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Netzfilter; Komponenten Am Zwischenkreis; Bremseinheiten; Lastseitige Komponenten Und Leitungen - Siemens SINAMICS G130 Projektierungshandbuch

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Inhaltsverzeichnis

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SINAMICS S150
Projektierungshinweise
8.6.2

Netzfilter

Die Umrichter-Schrankgeräte SINAMICS S150 besitzen standardmäßig ein integriertes Netzfilter zur Begrenzung der
leitungsgebundenen Störaussendung gemäß EMV-Produktnorm IEC 61800-3, Kategorie C3, bis zu Motorleitungs-
längen von 300 m (Einsatz im industriellen Bereich bzw. in der Zweiten Umgebung).
Mit dem optional erhältlichen, zusätzlichen Netzfilter (Option L00) sind die Umrichter bis zu Motorleitungslängen von
300 m für den Einsatz gemäß EMV-Produktnorm IEC 61800-3, Kategorie C2, geeignet.
Unabdingbare Voraussetzung für die Einhaltung der Grenzwerte gemäß den o. g. Kategorien ist die Einhaltung der
vorgeschriebenen Installationshinweise, da die Netzfilter nur bei fachgerechter Installation des Antriebes hinsichtlich
Erdung und Schirmung ordnungsgemäß funktionieren. Details hierzu sind im Kapitel „Grundlagen und Systembe-
schreibung", Abschnitt "Netzfilter" sowie im Kapitel „EMV-Aufbaurichtlinie" beschrieben.
Der Einsatz der Netzfilter darf nur beim Betrieb der Umrichter an geerdeten Netzen (TN- oder TT-Netze mit geerdetem
Sternpunkt) erfolgen. Beim Betrieb an ungeerdeten Netzen (IT-Netzen) ist das standardmäßig eingebaute Netzfilter
vom PE-Potenzial zu trennen, indem der entsprechende Metallbügel bei der Inbetriebnahme entfernt wird (siehe
Betriebsanleitung). Ein Einsatz der optional erhältlichen, zusätzlichen Netzfilter (Option L00) zur Einhaltung der
Grenzwerte gemäß EMV-Produktnorm IEC 61800-3, Kategorie C2 ist in ungeerdeten Netzen nicht möglich.

8.7 Komponenten am Zwischenkreis

8.7.1

Bremseinheiten

Bremseinheiten (Braking Modules und externe Bremswiderstände) können optional eingesetzt werden, wenn Antriebe
mit Umrichtern SINAMICS S150 auch bei einem Netzausfall gezielt stillgesetzt werden müssen, z. B. bei einem Not-
rückzug oder bei einem NOT-AUS der Kategorie 1.
Der Einsatz von Bremseinheiten zur Unterstützung der Ein-/ Rückspeiseeinheit im Rückspeisebetrieb ist ebenfalls
möglich, z. B. wenn nur ein bestimmter Bruchteil der Einspeiseleistung als Rückspeiseleistung ins Netz zurückgespeist
werden darf. In diesem Fall kann der generatorische Strom entsprechend begrenzt werden und die Bremseinheit muss
in der Lage sein, die überschüssige generatorische Leistung aufzunehmen. Diese Möglichkeit sollte jedoch nur genutzt
werden, wenn der Umrichter an einem relativ starren Netz betrieben wird.
Braking Modules stehen als Optionen L61 und L64 mit Dauerbremsleistungen von 25 kW (P
als Optionen L62 und L65 mit Dauerbremsleistungen von 50 kW (P
Modules enthalten die Leistungselektronik und die zugehörige Ansteuerung. Sie sind zum Einbau in die Powerblöcke
der S150 Schrankgeräte konzipiert. Ihre Kühlung erfolgt über den Abluftstrom der Leistungsteile. Die zugehörigen
Bremswiderstände sind außerhalb des Umrichterschrankes aufzustellen.
Bei der Auswahl der Optionen L61 – L65 ist zu beachten, dass den Weitspannungsgeräten SINAMICS S150 mit
Anschlussspannungen von 3AC 500 V bis 690 V je nach Netzanschlussspannung am Aufstellort Braking Modules für
3AC 500 V bis 600 V (L64, L65) oder Braking Modules für 3AC 660 V bis 690 V (L61, L62) zuzuordnen sind.
Nähere Angaben zu den Bremseinheiten sowie Dimensionierungsvorschriften enthalten die Kapitel „Projektierung der
Umrichter-Einbaugeräte SINAMICS G130" und „Projektierung der Umrichter-Schrankgeräte SINAMICS G150". Diese
Kapitel enthalten darüber hinaus Berechnungsbeispiele zur Auswahl der Braking Modules und Bremswiderstände.

8.8 Lastseitige Komponenten und Leitungen

8.8.1

Motordrossel

Durch das schnelle Schalten des IGBT-Umrichters ergeben sich hohe Spannungsanstiege du/dt am Umrichteraus-
gang. Diese führen beim Einsatz langer Motorleitungen zu einer zusätzlichen Strombelastung des Umrichters durch
kapazitive Umladeströme und begrenzen dadurch die anschließbaren Leitungslängen.
Außerdem wird durch die hohen Spannungsanstiege, sowie die von diesen hervorgerufenen Spannungsspitzen an den
Motoranschlüssen, die elektrische Wicklungsbelastung der Motoren gegenüber dem direkten Netzbetrieb erhöht. Die
Motordrosseln (Option L08) reduzieren die kapazitiven Umladeströme in den Motorzuleitungen und begrenzen in
Abhängigkeit von der Motorleitungslänge den Spannungsanstieg du/dt an den Motoranschlüssen.
Weitere Informationen sind im Kapitel „Grundlagen und Systembeschreibung", Abschnitt "Motordrosseln" zu finden.
SINAMICS Projektierungshandbuch – Februar 2020
522/562
© Siemens AG
-Leistung 100 kW) sowie
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-Leistung 200 kW) zur Verfügung. Die Braking
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