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Wilo Brain Planungshilfe Seite 24

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Pumpe und Regelung
„Systemcheckliste" und „Tipps und Tricks" –
aus der Praxis, für die Praxis
Früh am Morgen ruft ein Hausbesitzer beim
Heizungsfachmann an: „Meine Heizung ist
sehr laut, sie macht starke Geräusche, meine
Mieter beschweren sich". Der Handwerker
fragt ein wenig nach, der Kunde kann – was
oft nicht der Fall ist – die Beanstandung näher
beschreiben: „Ich wohne ebenfalls in diesem
6-Familienhaus mit ungefähr 500 m². Es gibt
störende Geräusche an einzelnen Heizflächen,
die Geräusche sind zu unterschiedlichen Zei-
ten vorhanden". „In Ordnung, ich komme". Der
Handwerker packt seine Arbeitsmittel ein und
macht sich auf den Weg zum Kunden.
Vor Ort macht er sich ein Bild von der gesam-
ten Anlage und den störenden Geräuschen an
der Anlage und stellt erste Vermutungen über
die möglichen Ursachen an:
Die vorhandene Pumpe ist überdimensio-
ƒ
niert.
Die möglichen Differenzdruckregelungen
ƒ
und die Pumpenlogik werden nicht oder
nicht richtig genutzt.
Als Maßnahmen zur Behebung der Schäden
will der Fachmann die Dimensionierung der
vorhandenen Pumpe überprüfen, sie gegebe-
nenfalls neu einregulieren bzw. eine kleinere
Pumpe einbauen. Des weiteren will er checken,
ob die zum Anlagensystem gewählte Art der
Pumpenleistungsanpassung korrekt ist.
„Fehler in der Heizungsanlage", so erklärt
der Fachmann dem neuen Kunden, „kulmi-
nieren oftmals in der Umwälzpumpe als der
am längsten sich drehenden Komponente
der Anlage. Hier fallen Störungen besonders
schnell auf. Aber genauso entscheidend ist,
in welchem Umfang die Einsatzbedingun-
gen der Pumpe auch die Funktionsfähigkeit
der gesamten Anlage beeinflussen. Deshalb
richte ich meinen Blick sowohl auf die gesamte
Anlage als auch auf die einzelnen Komponen-
ten. Denn die Heizungsanlage soll ja sparsam,
geräuscharm und sicher funktionieren. Und",
fügt der Fachmann hinzu, „gerade bei Stö-
rungen, die auf die Pumpenauslegung und die
Regelung zurückzuführen sind, ergeben sich
große Einsparmöglichkeiten, sowohl was den
Stromverbrauch betrifft als auch finanziell. Zu-
sätzlich werden die CO
-Emissionen gesenkt".
2
Dies wird auch durch eine Untersuchung über
Einsparmöglichkeiten durch den Einsatz von
elektronisch geregelten Umwälzpumpen
von Prof. Dr.-Ing. Bach von der Universität
Stuttgart belegt. Demnach sind in Deutsch-
land Umwälzpumpen durchschnittlich dreifach
überdimensioniert. Vorsichtige Prognosen
über die Studie hinaus ergeben, dass durch
elektronisch geregelte Umwälzpumpen in Ver-
bindung mit dem hydraulischen Abgleich der
Heizungsanlage die Stromaufnahme bis um
circa 40 % gesenkt werden kann. Den größten
Einspareffekt erzielt man heute durch den
durch die europäische Ökodesign-Richtline
ErP vorgeschriebene Einbau einer Hocheffizi-
enzpumpe, welche gegenüber alten Pumpen-
technologien bis zu 90% weniger Stromkosten
verursacht (siehe Bild 5).
Die Aufklärung des Kunden über diese Vorteile
durch den Handwerker ist notwendig und
sinnvoll, zumal es sich bei Heizungspumpen
um Produkte handelt, die im Keller ihre Pflicht
erledigen und keinen Repräsentationszwecken
dienen. Man denke aber an die Gesamtheit
der stromfressenden, geräuschvoll agierenden
Heizungen, dann ergibt sich eine lohnende
und gesellschaftlich wichtige Aufgabe, die mit
der bereits bekannten Systemcheckliste zur
Optimierung von Heizungsanlagen zielstrebig
angegangen werden kann.

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