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Siemens SIPROTEC 7SJ62 Handbuch Seite 156

Multifunktionsschutz mit steuerung
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Funktionen
2.7 Schieflastschutz
2.7.3
Einstellhinweise
Allgemein
Die Funktionsart wurde bei der Projektierung der Schutzfunktionen (Abschnitt 2.1.1.2, Adresse 140,
SCHIEFLAST festgelegt. Bei Wahl von SCHIEFLAST = unabhängig sind hier nur die Parameter der unabhän-
gigen Auslösekennlinien zugänglich. Bei Wahl von SCHIEFLAST = abhängig IEC bzw. = abhängig ANSI
in Adresse 140 sind zusätzlich die Parameter der abhängigen Kennlinien einstellbar. Wird die Funktion nicht
benötigt, wird nicht vorhanden eingestellt.
Unter Adresse 4001 SCHIEFLAST kann die Funktion Ein- oder Ausgeschaltet werden.
Die voreingestellten Werte für Anregung und Zeitverzögerung sind meist ausreichend. Falls vom Maschinen-
hersteller Werte über die dauernd zulässige Schieflast und die Dauer der Belastbarkeit in Abhängigkeit von der
Höhe der Schieflast vorliegen, sind diese zu bevorzugen. Dabei ist zu beachten, dass die Angaben des Ma-
schinenherstellers sich auf die Primärgrößen der Maschine beziehen, also z.B. der dauernd zulässige Invers-
strom – bezogen auf den Maschinennennstrom – angegeben ist. Für die Einstellwerte am Schutzgerät wird
diese Angabe auf den sekundären Inversstrom umgerechnet. Es gilt
mit
I
2 max prim
I
N Motor
I
Wdl sek
I
Wdl prim
Unabhängige Auslösecharakteristik (UMZ)
Durch die zweistufige Ausführung des Schieflastschutzes kann die obere Stufe (Parameter 4004 I2>>) mit
kurzer (Parameter 4005 T I2>>) und die untere Stufe (Parameter 4002 I2>) mit etwas längerer Verzöge-
rungszeit (Parameter 4003 T I2>) eingestellt werden. Damit lässt sich die untere Stufe z.B. als Warnschwelle
einsetzen und die höhere Stufe kann die abhängige Kennlinie bei hohen Inversströmen abschneiden. Eine Ein-
stellung von I2>> auf etwa 60 % stellt sicher, dass bei einem Phasenausfall immer nach der thermischen
Kennlinie ausgelöst wird. Andererseits kann bei mehr als 60 % Schieflast ein zweipoliger Kurzschluss ange-
nommen werden. Die Verzögerung T I2>> wird also mit der Netzstaffelung für Phasenkurzschlüsse koordi-
niert. Bei Speisung über nur noch zwei Phasen mit dem Strom I gilt für den Inversstrom:
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thermisch dauernd zulässiger Inversstrom des Motors
Nennstrom des Motors
sekundärer Nennstrom der Stromwandler
primärer Nennstrom der Stromwandler
SIPROTEC, 7SJ62/64, Handbuch
C53000-G1100-C207-6, Ausgabedatum 09.2012

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Diese Anleitung auch für:

Siprotec 7sj64