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Siemens SIPROTEC 7SJ62 Handbuch Seite 273

Multifunktionsschutz mit steuerung
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Eine lange Sperrzeit ist zu wählen, wenn bei mehrfacher Wiedereinschaltung keine Möglichkeit der Leistungs-
schalterüberwachung (siehe unten) besteht (z.B. wegen fehlender Hilfskontakte und LS–bereit–Informatio-
nen). Dann muss die Sperrzeit länger als die Wiederbereitschaftszeit des Leistungsschalters sein.
Wenn eine dynamische Blockierung der Wiedereinschaltautomatik ausgelöst wurde, bleibt diese verriegelt, bis
die Blockierursache gegangen ist. Näheres siehe auch in der Funktionsbeschreibung unter Randtitel „Dynami-
sche Blockierung". Die dynamische Blockierung ist mit der parametrierbaren Blockierzeit T BLK DYN verbun-
den. Gestartet wird die Blockierzeit in der Regel mit kommender Blockierbedingung.
Leistungsschalterüberwachung
Voraussetzung dafür, dass nach einer Kurzschlussabschaltung eine Wiedereinschaltung erfolgt, ist, dass zum
Zeitpunkt des Anwurfs der Wiedereinschaltfunktion (d.h. bei Beginn eines Auslösekommandos) der Leistungs-
schalter für mindestens einen AUS–EIN–AUS–Zyklus bereit ist:
Die Bereitschaft des Leistungsschalters wird dem Gerät über die Binäreingabe „>LS bereit" (FNr. 2730)
mitgeteilt.
• Es ist möglich, die Leistungsschalterbereitschaft vor jeder Wiedereinschaltung abzufragen oder auf eine
Abfrage zu verzichten (Adresse 7113, LS? VOR AWE):
LS? VOR AWE = Keine Abfrage, wenn die Schalterbereitschaft nicht abgefragt werden soll oder kann,
LS? VOR AWE = Vor jeder WE, wenn die Schalterbereitschaft vor jedem Einschaltkommando abgefragt
werden soll.
Normalerweise sollte die Bereitschaft des Leistungsschalters abgefragt werden. Für den Fall, dass ein
solches Signal vom Schalter nicht zur Verfügung steht, kann unter Adresse 7113 LS? VOR AWE die Leis-
tungsschalter–Abfrage ausgeschaltet werden (Keine Abfrage), da anderenfalls überhaupt keine automa-
tische Wiedereinschaltung möglich wäre.
Für die Kontrolle der Wiederbereitschaft des Leistungsschalters kann unter Adresse 7115 eine Bereit-
schafts–Überwachungszeit T LS-ÜBERW. eingestellt werden, sofern unter Adresse 7113 eine Abfrage der
Schalterbereitschaft parametriert wurde. Die Zeit wird etwas höher als die maximale Wiederbereitschaftszeit
des Leistungsschalters nach Auslösung eingestellt. Sollte der Leistungsschalter bis zum Ablauf dieser Zeit
noch nicht wieder bereit sein, erfolgt keine Wiedereinschaltung, und die dynamische Blockierung wird aus-
gelöst. Die Wiedereinschaltautomatik ist damit verriegelt.
Über die Zeit T PAUSE VERL. wird die Verlängerung der Pausenzeit überwacht. Zu einer Verlängerung der
Pausenzeit kann es über die Leistungsschalter–Überwachungszeit T LS-ÜBERW. kommen, sowie über die
Synchronisierungsfunktion.
Mit dem Ablauf der parametrierten Pausenzeit wird die Überwachungszeit T PAUSE VERL. gestartet.
Bei der Einstellung ist darauf zu achten dass die Zeit nicht die Überwachungszeit T LS-ÜBERW. unterläuft.
Wird die Überwachungszeit T LS-ÜBERW. verwendet, so sollte T PAUSE VERL. zur Sicherheit auf einen
Wert ≥ T LS-ÜBERW. eingestellt werden.
Wird die AWE mit einer Synchronisierungsfunktion (interne oder externe) betrieben, so wird über T PAUSE
VERL. sichergestellt, dass bei ausbleibender Rückmeldung der Synchronisierung die AWE nicht in einem un-
definierten Zustand verbleibt.
Wird die Synchronisierung als Synchrocheck verwendet (bei synchronen Netzen) so kann die Überwachungs-
zeit relativ kurz eingestellt werden, z.B. auf einige Sekunden. Die Synchronisierung hat in diesem Fall nur die
Aufgabe die Synchronität der Netze zu „checken". Bei Synchronität wird sofort zugeschaltet, im anderen Fall
wird nicht zugeschaltet.
Wird die Synchronisierung für synchrone/asynchrone Netze verwendet, so muss die Überwachungszeit genü-
gend Zeit zur Bestimmung des Zuschaltzeitpunktes einräumen. Dies hängt vom Frequenzschlupf der beiden
Teilnetze ab. Eine Überwachungszeit von 100 s sollte die meisten Anwendungen für asynchrone Netze berück-
sichtigen.
Die Überwachungszeit sollte aber generell größer als die maximale Dauer des Synchronisiervorgangs einge-
stellt werden (Parameter 6x12).
SIPROTEC, 7SJ62/64, Handbuch
C53000-G1100-C207-6, Ausgabedatum 09.2012
Funktionen
2.16 Automatische Wiedereinschaltung
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Diese Anleitung auch für:

Siprotec 7sj64