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Siemens SIPROTEC 7SJ62 Handbuch Seite 323

Multifunktionsschutz mit steuerung
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Betriebsarten
Die Synchronisierfunktion kann in zwei Betriebsarten angewandt werden:
• Synchrocheck (7SJ62 und 7SJ64)
• Synchron/Asynchron (nur 7SJ64)
Bei synchronen Netzen herrschen geringe Differenzen bezüglich Phasenlage und Spannungsbeträgen vor. Vor
dem Zuschalten soll geprüft werden, ob die Bedingungen synchron sind oder nicht. Bei synchronen Bedingun-
gen wird zugeschaltet, bei nicht synchronen wird nicht zugeschaltet. Die Leistungsschaltereigenzeit ist ohne
Bedeutung. Die Betriebsart SYNCHROCHECK wird verwendet. Diese entspricht der klassischen Synchrocheck–
Funktion.
Bei asynchronen Netzen hingegen sind die Differenzbeträge größer und der Bereich des Zuschaltfensters wird
relativ schnell durchlaufen. Die Berücksichtigung der Leistungsschaltereigenzeit ist sinnvoll. Die Betriebsart
ASYN/SYNCHRON wird verwendet.
Funktionsablauf
Die Synchronisierungsfunktion arbeitet nur, wenn sie eine Messanforderung erhält. Diese kann von der Steu-
erung, der Wiedereinschaltautomatik oder von extern über einen Binäreingang, z.B. von einer externen Wie-
dereinschaltautomatik kommen.
Mit der Messanforderung werden gewisse Plausibilitätsprüfungen durchgeführt (weiteres hierzu siehe unter
„Plausibilitätsprüfung"). Liegt ein nicht plausibler Zustand vor, so wird die Meldung „Sync stoer" abgesetzt.
Die Messung wird dann nicht ausgeführt. Liegen plausible Bedigungen vor, so wird die Messung gestartet (Mel-
dung „Syx läuft"; mit x = 1..n, entsprechend der Funktionsgruppe). Entsprechend der gewählten Betriebs-
art werden nun die parametrierten Freigabebedingungen geprüft (siehe Randleisten „Synchrocheck" / „Syn-
chron/Asynchron").
Dabei wird jede erfüllte Bedingung explizit gemeldet (Meldungen „Sync Udiff ok", „Sync fdiff ok",
„Sync αdiff ok"). Auch nicht erfüllte Bedingungen, wenn also Spannungsbetragsdifferenz (Meldungen
„Sync U2>U1", „Sync U2<U1") Frequenzdifferenz (Meldungen „Sync f2>f1", „Sync f2<f1") oder
Winkeldifferenz (Meldungen „Sync α2>α1", „Sync α2<α1") außerhalb der Grenzwerte liegen, werden ge-
meldet. Voraussetzung für diese Meldungen ist, dass beide Spannungen innerhalb des Arbeitsbereiches der
Synchronisierfunktion liegen (siehe Randtitel „Arbeitsbereich").
Sind die Bedingungen erfüllt, so gibt die Synchronisierungsfunktion ihrerseits ein Freigabesignal für die Ein-
schaltung („Sync EIN-Frei"). Dieses Freigabesignal steht nur für die parametrierte Dauer des EIN-Kom-
mandos an und wird grundsätzlich von der Steuerung verarbeitet, welche das eigentliche Einschaltkommando
zur Steuerung des Leistungsschalters absetzt (siehe auch Randleiste „Zusammenwirken mit der Steuerung").
Die Meldung „Sync synchron" steht dagegen so lange an, wie synchrone Bedingungen erfüllt sind.
Die Messung der Synchronisierungsbedingungen kann auf eine maximale Überwachungszeit T SYNUEW be-
grenzt werden. Werden die Bedingungen nicht innerhalb von T SYNUEW erfüllt, findet keine Freigabe mehr statt
(Meldung „Sync Abl. TUEW"). Eine erneute Synchronisierung ist nur möglich, wenn eine neue Messanfor-
derung eingeht.
SIPROTEC, 7SJ62/64, Handbuch
C53000-G1100-C207-6, Ausgabedatum 09.2012
Funktionen
2.21 Synchronisierungsfunktion
323

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Diese Anleitung auch für:

Siprotec 7sj64