Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Bei Rotierenden Synchronmotoren - Siemens SINAMICS G130 Projektierungshandbuch

Vorschau ausblenden Andere Handbücher für SINAMICS G130:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

Geräteübergreifende SINAMICS - Projektierung
Projektierungshinweise
Gemäß IEC 61508, IEC 62061 und DIN EN ISO 13849-1 müssen für Sicherheitsfunktionen Ausfallswahrscheinlich-
keiten in Form eines PFH-Wertes (Probability of Failure per Hour) angegeben werden. Der PFH-Wert einer Sicher-
heitsfunktion hängt vom Sicherheitskonzept des Antriebgerätes, dessen Hardware-Konfiguration und von den PFH-
Werten der weiteren für die Sicherheitsfunktion verwendeten Komponenten ab. Für das Antriebsgerät SINAMICS
werden PFH-Werte in Abhängigkeit von der Hardware-Konfiguration (Anzahl der Antriebe, Ansteuerungsart, Anzahl
verwendeter Geber, usw.) zur Verfügung gestellt. Es wird dabei keine Unterscheidung zwischen den einzelnen
integrierten Sicherheitsfunktionen gemacht.
Eine Liste der zertifizierten Komponenten und Firmware-Versionen sowie die PFH-Werte sind auf Anfrage erhältlich.
Diese informationen können auch dem Safety Evaluation Tool entnommen werden, welches im Internet zur Verfügung
steht.
Funktionale Sicherheit
Die Funktion Safe Torque Off verhindert den unerwarteten Anlauf des angeschlossenen Motors aus dem Stillstand
bzw. stellt die Momentenlosigkeit eines drehenden Antriebes sicher. Eine drehende Achse verliert damit die Fähigkeit
zum Bremsen.
Mit der Funktion STO erfolgt jedoch keine galvanische Trennung vom speisenden Netz. Die Funktion STO ist somit
keine Schutzeinrichtung gegen "Elektrischen Schlag".
Für Betriebsunterbrechungen, Wartungs-, Instandsetzungs- und Reinigungsarbeiten an der elektrischen Einrichtung
muss diese komplett über den Hauptschalter galvanisch vom Netz getrennt werden.
Mit aktiviertem STO ist bei Asynchronmotoren auch im Falle des gleichzeitigen Auftretens mehrerer Fehler keine dre-
hende Bewegung möglich, weil keine Magnetisierung mehr im Motor vorhanden ist.
Bei Anwendungen mit permanenterregten Synchronmotoren, z. B. 1FT6 oder 1FK6, kann durch die permanent vor-
handene Magnetisierung beim gleichzeitigen Auftreten von zwei Fehlern unter bestimmten Randbedingungen eine
begrenzte Bewegung auftreten.
Fehlerfall: Gleichzeitiges Durchlegieren von jeweils einem Leistungshalbleiter in der oberen und einem Leistungshalb-
leiter versetzt in der unteren Wechselrichterbrücke ("Pluszweig" und "Minuszweig").
Maximale Restbewegung:

Bei rotierenden Synchronmotoren:

Bei Synchron-Linearmotoren entspricht die maximale Bewegung der Polweite.
Zur Abschätzung des Gefährdungspotenzials von kritischen Restbewegungen ist durch den Maschinenbauer eine
Sicherheitsbewertung durchzuführen.
Beim Einsatz von permanenterregten Synchronmaschinen, wie z. B. den Torquemotoren SIMOTICS HT Serie HT-
direct 1FW4, ist ferner zu beachten, dass bei rotierendem Läufer durch die permanent vorhandene Magnetisierung an
den Motoranschlüssen Spannung anliegt. Werden die Motoren passiv angetrieben, so wird selbst bei aktiviertem STO
bzw. aktiviertem SS1 im Motor eine Spannung induziert. Für diese Fälle werden separate Schutzeinrichtungen
empfohlen.
SINAMICS Projektierungshandbuch – Februar 2020
284/562
© Siemens AG
360
=
m ax
Polzahl
des
Motors
z. B.: 1FT6, 6-poliger Motor;
= 60
m ax

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Diese Anleitung auch für:

Sinamics g150Sinamics s120 chassisSinamics s120

Inhaltsverzeichnis