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Physikalische Bedingungen Von Heizungsanlagen; Neue Anforderungen An Heizungsanlagen - Wilo Brain Planungshilfe

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Physikalische Bedingungen von
Heizungsanlagen
Physikalische Naturgesetzmäßigkeiten in Hei-
zungsanlagen waren lange Zeit unabdingbare
Voraussetzung für die einwandfreie Funktion
von Schwerkraftanlagen, da allein der Dichte-
unterschied der Vor- und Rücklauftemperatur
die für die Versorgung einzelner Heizflächen
erforderliche Umtriebskraft gewährleistete.
Dieser physikalische Grundsatz geriet durch
die Entwicklung der Pumpentechnik (fast) in
Vergessenheit, da nun Umwälzpumpen für
den nötigen Umtrieb sorgten. Erst die Ver-
knappung und Verteuerung der Energie führte
dazu, dass der hydraulische Abgleich den
Anlagenplanern und -erstellern 1996 durch
eine rechtliche Forderung, u. a. der VOB/DIN
18 380, ins Bewusstsein zurückgerufen wurde.
In der VOB/C heißt es z. B. unter 3.1.1: „Die
Bauteile von Heizungsanlagen und Wasser-

Neue Anforderungen an Heizungsanlagen

Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Hin-
wendung zu umwelt- und energiepolitischen
Themen und einer damit gestiegenen Bereit-
schaft, ökologische Potenziale zur Energieein-
sparung konsequent auszuschöpfen, lässt sich
mittlerweile jedoch nicht nur eine physikali-
sche und rechtliche, sondern auch und gerade
eine ökologische und darüber hinaus ökono-
mische und volkswirtschaftliche Notwendig-
keit für den hydraulischen Abgleich ableiten.
Der oftmals unterlassene hydraulische Ab-
gleich, die Überdimensionierung von Heiz-
flächen und die zumeist nicht der Anlagen-
dimensionierung entsprechende Auslegung
der Pumpen sind dabei nur drei, wenn auch
entscheidende Faktoren, die zu einem un-
nötigen Energieverbrauch und somit zu einer
Verschwendung von Ressourcen beitragen.
Der heutige „Niedrigenergiehausstandard" –
der u. a. mit dem Einsatz ausgefeilter Wärme-
dämmmaßnahmen und immer kleinerer Kes-
selleistungen verbunden ist – führt dazu, dass
erwärmungsanlagen sind so aufeinander
abzustimmen, dass die geforderte Leistung
erbracht, die Betriebssicherheit gegeben und
ein sparsamer und wirtschaftlicher Betrieb
möglich ist". Einschränkend ist aber festzuhal-
ten, dass trotz dieser rechtlichen Richtlinie den
Heizungsplanern, dem installierenden Fach-
handwerk und nicht zuletzt dem Kunden die
Notwendigkeit eines hydraulischen Abgleichs
kaum einsichtig wurde, da offensichtlich
zigtausende von Heizungsan lagen auch ohne
„funktionieren". Dieses Funktionieren wird
aber oftmals nur dadurch „erzwungen", dass
überdimensionierte bzw. falsch einregulierte
Pumpen zum Einsatz gebracht und Heizkur-
venregler auf zu hohe Sollkurven eingestellt
werden.
ein optimales Zusammenspiel der einzelnen
Anlagenkomponenten eines Heizungssystems
nur dann sichergestellt werden kann, wenn
diese sorgfältig aufeinander abgestimmt sind.
Die Wärmeverteilung einer Heizungsanlage
arbeitet dann ressourcenschonend, zuverläs-
sig, sparsam und geräuscharm, wenn Förder-
ströme und Differenzdrücke an den Heizflä-
chen begrenzt, diese korrekt ausgelegt sind,
Unterdruck an den Anlagenhöchstpunkten
ausgeschlossen und Gase wirksam gesammelt
und abgeleitet werden. In der Praxis ist jedoch
festzustellen, dass bei mehr als 80 % der Hei-
zungsanlagen die Hydraulik, Druckhaltung und
Entlüftung zu beanstanden sind
Vorhandene ökologische und ökonomische
Einsparmöglichkeiten werden vernachlässigt;
die Heizungsanlage arbeitet nicht komforta-
bel, so dass sich die optimal mögliche ther-
mische Behaglichkeit beim Verbraucher nicht
einstellt.
Die Erfordernisse einer optimier-
ten Heizungsanlage bzw. der
Einsatz von effizienten Einzel-
komponenten wird darüberhinaus
auch durch die Energieeinsparver-
ornung (EnEV) sowie europawei-
ten Richtlinien z. B. der ErP-Richt-
linie untermauert und gesetzlich
verankert.
ErP bezeichnet die europäische
Ökodesign-Richtlinie für „ener-
gieverbrauchsrelevante Produkte"
und wird seit 2013 in drei Stufen
für z. B. Heizungsumwälzpumpen
umgesetzt.
.
1)
1) Die meisten Anlagenfehler lassen sich
der nicht bedarfsgerechten Pumpen-
auslegung und falsch eingestellten
Regelfunktionen, der mangelhaften
Druckhaltung und Entlüftung und dem
vergessenen hydraulischen Abgleich
bei Neuanlagen und im Sanierungsfall
zurechnen.
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