ANHANG C
Die Systemkonfiguration wird im Systemkonfigurator durchgeführt. Viele Hersteller (unter anderem auch GE Multilin)
verwenden ihre eigenen Tools zur Systemkonfiguration. Darüber hinaus sind auch einige Systemkonfiguratoren auf dem
Markt erhältlich (beispielsweise Siemens DIGSI Version 4.6 oder höher und ASE Visual SCL Beta 0.12).
Obwohl sich die Konfigurationswerkzeuge je nach Anbieter unterscheiden können, ist das Verfahren weitgehend gleich.
Zuerst muss ein Schaltanlagenprojekt erstellt werden, entweder als leere Vorlage oder durch Importieren bestehender Sys-
teminformationen aus einer Systemspezifikationsdatei (SSD). Danach werden IEDs zur Schaltanlage hinzugefügt.
Da jedes IED durch seine zugehörige ICD dargestellt wird, werden die ICD-Dateien in das Schaltanlagenprojekt importiert,
und der Systemkonfigurator überprüft die ICD-Dateien während des Importvorgangs. Wenn die ICD-Dateien erfolgreich in
das Schaltanlagenprojekt importiert wurden, sind gegebenenfalls noch geringfügige Maßnahmen erforderlich, um die IEDs
mit der Schaltanlage zu verknüpfen (nähere Einzelheiten dazu enthält das Systemkonfigurator-Handbuch).
Nachdem alle IEDs in die Schaltanlage eingefügt wurden, sind weitere Konfigurationen möglich, wie etwa:
•
Zuweisen von Netzwerkadressen zu einzelnen IEDs.
•
Anpassen der Präfixe von logischen Knoten.
•
Erstellen von Kommunikationsverbindungen (Konfigurieren von GOOSE Meldungen, von einem IED an andere gesen-
det werden sollen).
Wenn die Systemkonfigurationen vollständig sind, werden die Ergebnisse in einer SCD-Datei gespeichert. Diese enthält
nicht nur die Konfiguration für jedes IED in der Schaltanlage, sondern auch die Systemkonfiguration für die gesamte Schal-
tanlage. Zuletzt wird die SCD-Datei wieder an den IED-Konfigurator zurückgereicht (herstellerspezifisches Tool), um die
neue Konfiguration in das IED zu aktualisieren.
Die SCD-Datei besteht aus mindestens fünf Hauptabschnitten:
•
Kopfzeile.
•
Schaltanlage.
•
Kommunikation.
•
IED-Abschnitt(e).
•
DataTypeTemplates.
Die grundlegende Struktur einer SCD-Datei wird nachfolgend illustriert.
Abbildung C–6: SCD-DATEISTRUKTUR, SCL (ROOT)-KNOTEN
Wie bei ICD-Dateien, identifiziert der Knoten Header die SCD-Datei und ihre Version und legt Optionen für die Zuordnung
von Namen zu Signalen fest.
GE Multilin
C.5 IEC 61850-IMPLEMENTIERUNG ÜBER ENERVISTA UR SETUP
N60 Netzstabilitäts- und Synchrophasormesssystem
C.5.5 INFORMATIONEN ZU SCD-DATEIEN
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C-21