Heizungsanlagen –
Ideal und Wirklichkeit
Heizungsanlagen sind schon eine gute
Erfindung: Sie stellen dem Menschen zum
gewünschten Zeitpunkt die ausreichende
Wärmeleistung am gewünschten Ort zur Ver-
fügung, sodass er sich wohl fühlt. Sie können
heutzutage in der Regel einfach zu bedienen,
geräuscharm, betriebssicher, ressourcenscho-
nend und wirtschaftlich im Betrieb sein.
Aber im Alltag ist die Zufriedenheit mit den
Leistungen von Heizungsanlagen oft nicht
automatisch gegeben: Nutzer/Kunden berich-
Handwerker sind gefordert
Wie von Fachkräften der Pumpenbranche zu
erfahren ist, fühlen sich die Handwerker vor
Ort für das ordnungsgemäße Funktionieren
der Heizungsanlage zwar verantwortlich, oft-
mals fehlt aber insbesondere für hydraulische
Zusammenhänge das notwendige Rüst-
zeug. Als Ursache der Funktionsstörungen in
Heizungsanlagen machen sie dann häufig die
Umwälzpumpe verantwortlich, ist sie doch das
bewegte Teil in einer Heizungsanlage, sodass
Probleme dort besonders schnell vermutet
werden, ihre Leistung im Bedarfsfall erhöht
werden kann oder die Pumpe unnötigerwei-
se ausgetauscht wird. Doch auch mit einer
hervorragenden Pumpenqualität und einer
automatischen, intelligenten, adaptierenden
oder wie auch immer definierten Pumpen-
Leistungsanpassung können Systemmängel
nur begrenzt „kaschiert", aber nicht behoben
werden.
Nach Erkenntnissen von Pumpenherstellern
sind die identifizierten Störungen an Umwälz-
pumpen überwiegend Symptome und keine
Ursachen. Das heißt, sie sind ein sicheres Indiz
für Systemmängel oder Fehler im Zusammen-
wirken von Komponenten der Anlage. Nicht
die Auswirkungen von Fehlern, sondern die Ur-
sachen und Fehler selbst gilt es von vornherein
auszuschließen und zu beheben. Vergleichen
ten über ungleichmäßige Wärmeabgaben in
den einzelnen Räumen, störende Geräusche,
Warten auf Wärme nach Ausschalt- oder
Absenkphasen, Betriebsunterbrechungen und
frühzeitigen Verschleiß von Komponenten.
Fachhandwerker ärgern sich über unzufriedene
Kunden, Planer über Betreiber und Handwer-
ker. Hersteller schließlich monieren die man-
gelnde Nutzung technologischer Potenziale,
beklagen Reklamationen sowie Gewährleis-
tungs- und Kulanzkosten.
lässt sich dieser Sachverhalt mit dem Herzen
des Menschen. An unterschiedlichen Stellen
des menschlichen Körpers können Störun-
gen vorliegen, die sich als Herzbeschwerden
bemerkbar machen, zum Beispiel:
mangelnde Durchblutung innerer Organe
ƒ
(Thermostatventile)
zu hoher und zu niedriger Blutdruck (MAG)
ƒ
Fehlfunktionen der Atmungsorgane (MAG)
ƒ
Arterienverkalkung (in den Vorlaufleitungen)
ƒ
Thrombosen (in den Rücklaufleitungen).
ƒ
Deshalb sollte man nicht nur auf das Herz,
sondern auf den ganzen Körper achten. Dies
gilt auch für die Heizungsanlage. Das heißt, die
Fachhandwerker müssen – das sei nochmals
betont – Störungen in der Heizungsanlage
nicht vorschnell und überwiegend der Pumpe
zuordnen. Fachgerecht agieren bedeutet hier,
dass der Handwerker an der Heizungsanlage
einen Zustand installiert beziehungsweise
herstellt, sodass diese dauerhaft ressour-
censchonend, betriebssicher, geräuscharm
und wirtschaftlich arbeitet. Auch wenn das
Fachhandwerk die Gesamtanlagen zum wett-
bewerbsfähigen Preis anzubieten hat, sind
dennoch keine falschen technischen Kompro-
misse und kein verhängnisvolles „Abspecken"
erlaubt.
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