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Siemens SIPROTEC 7SJ62 Handbuch Seite 193

Multifunktionsschutz mit steuerung
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Die Schutzfunktion stellt somit ein thermisches Abbild des zu schützenden Objektes (Überlastschutz mit Ge-
dächtnisfunktion) dar. Es wird sowohl die Vorgeschichte einer Überlast als auch die Wärmeabgabe an die Um-
gebung berücksichtigt.
Nach Erreichen einer ersten, einstellbaren Schwelle der Übertemperatur Θ WARN wird eine Warnmeldung ab-
gegeben, um z.B. eine rechtzeitige Lastreduzierung zu veranlassen. Ist die zweite Übertemperaturgrenze er-
reicht, kann das zu schützende Betriebsmittel vom Netz getrennt werden. Dabei gilt als Kriterium die größte
berechnete Übertemperatur aus den drei Leiterströmen.
Der thermisch maximal zulässige Dauerstrom I
ben:
= k · I
I
max
N Obj.
Außer der Angabe dieses k-Faktors (Parameter K-FAKTOR) ist die ZEITKONSTANTE τ
peratur Θ WARN (in Prozent der Auslösetemperatur Θ
Der Überlastschutz besitzt außer der temperaturmäßigen auch eine strommäßige Warnstufe I WARN. Diese
kann bereits frühzeitig einen Überlaststrom melden, auch wenn die Übertemperatur noch nicht die Warn- oder
Auslöseübertemperatur erreicht hat.
Kühlmitteltemperatur (Umgebungstemperatur)
Das Gerät kann eine externe Temperatur berücksichtigen. Diese Temperatur kann anwendungsabhängig eine
Kühlmittel- oder Umgebungstemperatur sein. Die Temperatur kann über ein Temperaturmessgerät (Thermo-
box) erfasst werden. Der notwendige Temperatur–Sensor wird dazu an den Sensoreingang 1 der 1. Thermo-
box (entspricht RTD 1) angeschlossen. Bei Störungen in der Verbindung zwischen Sensor und Thermobox, bei
fehlerhaften Temperaturmesswerten oder bei Störungen zwischen Thermobox oder Gerät wird eine Fehlermel-
dung abgegeben und mit der Standardtemperatur von Θ
temperaturerfassung.
Bei Erfassung der Kühlmitteltemperatur wird der maximal zulässige Strom I
Standardwert von 40 °C beeinflusst. Denn bei niedriger Umgebungs- bzw. Kühlmitteltemperatur kann das
Schutzobjekt strommäßig stärker belastet werden als bei hohen Temperaturen.
Verlängerung der Zeitkonstanten
Beim Einsatz des Gerätes zum Schutz von Motoren kann das unterschiedliche thermische Verhalten im Still-
stand und im Lauf richtig bewertet werden. Bei Auslauf und Stillstand eines nicht fremdbelüfteten Motors kühlt
sich die Maschine wesentlich langsamer ab; es ist also mit einer verlängerten thermischen Zeitkonstante zu
rechnen. Bei abgeschalteter Maschine wird dies im 7SJ62/64 dadurch berücksichtigt, dass die Zeitkonstante
τ
um einen einstellbaren Verlängerungsfaktor (kτ–Faktor) erhöht wird. Die Maschine gilt dabei als abgeschal-
th
tet, wenn eine einstellbare Mindeststromschwelle LS I> (siehe Randtitel „Stromflussüberwachung" im Ab-
schnitt 2.1.3) unterschritten ist. Für fremdbelüftete Maschinen oder für Kabel oder Transformatoren ist der Kτ-
FAKTOR = 1.
Strombegrenzung
Damit der Überlastschutz bei Auftreten hoher Kurzschlussströme (und Wahl kleiner Zeitkonstanten) keine
extrem kurzen Auslösezeiten erreicht und damit eventuell in den Staffelplan des Kurzschlussschutzes eingreift,
wird das thermische Modell eingefroren (konstant gehalten), sobald der Strom den Einstellwert 1107 I MOTOR
ANLAUF überschreitet.
SIPROTEC, 7SJ62/64, Handbuch
C53000-G1100-C207-6, Ausgabedatum 09.2012
wird als Vielfaches des Objekt-Nennstromes I
max
) einzugeben.
AUS
= 40 °C gerechnet, so als gäbe es keine Umgebungs-
u
Funktionen
2.11 Überlastschutz
N Obj.
sowie die Warntem-
th
von der Kühlmitteldifferenz zum
max
beschrie-
193

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Diese Anleitung auch für:

Siprotec 7sj64