Parallelschaltungen - Siemens SINAMICS G130 Projektierungshandbuch

SINAMICS S120 Cabinet Modules
Projektierungshinweise
Mögliche Parallelschaltungen von Line Modules an einem Line Connection Module sind in der Tabelle farbig hinterlegt.
Hierbei werden die Gleichrichter / Line Modules jeweils an der rechten und linken Seite des Schrankes angeordnet.
Bei der Bestellung von Line Connection Modules muss durch Anfügen des Options-Kurzzeichens L42, L43 bzw. L44
an die Artikelnummer mitgeteilt werden, ob das LCM an ein Active Line Module (L42), an ein Basic Line Module (L43)
oder an ein Smart Line Module (L44) angeschlossen wird. Die Angabe ist notwendig, um im Werk die entsprechende
Bestückung des LCM vornehmen zu können.
Dies betrifft vor allem die drehstromseitige Schienenverbindung (3AC), eventuell vorzusehende Vorladeschaltungen
sowie die Festlegung der Netzdrosseln bei Basic Line Modules, die als Option L22 abwählbar sind.
Bei Auswahl und Kombination von Cabinet Modules entsprechend obiger Zuordnungstabelle erfolgt die genannte Be-
stückung und Vorbereitung der Line Connection Modules werksseitig.
Andere, davon abweichende Kombinationen von Cabinet Modules erfragen Sie bitte bei Ihrem Siemens Ansprech-
partner.
7.2.4.4

Parallelschaltungen

Mit Hilfe der Line Connection Modules können verschiedene Parallelschaltungen von Line Modules realisiert werden.
Mit den LCM-Baugrößen KL und LL ist eine Zweifachparallelschaltung von zwei gleichen Line Modules an einem LCM
möglich.
Parallelschaltungen von mehr als zwei Line Modules sind leicht durch die Parallelschaltung von mehreren Line
Connection Modules durchführbar.
Grundsätzlich ist bei der Parallelschaltung im Hinblick auf eine symmetrische Stromaufteilung und ein möglichst gleich-
zeitiges Ansprechen der netzseitigen Schutzeinrichtungen (Leistungsschalter bzw. Sicherungen) im Kurzschlussfall ein
möglichst symmetrischer Aufbau anzustreben, d. h. es sind innerhalb der Parallelschaltung möglichst nur gleiche Line
Connection Modules zu verwenden.
Beispiel:
Realisierung einer Dreifachparallelschaltung von BLMs:
Bei diesem Aufbau finden drei identische LCM-BLM Kombinationen Verwendung, die eine absolut symmetrische An-
ordnung darstellen.
Wird die Dreifachparallelschaltung von Basic Line Modules unter Verwendung von zwei Line Connection Modules re-
alisiert, wobei an ein LCM der Baugröße LL oder KL zwei BLMs angebunden sind und an ein weiteres LCM das dritte
BLM, so entsteht eine unsymmetrische Anordnung. Diese Unsymmetrie kann die Stromaufteilung ungünstig beeinflus-
sen und es besteht die Möglichkeit, dass bei einem Kurzschluss auf der DC-Verschienung die unterschiedlichen
Leistungsschalter bzw. Sicherungen auf der Netzseite nicht exakt gleichzeitig auslösen, so dass eine schnelle und
zuverlässige Abschaltung des Kurzschlusses erschwert wird. Aus diesem Grunde sollten symmetrische Parallel-
schaltungen angestrebt werden.
Zur Realisierung einer Vierfachparallelschaltung können entweder zwei identische LCMs der Baugrößen LL oder KL
verwendet werden oder vier identische einzelne LCMs. In beiden Fällen ergibt sich der optimale, symmetrische Aufbau.
Bei der Parallelschaltung handelt es sich um Standardkomponenten. Bei der Bestellung der Modules sind keine Be-
sonderheiten zu beachten. Zur Parallelschaltung vorbereitete Line Connection Modules (in der oben angeführten
Tabelle farbig hinterlegt) beinhalten bei der Verwendung mit Basic Line Modules bereits zwei Netzdrosseln. Smart Line
Modules besitzen generell Netzdrosseln, die im SLM angeordnet sind. Bitte beachten Sie die physikalischen
Randbedingungen, die im Kapitel „Grundlagen und Systembeschreibung" erläutert sind.
SINAMICS Projektierungshandbuch – Februar 2020
444/562
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