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Gossen MetraWatt PROFITEST PRIME Bedienungsanleitung Seite 163

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33.2 BEI WELCHEN WERTEN SOLL/MUSS
EIN RCD EIGENTLICH RICHTIG AUSLÖ-
SEN? ANFORDERUNGEN AN EINE FEH-
LERSTROMSCHUTZEINRICHTUNG
(RCD)
Allgemeine Anforderungen
Die Auslösung muss spätestens bei Fließen des Bemes-

sungsfehlerstroms (Nenndifferenzstroms I
und
Die maximale Zeit bis zur Auslösung darf nicht überschrit-

ten werden.
Erweiterte Anforderungen durch zu berücksichtigende
Einflüsse auf den Auslösestrombereich und den Auslö-
sezeitpunkt
Art bzw. Form des Fehlerstroms:

hieraus ergibt sich ein zulässiger Auslösestrombereich
Netzform und Netzspannung:

hieraus ergibt sich eine maximale Auslösezeit
Ausführung des RCDs (standard oder selektiv):

hieraus ergibt sich eine maximale Auslösezeit
Definitionen der Anforderungen in den Normen
Für Messungen in elektrischen Anlagen gilt die VDE 0100-
600, die in jedem Elektroinstallateur-Auswahlordner zu fin-
den ist. Diese besagt eindeutig: „Die Wirksamkeit der
Schutzmaßnahme ist nachgewiesen, wenn die Abschaltung
spätestens beim Bemessungsdifferenzstrom I
Auch die DIN EN 61557-6 (VDE 0413-6), als die Vorgabe für
den Messgerätehersteller, sagt dazu unmissverständlich:
„Mit dem Messgerät muss nachweisbar sein, dass der Aus-
lösefehlerstrom der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD)
kleiner oder gleich dem Bemessungsfehlerstrom ist."
Kommentar
Das bedeutet für jeden Elektro-Installateur bei den fälligen
Schutzmaßnahmen-Prüfungen nach Anlagenänderungen
oder Anlagenergänzungen, nach Reparaturen oder beim E-
CHECK nach der Berührungsspannungsmessung, dass der
Auslösetest je nach RCD spätestens beim Erreichen von
10 mA, 30 mA, 100 mA, 300 mA bzw. 500 mA erfolgt sein
muss.
Wie reagiert der Elektro-Installateur, wenn diese Werte über-
schritten werden? Der RCD fliegt raus!
Wenn er relativ neu war, wird er beim Hersteller reklamiert.
Und der stellt in seinem Labor fest: der RCD entspricht der
Herstellernorm und ist in Ordnung.
Ein Blick in die Herstellernorm VDE 0664-10/-20/-100/-200
zeigt warum:
Art des Fehlerstroms
Sinusförmiger Wechsel-
strom
PROFITEST PRIME / PROFITEST PRIME AC
) erfolgen.
N
erfolgt."
N
Zulässiger
Form des
Auslösestrombe-
Fehlerstroms
reich
0,5 ... 1 I
N
Art des Fehlerstroms
Pulsierender Gleichstrom
(positive oder negative
Halbwellen)
Phasenwinkelgesteuerte
Halbwellenströme
Phasenwinkel von 90° el
Phasenwinkel von 135° el
Pulsierender Gleichstrom
überlagert mit glattem
Gleichfehlerstrom von 6 mA
Glatter Gleichstrom
Da die Stromform eine bedeutende Rolle spielt, ist es wichtig
zu wissen, welche Stromform das eigene Mess-/Prüfgerät
nutzt.
Art bzw. Form des Fehlerstroms am Mess-/Prüfgerät einstel-
len:
Wellenform:
Phasenverschiebung 0°/180°
negative/positive Halbwelle
negativer/positiver Gleichstrom
x-facher Auslösestrom:
1, 2, 5 (I
max. 300 mA)
N
Es ist wichtig, bei seinem Mess-/Prüfgerät die entsprechen-
de Einstellung vorzunehmen und zu nutzen.
Ähnlich verhält es sich mit den Abschaltzeiten. Die neue
VDE 0100-410, müsste auch im Auswahlordner vorhanden
sein.
Sie gibt Abschaltzeiten, je nach Netzform und Netzspan-
nung, zwischen 0,1 s und 5 s an.
50 V < U
120 V < U
0
Sys-
120 V
230 V
tem
AC
DC
AC
TN 0,8 s
0,4 s 5 s
TT
0,3 s
0,2 s 0,4 s 0,07 s 0,2 s 0,04 s 0,1 s
Normalerweise schalten RCDs schneller ab, aber ... es kann
ja passieren, dass ein RCD einmal etwas länger braucht.
Und dann ist wieder der Hersteller gefragt.
Bei einem erneuten Blick in die VDE 0664 entdeckt man die
Zulässiger
Form des
Auslösestrombe-
Fehlerstroms
reich
0,35 ... 1,4 I
0,25 ... 1,4 I
0,11 ... 1,4 I
max. 1,4 I
6 mA
0,5 ... 2 I
230 V < U
0
0
U
> 400 V
0
400 V
DC
AC
DC
AC
0,2 s 0,4 s 0,1 s 0,1 s
ANHANG
N
N
N
+
N
N
DC
163 | 168

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