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Siemens SIPROTEC 7SJ62 Handbuch Seite 119

Multifunktionsschutz mit steuerung
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Hand–Einschaltung (Phasen, Erde)
Beim Zuschalten des Leistungsschalters auf einen fehlerbehafteten Leitungsabschnitt wird üblicherweise ein
möglichst schnelles Wiederabschalten der Leitung gewünscht. Hierzu kann die Verzögerung wahlweise für die
Überstromstufen oder die Hochstromstufen mittels des Hand–Ein–Impulses umgangen werden; d.h., die ent-
sprechende Stufe führt dann bei Anregung zur unverzögerten Auslösung. Dieser Impuls ist um mindestens
300 ms verlängert. Zu diesem Zweck wird bei der Hand–EIN–Steuerung die Parametrierung der Adresse 1513
HAND-EIN für die Reaktion des Gerätes im Fehlerfall berücksichtigt. Für den Erdpfad wird entsprechend die
Adresse 1613 HAND-EIN berücksichtigt. Hierdurch wird jeweils für Phase und Erde bestimmt, welcher An-
sprechwert mit welcher Verzögerung wirksam ist, wenn der Leistungsschalter von Hand eingeschaltet wird.
Externer Steuerbefehl
Erfolgt das Hand–Einschalt–Signal nicht vom Gerät 7SJ62/64, also weder über die integrierte Bedienung noch
über eine serielle Schnittstelle, sondern direkt vom Steuerquittierschalter, so ist dessen Befehl auf einen Binä-
reingang des 7SJ62/64 zu geben und dieser entsprechend zu rangieren („>Hand-EIN"), damit die für HAND-
EIN vorgesehene Stufe wirksam werden kann; unwirksam heißt, dass alle Stufen (Phase und Erde) auch bei
Hand–Einschaltung mit den parametrierten Auslösezeiten arbeiten.
Interner Steuerbefehl
Erfolgt das Hand–Einschalt–Signal über die integrierte Steuerfunktion des Gerätes, muss über CFC (Ablaufe-
bene Schaltfehlerschutz) mittels Funktionsbaustein CMD_Information eine interne Verknüpfung der Informati-
onen hergestellt werden.
Bild 2-35
Hinweis
Für eine Zusammenarbeit zwischen Wiedereinschaltautomatik (AWE) und Steuerfunktion ist eine erweiterte
CFC-Logik notwendig. Siehe hierzu unter Randtitel „Einschaltkommando: Direkt oder über Steuerung" in den
Einstellhinweisen der AWE (Abschnitt 2.16.6).
Zusammenarbeit mit Wiedereinschaltautomatik (Phasen)
Wenn Wiedereinschaltung folgt, wünscht man in der Regel eine schnelle und gleichzeitige Abschaltung im Feh-
lerfall mit I>> bzw. I>>> . Ist nach Wiedereinschaltung der Fehler nicht beseitigt, sollen nun die I>–Stufen bzw.
Ip–Stufen mit gestaffelten Auslösezeiten zum Einsatz kommen, die I>>–Stufen bzw. die I>>> also blockiert
werden. Hierzu kann mit dem Parameter 1514 I>> WIRKSAM bzw. 1532 I>>> WIRKSAM festgelegt werden,
ob die I>>–Stufen bzw. die I>>>-Stufen von einem Freigabesignal der internen oder einer externen Wiederein-
schaltautomatik beeinflusst werden sollen oder nicht. Die Einstellung bei AWE bereit bedeutet, dass die
I>>–Stufen bzw. I>>>–Stufen nur freigegeben werden, wenn die Wiedereinschaltautomatik nicht blockiert ist.
Ist dies nicht gewünscht, wird die Einstellung immer gewählt, so dass die I>>–Stufen bzw. I>>>–Stufen immer
aktiv sind, wie parametriert.
Die integrierte Wiedereinschaltautomatik im 7SJ62/64 bietet außerdem die Möglichkeit, für jede der Über-
stromzeitschutzstufen getrennt festzulegen, ob unverzögert, unbeeinflusst von der AWE mit der eingestellten
Zeit ausgelöst oder blockiert werden soll (siehe Abschnitt 2.16).
SIPROTEC, 7SJ62/64, Handbuch
C53000-G1100-C207-6, Ausgabedatum 09.2012
Beispiel für die Erzeugung des Hand–EIN–Signals für Befehle über die Integrierte Steuerfunk-
tion
Funktionen
2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz
119

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Diese Anleitung auch für:

Siprotec 7sj64