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Siemens SIPROTEC 7SJ62 Handbuch Seite 105

Multifunktionsschutz mit steuerung
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2.3.5
Zusammenwirken mit Fuse-Failure-Monitor (FFM)
Fällt eine Messspannung durch Kurzschluss, Leiterbruch im Spannungswandler-Sekundärsystem oder An-
sprechen der Spannungswandlerschutzbeschaltung (Sicherung) aus, kann es zu einer Fehlauslösung
kommen. Bei ein- oder zweipoligem Ausfall der Messspannung besteht die Möglichkeit, diesen Fall zu erken-
nen und eine Blockierung der gerichteten Überstromzeitschutzstufen (RMZ Phase und RMZ Erde) vorzuneh-
men (siehe Logikdiagramme). Weiterhin werden in einem solchen Fall der Unterspannungsschutz, die emp-
findliche Erdfehlererfassung und die Synchronisierung blockiert.
2.3.6
Dynamische Ansprechwertumschaltung
Es kann notwendig sein, die Ansprechschwellen des gerichteten Überstromzeitschutzes dynamisch anzuhe-
ben, wenn Anlagenteile nach längerer spannungsloser Pause beim Einschalten einen erhöhten Leistungsbe-
darf aufweisen (z.B. Klimaanlagen, Heizungen, Motoren). Damit kann vermieden werden, die Ansprechschwel-
len mit Rücksicht auf derartige Einschaltbedingungen generell zu erhöhen.
Diese dynamische Ansprechwertumschaltung ist allen Überstromzeitstufen gemeinsam und wird in Abschnitt
2.4 beschrieben. Die alternativen Ansprechwerte selber können für jede Stufe des gerichteten und ungerichte-
ten Überstromzeitschutzes individuell eingestellt werden.
2.3.7
Einschaltstabilisierung
7SJ62/64 verfügt über eine integrierte Einschaltstabilisierung. Sie verhindert die „normale" Anregung der I>–
bzw. Ip–Stufen (nicht I>> und I>>>) in den Phasen und im Erdpfad des ungerichteten und des gerichteten
Überstromzeitschutzes. Dies gilt ebenso für die alternativen Ansprechschwellen bei der dynamischen Parame-
terumschaltung. Bei Rusherkennung werden spezielle Rush–Anregemeldungen erzeugt, die auch einen Stör-
fall eröffnen und die zugeordnete Auslöseverzögerung starten. Wird nach dem Ablauf der Verzögerung immer
noch ein Rush erkannt, wird eine entsprechende Meldung („....Zeitabl.") abgegeben, die Auslösung aber unter-
bunden (weitere Erläuterungen unter "Einschaltstabilisierung" im Abschnitt 2.2).
2.3.8
Richtungsbestimmung
Die Bestimmung der Kurzschlussrichtung erfolgt für Phasenmessglied und Erdmessglied unabhängig.
Grundsätzlich erfolgt die Richtungsbestimmung über die Ermittlung des Phasenwinkels zwischen dem Kurz-
schlussstrom und einer Referenzspannung.
Messmethode
Für das Phasenmessglied wird der Kurzschlussstrom der betroffenen Phase und die kurzschlussfremde Leiter-
Leiter-Spannung als Referenzspannung herangezogen. Diese erlaubt auch dann eine eindeutige und richtige
Richtungsbestimmung, wenn die Kurzschlussspannung vollständig zusammengebrochen ist (Nahkurz-
schluss). Bei Anschluss von Leiter-Erde-Spannungen werden die verketteten Spannungen berechnet. Bei An-
schluss zweier verketteter Spannungen und U
Bei dreipoligem Nahkurzschluss wird auf gespeicherte Spannungen zurückgegriffen, sofern die Messspannun-
gen nicht für eine zuverlässige Richtungsbestimmung ausreichen, so dass auch hier die Richtung eindeutig
bestimmt wird. Nach Ablauf der Speicherzeit (2 s) wird die erkannte Richtung festgehalten, sofern und solange
keine ausreichende Messspannung zur Verfügung steht. Beim Zuschalten auf einen Kurzschluss, wenn also
keine Spannung im Speicher vorhanden ist, wird auf ungerichtete Auslösung entschieden. In allen anderen
Fällen steht eine ausreichende Messspannung zur Richtungsbestimmung zur Verfügung.
Für das Erdmessglied stehen zwei Möglichkeiten der Richtungsbestimmung zur Auswahl:
SIPROTEC, 7SJ62/64, Handbuch
C53000-G1100-C207-6, Ausgabedatum 09.2012
wird die dritte verkettete Spannung ebenfalls berechnet.
E
Funktionen
2.3 Gerichteter Überstromzeitschutz
105

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Diese Anleitung auch für:

Siprotec 7sj64