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Siemens SIPROTEC 7SJ62 Handbuch Seite 184

Multifunktionsschutz mit steuerung
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Funktionen
2.9 Frequenzschutz
Bei dreiphasigem Anschluss grundsätzlich, und bei einphasigem Anschluss einer Leiter-Leiter-Spannung ist
der Schwellwert als verkettete Größe einzustellen. Bei einphasigem Leiter-Erde-Anschluss ist der Schwellwert
als Phasenspannung einzustellen.
Ansprechwerte
Die Einstellung als Überfrequenzstufe oder Unterfrequenzstufe ist unabhängig von der Parametrierung der
Schwellwerte der betroffenen Stufe. Eine Stufe arbeitet also z.B. auch dann als Überfrequenzstufe, wenn ihr
Schwellwert unterhalb der Nennfrequenz parametriert wird und umgekehrt.
Wenn der Frequenzschutz für die Aufgaben der Netzentkupplung und des Lastabwurfes eingesetzt wird,
hängen die Einstellwerte von den konkreten Netzbedingungen ab. Meist wird bei Lastabwurf eine Staffelung
nach der Bedeutung der Verbraucher oder -gruppen angestrebt.
Weitere Anwendungsfälle sind im Kraftwerksbereich gegeben. Grundsätzlich richten sich die einzustellenden
Frequenzwerte auch hier nach den Vorgaben des Netz- bzw. Kraftwerkbetreibers. Der Unterfrequenzschutz
hat dabei die Aufgabe, den Kraftwerkseigenbedarf durch rechtzeitiges Trennen vom Netz sicherzustellen. Der
Turboregler regelt dann den Maschinensatz auf Nenndrehzahl, so dass der Eigenbedarf mit Nennfrequenz wei-
terversorgt werden kann.
Turbogeneratoren können im allgemeinen bis herab auf 95 % der Nennfrequenz dauernd betrieben werden
unter der Voraussetzung, dass die Scheinleistung im gleichen Maße reduziert wird. Für die induktiven Verbrau-
cher bedeutet jedoch die Frequenzverringerung nicht nur eine erhöhte Stromaufnahme, sondern auch eine Ge-
fährdung des stabilen Betriebes. Daher wird in der Regel nur ein kurzzeitiger Frequenzrückgang bis auf etwa
48 Hz (bei f
N
Eine Frequenzsteigerung kann beispielsweise bei einem Lastabwurf oder Fehlverhalten der Drehzahlregelung
(z.B. in einem Inselnetz) auftreten. So lässt sich der Überfrequenzschutz z.B. als Überdrehzahlschutz einset-
zen.
Rückfallschwellen
Über die einstellbare Rückfalldifferenz Adresse 5415 Rückfalldiff. wird die Rückfallschwelle definiert. Sie
läßt sich so an die Netzgegebenheiten anpassen. Die Rückfalldifferenz ist die Betragsdifferenz zwischen An-
sprechschwelle und Rückfallschwelle. Der Voreinstellwert von 0,02 Hz kann üblicherweise belassen werden.
Ist dagegen mit häufigen geringfügigen Frequenzschwankungen zu rechnen, sollte der Wert erhöht werden.
Verzögerungen
Mit den Verzögerungszeiten T F1 bis T F4 (Adressen 5405, 5408, 5411 und 5414) kann eine Staffelung der
Frequenzstufen erreicht werden, z.B. für Lastabwurfeinrichtungen. Die eingestellten Zeiten sind Zusatzverzö-
gerungszeiten, die die Eigenzeiten (Messzeit, Rückfallzeit) der Schutzfunktion nicht einschließen.
2.9.3
Parameterübersicht
Adressen, an die ein „A" angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter" änderbar.
Adr.
Parameter
5401
FREQUENZSCHUTZ
5402
U MIN
5403
Frequenz 1
5404
Frequenz 1
5405
T F1
184
= 50 Hz) bzw. 58 Hz (bei f
Einstellmöglichkeiten
Aus
Ein
10 .. 150 V
40.00 .. 60.00 Hz
50.00 .. 70.00 Hz
0.00 .. 100.00 s; ∞
= 60 Hz) zugelassen.
N
Voreinstellung
Aus
65 V
49.50 Hz
59.50 Hz
60.00 s
Erläuterung
Frequenzschutz
Mindestspannung
Anregefrequenz f1
Anregefrequenz f1
Verzögerungszeit T f1
SIPROTEC, 7SJ62/64, Handbuch
C53000-G1100-C207-6, Ausgabedatum 09.2012

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Diese Anleitung auch für:

Siprotec 7sj64