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Siemens SIPROTEC 7SJ62 Handbuch Seite 243

Multifunktionsschutz mit steuerung
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Richtungsbestimmung bei U0/I0 ϕ–Messung
Mit der minimalen Spannung IEE>> Umin, Adresse 3150 und der Höhe des Anregestroms IEE>>, Adresse
3113 legen Sie die untere Begrenzung des Kreissegments der Hochstromstufe IEE>> fest. Die Grenzen des
Auslösebereichs in Bezug zur Verlagerungsspannung stellen Sie durch die zugehörigen Phasenwinkel IEE>>
Phi, Adresse 3151 und den Winkel IEE>> Delta Phi, Adresse 3152 ein. Die Auslöseverzögerungszeit
stellen Sie unter Adresse 3114 T IEE>> ein. Die konkreten Einstellungen richten sich nach der spezifischen
Anwendung.
Die minimale Spannung IEE> Umin der Überstromstufe IEE>-Stufe geben Sie unter Adresse 3153 vor, den
Anregestrom IEE> unter 3117. Den zugehörigen Phasenwinkel IEE> Phi parametrieren Sie unter Adresse
3154, den Winkel IEE> Delta Phi tragen Sie unter Adresse 3155 ein. Stellen Sie den Winkel auf 180° ein,
so arbeitet die Stufe ungerichtet. Die Auslöseverzögerungszeit stellen Sie unter Adresse 3118 T IEE> ein.
Positive Winkeleinstellungen (Adresse 3151 und 3154) drehen den Auslösebereich in Richtung „kapazitiv",
d.h. Erdstrom voreilend gegenüber Erdspannung.
Negative Winkeleinstellungen drehen den Auslösebereich in Richtung „induktiv", d.h. Erstrom nacheilend ge-
genüber Erdspannung.
Winkelfehlerkompensation (I-Wandler)
Der hohe Blindstromanteil im gelöschten Netz und der unvermeidliche Luftspalt des Kabelumbauwandlers
machen häufig eine Kompensation des Winkelfehlers des Kabelumbauwandlers notwendig. Eingegeben wird
unter den Adressen 3102 bis 3105 für die tatsächlich angeschlossene Bürde der maximale Winkelfehler
KABELUBW. F1 und der zugehörige Sekundärstrom KABELUBW. I1 sowie ein weiterer Arbeitspunkt
KABELUBW. F2/KABELUBW. I2, ab dem sich der Winkelfehler nicht mehr nennenswert ändert. Das Gerät
nähert damit die Übertragungskennlinie des Wandlers mit hinreichender Genauigkeit an. Im isolierten oder ge-
erdeten Netz ist die Winkelkompensation nicht erforderlich.
Isoliertes Netz
Im isolierten Netz fließen bei einem Erdschluss auf einem Kabel die kapazitiven Erdschlussströme des galva-
nisch zusammenhängenden Netzes mit Ausnahme des im erdschlussbehafteten Kabel erzeugten Erdstromes
über die Messstelle, da letzterer direkt zur Fehlerstelle abfließt (also nicht über die Messstelle). Als Ansprech-
wert wählt man etwa die Hälfte dieses Erdschlussstromes, als Messart wird sin ϕ verwendet, da hier der ka-
pazitive Erdschlussstrom maßgebend ist.
Gelöschtes Netz
Im gelöschten Netz ist die Richtungsbestimmung bei Erdschluss dadurch erschwert, dass dem kleinen für die
Messung maßgebenden Wattreststrom in der Regel ein viel größerer Blindstrom kapazitiven oder induktiven
Charakters überlagert ist. Der gesamte dem Gerät zugeführte Erdstrom kann also, abhängig von der Netzkon-
figuration und Lage der Löschspule, sehr verschiedene Werte in Betrag und Phasenlage annehmen. Das Gerät
soll aber nur die Wirkkomponente des Erdschlussstromes bewerten, also I
mes Maß an Genauigkeit insbesondere der winkelmäßigen Übertragungstreue aller Wandler. Außerdem darf
das Gerät nicht unnötig empfindlich eingestellt werden. Bei Einsatz in gelöschten Netzen ist daher nur bei An-
schluss an Kabelumbauwandler eine zuverlässige Richtungsmessung zu erwarten. Auch hier gilt die Faustre-
gel: Einstellung der Ansprechwerte auf die Hälfte des zu erwartenden Messstromes, wobei nur der Wattrest-
strom in Ansatz gebracht wird. Für den Wattreststrom sind in erster Linie die Verluste der Petersen-Spule
verantwortlich. Als Messart wird cos ϕ verwendet, da hier der ohmsche Wattreststrom maßgebend ist.
SIPROTEC, 7SJ62/64, Handbuch
C53000-G1100-C207-6, Ausgabedatum 09.2012
2.13 Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
· cos ϕ. Dies erfordert ein extre-
EE
Funktionen
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Diese Anleitung auch für:

Siprotec 7sj64