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Siemens SIPROTEC 7SJ62 Handbuch Seite 308

Multifunktionsschutz mit steuerung
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Funktionen
2.19 Flexible Schutzfunktionen
Warnung!
Wenn der 3-phasige Spannungsanschluss an einem Motor- oder Generatorabzweig erfolgt und der Ux-
Eingang an der Sammelschiene oder an einer anderen Spannungsmessstelle ungleich dem Abzweig betrieben
wird, so muss dass Messverfahren auf "True RMS" eingestellt werden. Andernfalls besteht in einer Situation
bei der Abzweig- und Ux-Spannung deutlich unterschiedliche Frequenzen aufweisen, die Gefahr einer Über-
oder Unterfunktion.
Hinweis
Beim einphasigen Spannungsschutz wird die parametrierte Spannungsschwelle stets als Spannung an der
Klemme interpretiert. Die Parametrierung in 213 U-WDL ANSCH 3ph (Anlagendaten 1) wird hierbei ignoriert.
Die Vorwärtsrichtung der Leistungen (P vorwärts, Q vorwärts) ist in Richtung der Leitung. Der Parameter (1108
P,Q VORZEICHEN) zur Vorzeichenumkehr der Leistungsanzeige in den Betriebsmesswerten wird von den fle-
xiblen Funktionen ignoriert.
Über den Parameter ANREGUNG BEI wird festgelegt, ob die Funktion bei Überschreitung oder Unterschreitung
des eingestellten Schwellwertes anregen soll.
Einstellungen
Die Anregeschwellen, Verzögerungszeiten und Rückfallverhältnisse der flexiblen Schutzfunktion werden im
DIGSI-Einstelldialog „Einstellungen" eingestellt.
Über Parameter ANREGESCHWELLE wird die Anregeschwelle der Funktion parametriert. Die AUS-Kommando-
verzögerungszeit wird über Parameter AUS VERZÖGERUNG eingestellt. Beide Einstellwerte müssen entspre-
chend der geforderten Applikation gewählt werden.
Die Anregung kann über Parameter ANREGEVERZ. verzögert werden. Dieser Parameter wird bei Schutzan-
wendungen üblicherweise auf Null eingestellt (Voreinstellung), da eine Schutzfunktion möglichst schnell
anregen soll. Eine von Null abweichende Einstellung kann gewünscht sein, wenn nicht auf jede kurzfristige
Überschreitung der Anregeschwelle mit der Eröffnung eines Störfalls reagiert werden soll, z.B. beim Leistungs-
schutz oder wenn die Funktion nicht als Schutz-, sondern als Überwachungsfunktion eingesetzt wird.
Bei der Einstellung von kleinen Leistungsschwellwerten ist zu beachten, dass zur Leistungsberechnung ein
Mindeststrom von 0,03 I
Der Rückfall der Anregung kann mit Parameter RÜCKFALLVERZ. verzögert werden. Auch diese Einstellung
wird standardmäßig auf Null gesetzt (Voreinstellung). Eine von Null abweichende Einstellung kann nötig sein,
wenn das Gerät zusammen mit elektromechanischen Geräten, die deutlich längere Rückfallzeiten als das di-
gitale Schutzgerät aufweisen, eingesetzt werden soll (siehe hierzu auch Kapitel 2.2). Bei Verwendung der
Rückfallverzögerung wird empfohlen, diese kürzer als die AUS-Kommandoverzögerungszeit zu parametrieren,
um "Wettläufe" beider Zeiten zu vermeiden.
Das Rückfallverhältnis der Funktion wird über Parameter RÜCKFALLVERH. gewählt. Das Standardrückfallver-
hältnis von Schutzfunktionen ist 0,95 (Voreinstellung). Wird die Funktion als Leistungsschutz angewandt, so
sollte ein Rückfallverhältnis von mindestens 0,9 eingestellt werden. Das Gleiche gilt bei der Verwendung der
symmetrischen Komponenten von Strom und Spannung. Wird das Rückfallverhältnis verkleinert, ist es sinnvoll,
die Anregung der Funktion auf eventuell auftretendes „Klappern" hin zu testen.
Bei der Messgröße Frequenz (f) wird eine Rückfalldifferenz (Parameter RÜCKFALLDIFF.) eingestellt. Übli-
cherweise kann die Voreinstellung von 0,02 Hz beibehalten werden. In schwachen Netzen mit größeren, kurz-
fristigen Frequenzschwankungen sollte eine größere Rückfalldifferenz eingestellt werden, um ein Klappern der
Funktion zu vermeiden.
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erforderlich ist. Bei kleineren Strömen wird die Leistungsberechnung blockiert.
N
SIPROTEC, 7SJ62/64, Handbuch
C53000-G1100-C207-6, Ausgabedatum 09.2012

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Siprotec 7sj64