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Siemens SIPROTEC 7SJ62 Handbuch Seite 264

Multifunktionsschutz mit steuerung
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Funktionen
2.16 Automatische Wiedereinschaltung
Anwurf mit beliebigen Meldungen (z.B. Schutzanregung) möglich, wenn der Parameter 7164 BINÄREINGANG
auf Anwurf AWE gesetzt ist.
Wirkzeit
Mit der Wirkzeit (Adresse 7117) wird die Zeit zwischen einer kommenden Anregung und dem kommenden
Auslösekommando einer als Starter parametrierten Schutzfunktion überwacht. Gestartet wird die Wirkzeit mit
dem Erkennen einer Anregung einer beliebigen Funktion, die als Quelle der AWE eingestellt ist. Schutzfunkti-
onen, die auf Nur Meldung gestellt sind oder die prinzipiell keine AWE anwerfen sollen, triggern die Wirkzeit
nicht.
Kommt es innerhalb der Wirkzeit zu einem Auslösekommando einer als Starter parametrierten Schutzfunktion,
wird die AWE angeworfen. Auslösekommandos einer als Starter parametrierten Schutzfunktion, die in der Zeit
zwischen dem Ablauf der Wirkzeit und der gehenden Anregung kommen, führen zur dynamischen Blockierung
der AWE. Auslösekommandos von Schutzfunktionen, die nicht als Starter definiert sind, haben keinen Einfluss
auf die Wirkzeit.
Bei der Zusammenarbeit der AWE mit einer externen Schutzeinrichtung wird der AWE die Anregung für den
Start der Wirkzeit über die Binäreingabe 2711 „>G-Anr für AWE" mitgeteilt.
Verzögerung des Pausenzeitstarts
Nach einem AWE-Anwurf kann durch Anregung der Binäreingabemeldung 2754 „>Verz.Pausenz" der Start
der Pausenzeit verzögert werden. Solange der Binäreingang aktiv ist, wird die Pausenzeit nicht gestartet. Erst
mit gehendem Binäreingang erfolgt der Start. Über den Parameter 7118 T PAUSE VERZ. lässt sich die Ver-
zögerung des Pausenzeitstarts überwachen. Läuft die Zeit ab und ist der BE immer noch aktiv, geht die
Automatische Wiedereinschaltung in den Zustand der dynamischen Blockierung über (2785 „AWE
dynam. blk"). Der Ablauf der maximalen Verzögerungszeit des Pausenzeitstarts wird durch Ausgabe der
Meldung 2753 „AWE Abl.TP VERZ" protokolliert.
Wiedereinschaltprogramme
Je nach Art des Fehlers kommen zwei unterschiedliche Wiedereinschaltprogramme zur Anwendung. Dabei
gilt:
• Das Programm Erde ist gültig, wenn von allen Kurzschlussschutzfunktionen, die die Wiedereinschaltauto-
matik anwerfen, ein einphasiger Fehler gemeldet wird. Kriterium ist, dass ausschließlich eine Phase ange-
regt hat, oder nur eine Phase und Erde, oder nur Erde. Auch über Binäreingabe kann dieses Programm ge-
startet werden.
• Das Programm Phase ist gültig in allen übrigen Fällen. Das heißt, bei mehrphasiger Anregung, mit oder
ohne Erde, oder bei Anwurf durch andere Funktionen, wie Schieflastschutz. Auch über Binäreingabe kann
dieses Programm gestartet werden.
Zur Auswahl des Programms werden nur kommende Anregungen bewertet, da gehende Anregungen das Er-
gebnis verfälschen könnten, wenn beim Öffnen des Leistungsschalters die Anregungen unterschiedlich schnell
verschwinden. Praktisch führt somit nur eine Anregung, die bis zum Öffnen des Leistungsschalters einphasig
war zur Auswahl des Programmes Erde, alle anderen zur Auswahl des Phasenprogrammes.
Für jedes der Programme können getrennt bis zu 9 Wiedereinschaltungen parametriert werden, wobei die
ersten vier Unterbrechungszyklen auch unterschiedliche Pausenzeiten haben können. Für die fünfte und jede
weitere Wiedereinschaltung ist die vierte Pausenzeit gültig.
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SIPROTEC, 7SJ62/64, Handbuch
C53000-G1100-C207-6, Ausgabedatum 09.2012

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Diese Anleitung auch für:

Siprotec 7sj64