Es ist eine Binsenweisheit, dass man ein „Übel"
am besten an der Wurzel angeht. Für uns heißt
das: Der hydraulische Abgleich gehört bereits
in die berufliche Erstausbildung. Das würde
nicht nur den SHK-Betrieben im Sinne der
Entwicklung eines zusätzlichen Geschäftsfel-
des zugute kommen, es würde vor allem auch
das Berufsbild attraktiver und anspruchsvoller
werden lassen. Eine Entwicklung, die unbe-
dingt forciert werden muss, will man sowohl
den technologischen und gesellschaftlichen
Herausforderungen der Branche, aber auch
und gerade den Erwartungen der jungen Leute
gerecht werden, die sich für das SHK-Hand-
werk entscheiden sollen.
Die Bedingungen dafür sind unseres Erach-
tens ausgesprochen günstig. Nach Angaben
der dena, der Deutschen Energie Agentur in
Berlin, sind in Deutschland im Bereich der 1-
bis 4-Familienhäuser rund 15 Mio. Heizungs-
anlagen installiert. Die darin eingebauten ca.
30 bis 35 Mio. Umwälzpumpen verursachen
einen jährlichen Stromverbrauch von 15 bis 20
TWh, von denen schätzungsweise 30 % ohne
wirtschaftliche Belastung für die Betreiber und
ohne übermäßige Aufwendungen eingespart
werden könnten. Zur Ausschöpfung dieser
Einsparpotenziale bieten sich vor allem der
Einbau und Betrieb von Hocheffizienzpumpen
gemäß der Vorgaben der ErP-Richtlinie für
Nassläufer-Umwälzpumpen in die Heizungs-
anlage sowie die Optimierung des Heizungs-
systems an. Beide Maßnahmen gehören
sinnvollerweise zusammen. So kommt neben
der Reduzierung des Strombedarfs auch die
Einsparung an Heizenergie zur Geltung, da
durch bedarfsgerechte Auslegung des Ver-
teilsystems die Wärmeversorgung auch des
letzten Heizkörpers am Strang gesichert wird,
ohne dass der Heizkessel mit zusätzlicher
Wärmezufuhr die mangelnde hydraulische
Optimierung kompensieren muss.
Obwohl die erzielbaren Energiekosteneinspa-
rungen die Mehrkosten für effiziente Systeme
in der Regel schnell aufwiegen sind aktuell im-
mer noch sehr viele alte ungeregelte Umwälz-
pumpen in Betrieb und die Systemoptimierung
wird erfahrungs gemäß kaum durchgeführt.
Insgesamt also eine Situation, die nicht nur
nach Veränderungen drängt, sondern auch für
alle Beteiligte – Betreiber, Handwerker und
Gesellschaft – Erfolg verspricht.
Für die SHK-Fachkräfte hat daher Wilo-Brain
folgende Materialien und Angebote entwi-
ckelt:
Wilo-Brain Servicemappe
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Wilo-Brain Box
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Wilo-Brain Seminare.
ƒ
Vor dem Hintergrund der dargestellten Überle-
gungen wurde durch das Wilo-Brain Netzwerk
(BiBB, Christiani und Wilo) die Entwicklung
eines Online-Portals für die Erstaus- und
Weiterbildung unter der Adresse www.shk-
optimal.de entwickelt. Im Zusammenhang mit
diesem Online-Portal haben die Wilo-Brain
Materialien den Charakter einer umfänglichen
und systematischen Aufarbeitung des Themas,
das über den Kern „hydraulischer Abgleich"
hinausgeht. Hieraus resultiert auch der Tenor
der Materialien: Hydraulischer Abgleich und
mehr.
Besondere Erwähnung verdienen die Wilo-
Brain Boxen classic, classic plus und mobil, die
im Spektrum der multimedialen Bausteine als
Bindeglied zwischen authentischem und virtu-
ellem Arbeiten und Lernen steht. Die Experi-
mente an der Wilo-Brain Box erlauben die voll-
ständige Nachbildung der Verhältnisse in einer
Heizungsanlage in handlungsorientierter Form.
Mit Hilfe der Wilo-Brain Box wird nicht nur das
im Berufsalltag geforderte und erforderliche
Können eingeübt, sondern auch das Verständ-
nis für das systembezogene Funktionieren der
Komponenten der Anlage vermittelt.
Mit Wilo-Brain „Optimierung von Heizungs-
anlagen" ist insgesamt ein Angebot vorhan-
den, dass in der seit 2003 neugestalteten
Berufsausbildung der versorgungstechnischen
Berufe die Optimierung von Heizungsanlagen
als Ausbildungsangebot nicht nur ermöglicht,
sondern auch materiell und medial ausstattet.
Wilo-Brain sollte daher jedem Ausbilder und
jeder Lehrkraft als Lehr- und Lernmittel für die
berufliche Bildung zur Verfügung stehen. Es
bietet die Gewähr für eine Präventivmaßnah-
me zur Reduzierung des Energiebedarfs mit
nachhaltiger Wirkung. Die Optimierung von
Heizungsanlagen ist in der beruflichen Bildung
im Betrieb, in Überbetrieblichen Bildungsstät-
ten und in der Berufsschule zu verankern.
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