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Siemens SIPROTEC 7SJ62 Handbuch Seite 274

Multifunktionsschutz mit steuerung
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Funktionen
2.16 Automatische Wiedereinschaltung
Die Schalterversagerüberwachungszeit 7114 T ANWURFÜBERW. legt die Zeit fest, die man nach der Auslö-
sung (Schließen des Auslösekontaktes) auf das Öffnen des Leistungsschalters (Rückmeldung der LS-Hilfskon-
takte oder gehende Geräte-Anregung, wenn keine Hilfskontakte rangiert sind) wartet. Diese Zeit wird bei jeder
Auslösung neu gestartet. Läuft die Zeit ab, wird angenommen, es liegt ein Schalterversagen vor und die AWE
wird dynamisch blockiert.
Wirkzeit
Die Wirkzeit überprüft die Zeit zwischen der Anregung des Gerätes und dem Auslösekommando einer als
Starter parametrierten Schutzfunktion bei bereiter, aber noch nicht laufender AWE. Kommt es innerhalb der
Wirkzeit zu einem Auslösekommando einer als Starter parametrierten Schutzfunktion, so wird die AWE ange-
worfen. Liegt diese Zeit außerhalb des parametrierten Wertes der T WIRK (Adresse 7117), so wird die AWE
dynamisch blockiert. Bei abhängigen Auslösekennlinien ist die Auslösezeit ganz wesentlich durch den Fehler-
ort bzw. Fehlerwiderstand bestimmt. Mit Hilfe der Wirkzeit wird bei weit entfernten oder hochohmigen Fehlern
mit langer Auslösezeit keine Wiedereinschaltung gestartet. Auslösekommandos einer nicht als Starter definier-
ten Schutzfunktion haben keinen Einfluss auf die Wirkzeit.
Verzögerung des Pausenzeitstarts
Durch Anregung der Binäreingabemeldung 2754 „>Verz.Pausenz" kann der Start der Pausenzeit verzögert
werden. Die Maximalzeit hierfür ist unter 7118 T PAUSE VERZ. parametrierbar. Innerhalb dieser Zeit muss
die Binäreingabemeldung wieder deaktiviert werden, um mit dem Start der Pausenzeit zu beginnen. Der
genaue Ablauf ist in der Funktionsbeschreibung unter Randtitel „Verzögerung des Pausenzeitstarts" beschrie-
ben.
Anzahl der Wiedereinschaltversuche
Die Anzahl der Wiedereinschaltungen kann für die Programme „Phase" (Adresse 7136, ANZAHL WE PHASE)
und Erde" (Adresse 7135 ANZAHL WE ERDE) getrennt eingestellt werden. Die genaue Definition der Program-
me ist in der Funktionsbeschreibung unter Randtitel „Wiedereinschaltprogramme" beschrieben.
Einschaltkommando: Direkt oder über Steuerung
Über Parameter 7137 EIN ü. LS-Obj. kann gewählt werden, ob das Einschaltkommando durch die Funk-
tion Automatische Wiedereinschaltung direkt erzeugt wird (Einstellung EIN ü. LS-Obj. = kein) oder ob die
Steuerungsfunktionalität die Einschaltung veranlasst.
Wenn die AWE über die Steuerungsfunktionalität schalten soll, muss das Handein bei einem Einkommando
von der AWE unterdrückt werden. Das im Abschnitt 2.2.11 dargestellte Beispiel einer Hand-EIN-Logik für
Befehle über die integrierte Steuerungsfunktion muss in diesem Fall erweitert werden (siehe Bild 2-104). Über
die Meldungen 2878 „AWE Prog. Erde" und 2879 „AWE Prog. Phase" wird erkannt, dass die AWE an-
geworfen wurde und nach der Pausenzeit eine Wiedereinschaltung vornehmen will. Die Meldungen setzen das
Flip-Flop und sperren das Handeinsignal, bis die AWE die Wiedereinschaltversuche beendet hat. Über die Ver-
oderung der Meldungen 2784 „AWE nicht ber.", 2785 „AWE dynam. blk" und 2862 „AWE
erfolgreich" wird das Flip-Flop zurückgesetzt. Kommt ein Einkommando über die Steuerung, wird ein
Handein generiert.
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SIPROTEC, 7SJ62/64, Handbuch
C53000-G1100-C207-6, Ausgabedatum 09.2012

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Siprotec 7sj64