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Siemens SIPROTEC 7SJ62 Handbuch Seite 314

Multifunktionsschutz mit steuerung
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Funktionen
2.20 Leistungsrichtungsschutz-Applikation mit flexibler Schutzfunktion
Aufbau der Schaltanlage
Die Schaltanlage ist oberspannungsseitig über eine 110-kV-Leitung mit dem EVU-Netz verbunden. Der Leis-
tungsschalter LS1 ist Teil des EVU-Netzes. Mit dem Lasttrenner erfolgt ggf. die Entkupplung der Schaltanlage
vom EVU-Netz. Der Transformator mit einem Übersetzungsverhältnis von 10:1 überträgt die Spannungsebene
auf 11 kV. Unterspannungsseitig sind der Transformator, der Generator und die beiden Abzweige über eine
Sammelschiene verbunden. Die Leistungsschalter LS2 bis LS5 trennen Verbraucher und Betriebsmittel von
der Sammelschiene.
Tabelle 2-25
Nennleistung des Generators
Nennleistung des Transformators
Nennspannung der Oberspannungsseite
Nennspannung der Sammelschinenseite
Primärer Nennstrom der Stromwandler auf der Sammelschienenseite
Sekundärer Nennstrom der Stromwandler auf der Sammelschienenseite
Primäre Nennspannung der Spannungswandler auf der Sammelschienenseite
Sekundäre Nennspannung der Spannungswandler auf der Sammelschienenseite
Schutzfunktionalität
Mit dem Schutzgerät 7SJ64 wird die Schaltanlage bei Rückspeisung des Generators in das EVU-Netz von
diesem entkuppelt (Schutzfunktion P rückw>). Diese Funktionalität wird mit einer flexiblen Schutzfunktion rea-
lisiert. Zusätzlich erfolgt die Entkupplung bei Frequenz- oder Spannungsschwankungen im EVU-Netz (Schutz-
funktionen f<, f>, U<, U>, I>
Strom- und Spannungswandlersatz und einer einphasigen Verbindung zum Generator-Spannungswandler (zur
Synchronisierung). Bei einer Entkupplung wird der Leistungsschalter LS2 angesteuert.
Der Transformator wird über einen Differentialschutz und abhängige bzw. unabhängige Überstromzeitschutz-
funktionen für die Leiterströme geschützt. Im Fehlerfall wird – über eine Remote-Verbindung – der EVU-seitige
Leistungsschalter LS1 angesteuert. Zusätzlich wird der Leistungsschalter LS2 angesteuert.
Die Abzweige 1 und 2 werden mit Überstromzeitschutzfunktionen vor Kurzschlüssen und Überlastung durch
die angeschlossenen Verbraucher geschützt. Sowohl die Leiterstöme als auch die Nullströme der Abzweige
können über abhängige und unabhängige Überstromzeitschutzstufen geschützt werden. Im Fehlerfall werden
die Leistungsschalter LS4 bzw. LS5 angesteuert.
Die Sammelschiene könnte zusätzlich mit dem Mehrenden-Differentialschutz 7UT635 versehen werden. Die
hierzu nötigen Stromwandler sind in Bild 2-113 bereits mit dargestellt.
Synchronisierung bei Zuschaltung des Generators
In den meisten Fällen ist der Stromkunde nach einer Abschaltung verantwortlich für die Rückkehr des Systems
zum Normalbetrieb. Der Test auf synchrone Bedingungen erfolgt durch das 7SJ64. Nach erfolgreicher Syn-
chronisierung wird der Generator mit der Sammelschiene verbunden.
Die für die Synchronisierung notwendigen Spannungen werden am Transformator und am Generator gemes-
sen. Am Transformator erfolgt die Spannungsmessung dreiphasig, da diese auch für die Richtungsbestimmung
benötigt wird. Vom Generator wird über einen Stern-Dreieck-Wandler die Leiter-Leiter-Spannung U31 dem Ge-
räteeingang U4 zugeführt (siehe Bild 2-114).
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Anlagendaten für das Applikationsbeispiel
, IE>
). Der Schutz erhält die Messwerte jeweils über einen dreiphasigen
ger.
ger.
Anlagendaten
C53000-G1100-C207-6, Ausgabedatum 09.2012
S
= 38,1 MVA
N,Gen
S
= 38,1 MVA
N,Trafo
U
= 110 kV
N
U
= 11 kV
N
I
= 2000 A
N,prim
I
= 1 A
N,sek
U
= 11 kV
N,prim
U
= 100 V
N,sek
SIPROTEC, 7SJ62/64, Handbuch

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Diese Anleitung auch für:

Siprotec 7sj64