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Sonel PQM-702 Bedienungsanleitung Seite 74

Netzqualitätsmessgeräte
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verlauf und umgekehrt verzerrt ist, die Verzerrungsleistung kann ungleich Null sein im Falle von
einem kompletten Mangel an Verzerrungen.
Der praktische Aspekt der Leistungstheorie, der die Verbesserung des Leitungsfaktors der
Stromkreise mit Blindleistung betrifft, sollte der Faktor sein, der am meisten an den korrekten De-
finitionen der Blindleistung nutzen gewinnt. Die Versuche der Kompensation, die auf der Blindleis-
tung nach Budeanu und der mit ihr verbundenen Verzerrungsleistung beruhen, waren vergeblich.
Diese Größen erlaubten nicht mal die korrekte Kompensationskapazität zu berechnen, die den
höchsten Leistungsfaktor ergibt. Es kam sogar dazu, dass solche Proben mit der zusätzlichen
Verschlechterung dieses Faktors endeten.
Es kann also die Frage gestellt werden: wie ist es möglich, dass die Leistungstheorie von
Budeanu so populär wurde? Dafür kann es mehrere Gründe geben. Vor allem wegen der Gewöh-
nung der Ingenieure an die alten Definitionen und seit Jahren nicht geänderten Lehrprogramme in
Schulen. Es ist ein oft unterschätzter Faktor, aber als Rechtfertigung dafür ist daran zu erinnern,
dass diese Theorie seit 60 Jahren nicht gestürzt wurde. Zweitens, in den 20. Jahren des vorigen
Jahrhunderts standen keine Messgeräte zur Verfügung, die Einblick in die jeweiligen Komponen-
ten der Oberwellen der Spannung und des Stromes gaben, es war also schwierig neue Theorien
zu verifizieren. Drittens, die verzerrten Verläufe von Spannung und Strom (also mit einer großen
Anzahl von Oberwellen) sind ein Effekt der Revolution in der Elektroenergetik, die erst Anfang
letztes Jahrhundert anfing. Man fing an weit verbreitet Thyristoren, steuerbare Gleichrichter, Um-
former usw. einzusetzen. Alle diese Aktivitäten hatten sehr große Stromverzerrungen in den Ver-
sorgungsnetzen zur Folge, und führten somit zur Steigerung der Verzerrungen der Oberwellen.
Erst dann wurden die Mängel in der Theorie von Budeanu spürbar. Und viertens, die Forscher,
die sich mit der Energetik befassten, waren dessen bewusst, dass Unternehmen ein Vermögen in
die Messinfrastruktur investiert haben (Energiezähler). Jede Änderung in dieser Hinsicht hätte
enorme finanzielle Folgen.
Jedoch waren langsame Änderungen im Bewusstsein der Elektroingenieure bemerkbar. Im
Laufe der Jahre, bei immer öfter vorkommenden nichtlinearen Belastungen und stark verzerrten
Verläufen, waren die Einschränkungen der verwendeten Formeln nicht länger tolerierbar.
Ein wichtiges Ereignis war die Veröffentlichung im Jahre 2000 durch die Organisation IEEE
des Standards 1459, mit dem Namen: „Definitionen für die Messung von elektrischen Leistungs-
Größen in sinusförmigen, nicht-sinusförmigen, symmetrischen und asymmetrischen Netzsyste-
men". Zum ersten Mal wurde die Definition der Blindleistung nach Budeanu zur Gruppe der Defi-
nitionen, die nicht empfohlen werden, gezählt und welche nicht in neuen Leistungs- und Blind-
energiemessern verwendet werden soll. Es wurde auch sichtbar die Teilung vieler Größen in die,
die mit der Grundkomponente des Stromes und der Spannung (erste Oberwellen) zusammen-
hängen und anderen höheren Oberwellen. In den meisten Fällen wird davon ausgegangen, dass
der brauchbare Teil der Energie durch die 50/60 Hz-Komponenten übertragen wird, mit einem viel
geringeren und oftmals schädlichen Anteil von höheren Oberwellen.
in dem Standard erschien auch eine neue Größe – inaktive Leistung N, die alle inaktiven
Komponenten der Leistung repräsentiert:
Die Blindleistung ist einer der Bestandteile der inaktiven Leistung N. In Einphasenstromkrei-
sen mit sinusförmigem Spannung- und Stromverlauf, ist N gleich Q, somit gibt es in der inaktiven
Leistung keine anderen Bestandteile. In Dreiphasenstromkreisen haben eine solche Eigenschaft
nur symmetrische, sinusförmige Netze mit ausgeglichenem, reinen Resistenzempfänger.
Die weiteren Bestandteile der inaktiven Leistung sind mit bestimmten physikalischen Erschei-
nungen verbunden. Nach einer der Theorien von Prof. Czarnecki, die die physikalischen Erschei-
nungen in Dreiphasennetzen erklärt, kann die Gleichung der Leistungen in solchen Stromkreisen
wie folgt beschrieben werden:
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Bedienungsanleitung PQM-702, PQM-703
�� = √ ��
2
2
− ��
2
2
2
2
��
= ��
+ ��
+ ��
+ ��
��
2
��

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