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Aufbau Des Schaltschrankes; Leitungsverlegung Im Schaltschrank - Siemens SINAMICS G130 Projektierungshandbuch

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Signalleitungen sind zusätzlich Trennverstärker zu verwenden. Für die Leitungsschirme sind ausreichende Auflage-
flächen vorzusehen, welche das Schirmgeflecht großflächig und niederohmig mit der Schaltschrankerde verbinden.
Hierbei ist zu beachten, dass zwischen den Zonen keine Potenzialunterschiede hinsichtlich des Erdpotenzials ent-
stehen dürfen. Diese müssen vermieden werden, um unzulässig hohe Ausgleichsströme von den Leitungsschirmen
fern zu halten.
2.4.2

Aufbau des Schaltschrankes

• Alle metallischen Teile des Schaltschrankes (Seitenbleche, Rückwände, Dach- und Bodenbleche) sind
elektrisch gut leitend – am besten möglichst flächig oder durch eine große Anzahl punktförmiger Schraub-
verbindungen – mit dem Schrankrahmen zu verbinden (Erzeugung eines Faraday´schen Käfigs).
• Der Rahmen des Schaltschrankes ist zusätzlich zur bestehenden Schutzerdung an mehreren Stellen
niederinduktiv (hochfrequenztechnisch wirksam) mit der Fundamenterdung (Maschennetz) zu verbinden.
Die dazu geeigneten Mittel sind im Kapitel „Grundlagen und Systembeschreibung", Abschnitt „Lagerströme
durch steile Spannungsflanken am Motor" beschrieben.
• Die Schranktüren sind über kurze, breite, feindrähtig geflochtene Massebänder gut leitend mit dem
Schrankrahmen zu verbinden, am besten oben, in der Mitte und unten.
• Die PE-Schiene und die EMV-Schirmschiene sind gut leitend und großflächig mit dem Schrankrahmen zu
verbinden.
• Alle metallischen Gehäuse der in den Schrank eingebauten Geräte und Zusatzkomponenten wie z. B. Um-
richter-Chassis, Netzfilter, Control Unit, Terminal Module oder Sensor Module sind großflächig und gut
leitend mit dem Schrankrahmen zu verbinden. Am günstigsten ist die Montage dieser Geräte und Zusatz-
komponenten auf einer metallisch blanken u. gut leitenden Montageplatte, die wiederum großflächig und
gut leitend mit dem Schrankrahmen u. insbesondere mit der PE- u. EMV-Schirmschiene zu verbinden ist.
Bei flüssigkeitsgekühlten Systemen sind auch alle metallischen Verrohrungen und alle metallischen Kom-
ponenten der Rückkühlanlage gut leitend mit dem Schrankrahmen sowie der PE-Schiene zu verbinden.
• Alle Verbindungen sind dauerhaft auszuführen. Schraubverbindungen an lackierten oder eloxierten Metall-
teilen sind entweder mit speziellen Kontaktscheiben auszuführen, die die isolierende Oberfläche durch-
dringen und so einen metallisch leitenden Kontakt herstellen, oder die isolierende Oberfläche ist an den
Kontaktstellen zu entfernen.
• Spulen von Schützen, Relais, Magnetventilen und Motorhaltebremsen sind mit Entstörgliedern zu beschal-
ten, um hochfrequente Abstrahlungen beim Abschalten zu bedämpfen (RC-Glieder oder Varistoren bei
wechselstrombetriebenen Spulen und Freilaufdioden oder Varistoren bei gleichstrombetriebenen Spulen).
Die Beschaltung muss ununmittelbar an der jeweiligen Spule erfolgen.
2.4.3

Leitungsverlegung im Schaltschrank

• Alle Leistungsleitungen des Antriebes (Netzleitungen, Zwischenkreisleitungen; Verbindungsleitungen zwi-
schen Brems-Chopper (Braking Module) und zugehörigem Bremswiderstand sowie Motorleitungen) sind
räumlich getrennt von Signal- und Datenleitungen zu verlegen. Der Mindestabstand sollte ca. 25 cm be-
tragen. Alternativ kann die Entkopplung im Schaltschrank durch gut leitend mit der Montageplatte verbun-
dene Trennbleche erfolgen.
• Gefilterte Netzleitungen mit niedrigem Störpegel, d. h. Netzleitungen vom Netz bis zum Netzfilter, sind ge-
trennt von ungefilterten Leistungsleitungen mit hohem Störpegel zu verlegen (Netzleitungen zwischen
Netzfilter und Gleichrichter, Zwischenkreisleitungen, Verbindungsleitungen zwischen Brems-Chopper
(Braking Module) und zugehörigem Bremswiderstand sowie Motorleitungen).
• Signal- und Datenleitungen sowie gefilterte Netzleitungen dürfen ungefilterte Leistungsleitungen nur recht-
winklig kreuzen, um die Störeinkopplung zu minimieren.
• Alle Leitungslängen sind so kurz wie möglich zu halten und unnötige Leitungslängen sind zu vermeiden.
• Alle Leitungen sind möglichst eng an geerdeten Gehäuseteilen wie Montageblechen, oder Schrankrahmen
zu führen. Dies reduziert sowohl die Störabstrahlung als auch die Störeinkopplung.
• Signal- und Datenleitungen und zugehörige Potenzialausgleichsleitungen sind stets parallel und mit kleinst-
möglichem Abstand zu führen.
• Bei der Verwendung ungeschirmter Einzeladerleitungen innerhalb einer Zone sind Hin- und Rückleiter stets
parallel mit geringstmöglichem Abstand zu führen oder miteinander zu verdrillen.
• Reserveadern von Signal- und Datenleitungen sind an beiden Enden zu erden, um eine zusätzliche Schirm-
wirkung zu erreichen.
• Signal- und Datenleitungen sollten nur an einer Stelle (z. B. von unten) in den Schrank geführt werden.
EMV - Aufbaurichtlinie
SINAMICS Projektierungshandbuch – Februar 2020
Projektierungshinweise
269/562
© Siemens AG

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Diese Anleitung auch für:

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