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Siemens SIPROTEC 7SJ62 Handbuch Seite 332

Multifunktionsschutz mit steuerung
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Funktionen
2.21 Synchronisierungsfunktion
Die Parameter 6x03 Umin und 6x04 Umax begrenzen das Abfrageband für die Spannungen U1 bzw. U2 nach
unten und oben und legen damit den Bereich fest, in dem die Synchronisierfunktion arbeiten soll. Bei Werten
außerhalb dieses Bandes wird eine Meldung abgegeben.
Adresse 6x05 U< gibt an, unterhalb welcher Spannung der Abzweig oder die Sammelschiene mit Sicherheit
als abgeschaltet angesehen werden kann (für Kontrolle einer spannungslosen Leitung oder Sammelschiene).
Adresse 6x06 U> gibt an, oberhalb welcher Spannung der Abzweig oder die Sammelschiene mit Sicherheit als
eingeschaltet angesehen werden kann (für Kontrolle einer unter Spannung stehenden Leitung oder Sammel-
schiene). Sie muss unterhalb der minimal zu erwartenden betrieblichen Unterspannung eingestellt werden.
Die Einstellung für die genannten Spannungswerte erfolgt in Volt sekundär. Bei Parametrierung mittels Perso-
nalcomputer und DIGSI können diese Werte auch als Primärwerte eingegeben werden. Je nach Anschluss der
Spannungen sind Leiter–Erde–Spannungen oder verkettete Spannungen gemeint.
In den Adressen 6x07 bis 6x10 werden die Freigabebedingungen für die Einschaltkontrolle eingestellt. Dabei
bedeuten:
6x07 SYNC U1<U2> = Netzteil U
schaltung auf spannungslose Referenz, Dead Line);
6x08 SYNC U1>U2< = Netzteil U
schaltung auf spannungslosen Abzweig, Dead Bus);
6x09 SYNC U1<U2< = Netzteil U
nungsloser Referenz und spannungslosem Abzweig, Dead Bus/Dead Bus);
6x10A DURCHSTEUERN = Einschaltung wird ohne Kontrollen freigegeben.
Die genannten möglichen Freigebebedingungen sind unabhängig voneinander und können auch kombiniert
werden. Eine Kombination von DURCHSTEUERN mit anderen Freigabebedingungen ist natürlich nicht sinnvoll.
Mit dem Parameter TUEW Spannung (Adresse 6x11A) lässt sich eine Überwachungszeit einstellen, für die die
o.g. zusätzlichen Freigabebedingungen bei spannungslosem Zuschalten mindestens erfüllt sein müssen,
bevor die Zuschaltung erlaubt wird. Der voreingestellte Wert von 0.1 s berücksichtigt Einschwingvorgänge und
kann unverändert übernommen werden.
Die Freigabe durch die Synchronkontrolle kann auf eine einstellbare Synchron–Überwachungszeit T SYNUEW
(Adresse 6x12) begrenzt werden. Innerhalb dieser Zeit müssen die parametrierten Bedingungen erfüllt sein.
Anderenfalls findet keine Einschaltfreigabe mehr statt und es erfolgt ein Abwurf der Synchronisierfunktion. Wird
diese Zeit auf ∞ gestellt, werden die Bedingungen so lange überprüft, bis sie erfüllt sind.
Für Sonderanwendungen (z.B. das Zuschalten eines Erders) lässt sich die Zuschaltfreigabe bei erfüllten Syn-
chronitätsbedingungen durch den Parameter 6x13A SYNC Synchron ein- bzw. ausschalten.
Anlagendaten
Die anlagenbezogenen Daten für die Synchronisierfunktion stellen Sie unter den Adressen 6x20 bis 6x25 ein.
Die Leistungsschalter-Einschaltzeit T LS-EIN in Adresse 6x20 wird benötigt, wenn mit dem Gerät auch bei
asynchronen Netzbedingungen zugeschaltet werden soll, sei es bei manueller Einschaltung oder bei automa-
tischer Wiedereinschaltung nach dreipoliger Abschaltung oder in beiden Fällen. Dann berechnet das Gerät
nämlich den Einschaltkommandozeitpunkt so, dass im Augenblick des Schließens der Schalterpole die Span-
nungen synchron sind. Beachten Sie bitte, dass außer der Eigenzeit des Schalters auch die Ansprechzeit eines
evtl. vorgeschalteten Hilfsrelais dazu gehört.
Mit dem FAKTOR U1/U2 (Adresse 6x21) können unterschiedliche Spannungswandler–Übersetzungsverhält-
nisse der beiden Netzteile berücksichtigt werden (siehe Beispiel in Bild 2-127).
Liegt zwischen den zu synchronisierenden Netzteilen ein Transformator, so lässt sich dessen Schaltgruppe in
Form einer Winkelanpassung berücksichtigen, so dass keine externen Anpassungsmittel erforderlich sind.
Dies geschieht mit dem Parameter WINKELANPASSUNG (Adresse 6x22A).
Dabei wird der Phasenwinkel von U
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muss spannungslos sein, der Netzteil U
1
muss unter Spannung stehen, der Netzteil U
1
und Netzteil U
müssen beide spannungslos sein (Zuschaltung bei span-
1
2
nach U
positiv gewertet.
1
2
muss unter Spannung stehen (Zu-
2
muss spannungslos sein (Zu-
2
SIPROTEC, 7SJ62/64, Handbuch
C53000-G1100-C207-6, Ausgabedatum 09.2012

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