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Blindleistung - Sonel PQM-702 Bedienungsanleitung

Netzqualitätsmessgeräte
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wendung der abgetasteten Spannungs- und Stromverläufe, berechnet:
wobei M die Anzahl der Proben im 10/12 Perioden Messfenster ist und beträgt 2048, U
die aufeinanderfolgenden Proben der Spannung und des Stromes.

5.3.2 Blindleistung

Die bekannteste Formel für die Wirkleistung ist auch nur für Einphasenstromkreise mit sinus-
förmigen Spannungs- und Stromverlauf:
Die Interpretation dieser Leistung in solchen Systemen ist wie folgt: es ist die Amplitude der
Wechselkomponente der momentanen Leistung an den Zangen der Quelle. Die Existenz eines
Nicht-Null-Werts dieser Leistung soll von einem zweidirektionalen und oszillierenden Energiefluss
zwischen der Quelle und dem Empfänger zeugen.
Wenn wir uns ein Einphasen-Netz vorstellen mit sinusförmiger Spannungsquelle, dessen Last
ein RC-Zweipol ist. Da unter solchen Bedingungen diese Elemente sich linear verhalten, wird der
Stromverlauf der Quelle sinusförmig sein, aber wegen der Eigenschaften des Kondensators wird
er im Bezug auf die Spannungsquelle verschoben sein. In einem solchen Kreis wird die Blindleis-
tung Q ungleich Null sein und als Amplitude der Energieschwingungen interpretiert werden, die
wechselweise im Kondensator gespeichert wird und zur Quelle zurückgegeben wird. Die Wirkleis-
tung des Kondensators ist gleich Null.
Jedoch, wie sich herausstellt, ist das Phänomen der Energieschwingung nur eine Folge, die in
besonderen Fällen von Kreisen mit sinusförmigem Strom und Spannungsverlauf, und nicht der
Grund für die Entstehung der Blindleistung. Forschungen in diesem Bereich zeigen, dass die
Blindleistung auch in Stromkreisen erscheint, in denen keine Energieschwingungen auftreten.
Dies ist eine Feststellung, die viele Ingenieure überraschen kann. In neuen Publikationen, zum
Thema der Leistungstheorie, wird als einzige physikalische Erscheinung, die immer das Auftreten
von Blindleistung begleitet, die Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung erwähnt.
Die obige Formel zur Berechnung der Blindleistung gilt nur für die sinusförmigen Einphasen-
stromkreise. Dies wirft die Frage auf: Wie kann die Blindleistung in nicht-sinusförmigen Stromkrei-
sen berechnet werden? Diese Frage öffnet die sog. „Büchse der Pandora" der elektrotechnischen
Umgebung. Es stellt sich heraus, dass die Definition der Blindleistung in realen Systemen (nicht
nur in idealisierten) Gegenstand von Kontroversen ist und derzeit (Stand 2009) gibt es keine ein-
heitliche und allgemein akzeptierte Definition der Blindleistung in Stromkreisen mit nicht-
sinusförmigen Spannungs- und Stromverlauf, ohne die asymmetrischen Dreiphasen-Stromkreisen
zu erwähnen. Im Standard IEEE (Institute of Electrical and Elektronics Engineers) mit der Num-
mer 1459-2000 (aus dem Jahr 2000) für nicht-sinusförmige Dreiphase-Stromkreise ist keine For-
mel zur Berechnung der gesamten Blindleistung zu finden – als die drei grundlegenden Leis-
tungsarten wurden die Wirkleistung, Scheinleistung und – Achtung – die inaktive Leistung, ge-
kennzeichnet mit dem Buchstaben N. Die Blindleistung wurde lediglich auf die grundlegende
Komponente des Stromes und der Spannung begrenzt und mit Q
Die oben genannte Standard ist das letzte Dokument dieser Art, das von einer anerkannten
Organisation herausgegeben wurde und Ordnung in das Thema der Leistungsdefinitionen bringen
sollte. Dies war umso notwendiger, weil unter Wissenschaftlern seit vielen Jahren vermehrt argu-
mentiert wurde, dass die bisher verwendeten Definitionen verfälschte Ergebnisse ergeben kön-
nen. Die Kontroverse betraf vor allem die Definition der Blindleistung und Scheinleistung (und die
Verzerrung, aber darüber später) in Einphasen- und Dreiphasen-Stromkreisen mit nicht-
sinusförmigem Spannungs- und Stromverlauf.
Im Jahre 1987 hat Prof. L. Czarnecki die Fehlerheftigkeit der weit verbreiteten Definition der
Blindleistung nach Budeanu beweisen, also der Definition, die bis heute an vielen technischen
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Bedienungsanleitung PQM-702, PQM-703
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