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Siemens SIPROTEC 7SJ62 Handbuch Seite 241

Multifunktionsschutz mit steuerung
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Mit der folgenden Parametrierung
Parameter 213
Parameter 3110
gilt bei Umstellung auf Primärwerte:
Da beim Erdschluss im isolierten oder gelöschten Netz nahezu die volle Verlagerungsspannung auftritt, ist der
Einstellwert dort in der Regel unkritisch; er sollte zwischen 30 V und 60 V (für Uen> GEMESSEN bei normalem
Uen–Anschluss) bzw. zwischen 50 V und 100 V (für 3U0> BERECHNET) liegen. Bei hohen Fehlerübergangs-
widerständen kann eine höhere Empfindlichkeit (= niedrigerer Ansprechwert) notwendig werden.
Im geerdeten Netz kann ein empfindlicherer (kleinerer) Wert eingestellt werden, jedoch oberhalb der maximal
betrieblich zu erwartenden Verlagerungsspannung durch Unsymmetrien im Netz.
Die Anregung durch Verlagerungsspannung kann zeitverzögert auf Auslösung gegeben werden, vorausge-
setzt, es ist Auslösung durch empfindliche Erdfehlererfassung parametriert (Adresse 3101 EMPF.
ERDFEHLER = Ein oder Ein mit EF-PROT) und außerdem unter Parameter 3130 ERDFEHLERERK. = bei
UE oder IEE konfiguriert. Die Auslöseverzögerung wird dann unter Adresse 3112 T Uen AUS VERZ. ein-
gestellt. Man beachte, dass die Gesamt-Kommandozeit sich zusammensetzt aus der Eigenzeit der Verlage-
rungsspannungsmessung (ca. 50 ms) plus der Anregestabilisierungszeit (Adresse 3111 T VERZ. ANR.) plus
der Auslöseverzögerung (Adresse 3112 T Uen AUS VERZ.).
Richtungsbestimmung bei cos-ϕ/ sin-ϕ
Für die Richtungsbestimmung sind die Adressen 3115 bis 3126 maßgebend.
Dabei bestimmt die Adresse 3115 RICHTUNG IEE>> die Richtung der unabhängigen Hochstromstufe IEE>>
und kann vorwärts oder rückwärts oder ungerichtet, d.h. in beiden Richtungen, eingestellt werden. Für
die Richtung der Stromstufe IEE> oder IEEp kann die Richtung in Adresse 3122 RICHT.IEE>/IEEp =
vorwärts oder rückwärts oder ungerichtet, d.h. in beiden Richtungen, eingestellt werden.
Der Stromwert FREIGABE RICHT. (Adresse 3123) ist die Freigabeschwelle für die Richtungsbestimmung.
Hierbei handelt es sich um die Stromkomponente, die senkrecht auf der Richtungsgeraden liegt. Die Lage der
Richtungsgeraden selbst wird durch die Einstellwerte der Adressen 3124 und 3125 bestimmt.
Für die Richtungsbestimmung bei Erdfehlern gilt grundsätzlich: Der Ansprechstrom IEE GER. (= FREIGABE
RICHT. Adresse 3123) ist möglichst hoch zu wählen, um ein Fehlansprechen des Gerätes durch Unsymme-
trieströme des Netzes und durch die Stromwandler (besonders bei Anschluss in Holmgreen–Schaltung) zu ver-
meiden.
Wenn die Richtungsbestimmung im Zusammenhang mit einer der oben behandelten Erdstromstufen verwen-
det wird (IEE>, Adressen 3117 ff, oder IEEp, Adressen 3119 ff), ist für FREIGABE RICHT. nur ein Wert sinn-
voll, der kleiner oder gleich dem obigen Ansprechwert ist.
Mit der Richtungsbestimmung wird eine entsprechende Meldung (rückwärts/vorwärts oder undefiniert) abge-
setzt. Um bei stark schwankenden Erdschlussströmen ein Flattern dieser Meldungen zu vermeiden, wird mit
dem Rückfall der Richtungsentscheidung eine Rückfallverzögerung T RF RICHT.STB (Adresse 3126) ge-
startet, während der die Meldung gehalten wird.
Wenn Adresse 3124 PHI KORREKTUR auf 0,0° eingestellt ist, bedeutet in Adresse 3125
• MESSART = cos ϕ
der Wirkanteil des Erdstromes bezogen auf die Verlagerungsspannung ist für den Stromwert FREIGABE
RICHT. (IEE GER) maßgebend,
MESSART = sin ϕ
der kapazitive Blindanteil des Erdstromes bezogen auf die Verlagerungsspannung ist für den Stromwert
FREIGABE RICHT. (IEE GER) maßgebend (Bild 2-95).
SIPROTEC, 7SJ62/64, Handbuch
C53000-G1100-C207-6, Ausgabedatum 09.2012
U-WDL ANSCH 3ph
3U0> BERECHNET
2.13 Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
= U1E, U2E, U3E
= 40 V
Funktionen
241

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Siprotec 7sj64