengeräts zu
entnehmen. Nähere Angaben finden Sie unter Einschlägige Normen und Bestimmungen
(Seite 11).
18
Gerätehandbuch zum Betrieb in explosionsgefährdeten Bereichen
Gerätehandbuch, 10/2023, A5E02220442001

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