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Siemens SINAMICS G130 Projektierungshandbuch Seite 275

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2)
Bei der Verlegung mehrerer, paralleler, 3-phasiger Motorleitungen zwischen Umrichter und zugehörigem Motor ist
zu beachten, dass innerhalb jeder Motorleitung alle drei Leiter des Drehstromsystems geführt werden müssen. Auf
diese Weise werden die magnetischen Streufelder minimiert. Die folgende Skizze zeigt ein Beispiel mit drei parallel
verlegten, 3-phasigen, geschirmten Motorleitungen.
~
L1
L2
~
L3
3)
Bei der Verlegung von Gleichstromleitungen (Zwischenkreisleitungen oder Verbindungsleitungen zwischen Braking
Modules und den zugehörigen Bremswiderständen) sind Hin- und Rückleiter mit geringstmöglichem Abstand parallel
zu führen, um die magnetischen Streufelder zu minimieren.
Hinweise zur Verwendung von 1-Leiterkabeln (Einzeladerleitungen) zwischen Umrichter und Motor:
Für die Verbindung zwischen Umrichter und Motor wird wegen der pulsfrequenten Anteile im Motorstrom grundsätzlich
empfohlen, 3-Leiter-Drehstromkabel zu verwenden, die möglichst symmetrisch aufgebaut sein sollten. Ebenfalls
empfohlen wird der Einsatz geschirmter Kabel, insbesondere dann, wenn andere EMV-Maßnahmen nur unvollständig
ausgeführt werden können. Dies hat folgende Gründe:
Bei symmetrischen 3-Leiter-Drehstromkabeln kompensieren sich die Magnetfelder der drei Leiter praktisch vollständig
innerhalb des Kabels, so dass das resultierende Magnetfeld an der Mantelfläche sowie außerhalb des Kabels nahezu
Null ist. Damit können diese Kabel problemlos in metallisch leitenden Kabelkanälen oder auf metallisch leitenden
Kabelpritschen verlegt werden, ohne dass nennenswerte Ströme in den metallischen Verbindungen induziert werden.
Die Kabeleinführung in die metallischen Anschlusskästen der Motoren ist ebenfalls unkritisch, weil auch hier keine
nennenswerten Ströme im Bereich der Kabeleinführung induziert werden, welche den Anschlusskasten unzulässig
erwärmen könnten.
Bei 1-Leiterkabeln (Einzeladerleitungen) liegen wesentlich schlechtere Verhältnisse vor. Mit falscher Bündelung der
drei Leiter des Drehstromsystems kompensieren sich die Magnetfelder praktisch gar nicht mehr und selbst mit richtiger
Bündelung ist die Kompensation immer noch schlechter als bei symmetrischen 3-Leiter-Drehstromkabeln. Daher sollte
der Einsatz von 1-Leiterkabeln zwischen Umrichter und Motor vermieden werden, wo immer es möglich ist.
Bei sehr großen Kabelquerschnitten (z. B. ab 150 mm
1-Leiterkabel jedoch häufig die einzige Möglichkeit, die vorgegebenen Biegeradien einzuhalten. Wenn in solchen
Anwendungen auf den Einsatz von 1-Leiterkabeln nicht verzichtet werden kann, dann sollten folgende Punkte
unbedingt berücksichtigt werden:
Die drei Leiter des Drehstromsystems sind bestmöglich zu bündeln, wie im vorhergehenden Abschnitt be-
schrieben, um das resultierende Magnetfeld außerhalb der gebündelten Leiter so gering wie möglich zu
halten.
Der Motor sollte eine amagnetische Kabeleinführung besitzen, um die induzierten Ströme im Bereich der
Kabeleinführung und die damit verbundene Erwärmung zu minimieren. Bei einigen Motorenreihen, die als
Standard magnetische Anschlusskästen bzw. Kabeleinführungen besitzen, sind amagnetische Kabelein-
führungen als Option bestellbar.
Bei der Verwendung von geschirmten 1-Leiterkabeln sollte die Länge des Motorkabels nicht größer als 15 m
bis 20 m sein. Bei Motorkabellängen > 20 m sollten die Kabelschirme nur auf der Umrichterseite aufgelegt
werden und nicht auf der Motorseite, um Kreisströme in den Schirmen zu vermeiden, welche die Kabel unzu-
lässig erwärmen können.
Wenn die Kabelschirme aufgrund von Motorkabellängen > 20 m am Motor nicht aufgelegt sind, ist eine
hochfrequenztechnisch geeignete Leitung für den hochfrequenten Potenzialausgleich zwischen Umrichter
und Motorgehäuse vorzusehen, um die Lagerströme im Motor zu minimieren.
Wegen der gegenüber 3-Leiter-Drehstromkabeln vergrößerten magnetischen Streufelder und der bei größeren Motor-
kabellängen zu vermeidenden Schirmauflage am Motor muss mit einer erhöhten elektromagnetischen Störaussendung
des Antriebs gerechnet werden.
1
2
3
1
2
3
1
2
3
2
bzw. AWG 300 MCM) oder bei Schleppkabelanordnungen sind
SINAMICS Projektierungshandbuch – Februar 2020
EMV - Aufbaurichtlinie
Projektierungshinweise
1
2
L1
3
M
1
2
L2
3
1
L3
2
3
275/562
© Siemens AG

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Diese Anleitung auch für:

Sinamics g150Sinamics s120 chassisSinamics s120

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