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Siemens SIPROTEC 7SJ62 Handbuch Seite 160

Multifunktionsschutz mit steuerung
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Funktionen
2.8 Motorschutz
2.8
Motorschutz
Für den Einsatz an Motoren können die Geräte 7SJ62/64 mit einer Anlaufzeitüberwachung, einer Wiederein-
schaltsperre und einem Lastsprungschutz ausgerüstet werden. Die Anlaufzeitüberwachung schützt den Motor
vor zu langen Anlaufvorgängen und ergänzt somit den Überlastschutz (siehe Abschnitt 2.11). Die Wiederein-
schaltsperre verhindert eine Wiedereinschaltung des Motors, wenn bei diesem Anlauf eine Überschreitung der
zulässigen Läufererwärmung zu erwarten ist. Der Lastsprungschutz schützt den Motor bei plötzlicher Rotorblo-
ckierung.
2.8.1
Anlaufzeitüberwachung
Beim Einsatz der Geräte 7SJ62/64 an Motoren schützt die Anlaufzeitüberwachung den Motor vor zu langen
Anlaufvorgängen und ergänzt somit den Überlastschutz (siehe Abschnitt 2.11).
2.8.1.1 Beschreibung
Allgemeines
Insbesondere läuferkritische Hochspannungsmotoren werden bei mehreren Anläufen hintereinander ther-
misch bis an die Grenztemperatur belastet. Verlängern sich die Anlaufvorgänge z.B. durch zu große Span-
nungseinbrüche beim Zuschalten des Motors, zu große Lastmomente oder blockiertem Läufer, so wird vom
Schutzgerät ein Ausschaltkommando generiert.
Als Kriterium für einen Motoranlauf wird dabei das Überschreiten einer (einstellbaren) Stromschwelle I MOTOR
ANLAUF gewertet und damit die Berechnung der Auslösezeit freigegeben. Das Überschreiten der Strom-
schwelle ist ein normaler Betriebsfall, der weder zu Einträgen in den Betriebsmeldungspuffer oder zu Meldun-
gen an eine zentrale Auswertestelle (Leitzentrale) noch zu einer Störfalleröffnung führt.
Die Schutzfunktion besteht aus einer stromabhängigen und einer unabhängigen Auslösestufe.
Stromabhängige Auslösezeit
Die stromabhängige Verzögerungszeit der Auslösung kommt nur bei nicht blockiertem Läufer zum Tragen.
Damit werden verlängerte Anlaufzeiten bei verringertem Anlaufstrom infolge von Spannungseinbrüchen beim
Zuschalten des Motors richtig bewertet und eine zeitgerechte Auslösung ermöglicht. Dabei lässt sich die Kenn-
linie (siehe Formel unten) optimal an den Zustand des Motors anpassen, indem, je nach kaltem und warmem
Zustand des Motors, unterschiedliche Anlaufzeiten zur Anwendung kommen (siehe Bild 2-53).
160
SIPROTEC, 7SJ62/64, Handbuch
C53000-G1100-C207-6, Ausgabedatum 09.2012

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Diese Anleitung auch für:

Siprotec 7sj64