Dokumentationen müssen beachtet werden. Marken Alle mit dem Schutzrechtsvermerk ® gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken der Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Schrift können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann. Haftungsausschluss Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft.
Maschinendokumentation anpassen. Training Unter folgender Adresse (http://www.siemens.de/sitrain) finden Sie Informationen zu SITRAIN - dem Training von Siemens für Produkte, Systeme und Lösungen der Antriebs- und Automatisierungstechnik. FAQs Frequently Asked Questions finden Sie in den Service&Support-Seiten unter Produkt Support (https://support.industry.siemens.com/cs/de/de/ps/faq).
Vorwort Zielgruppe Die vorliegende Druckschrift wendet sich an Inbetriebsetzer, die eine SINUMERIK MC in Verbindung mit einem SINAMICS S120-Antrieb in Betrieb nehmen und dabei Safety Integrated Functions verwenden wollen. Nutzen Das Inbetriebnahmehandbuch befähigt die angesprochene Zielgruppe das Produkt oder System bzw. die Anlage fachgerecht und gefahrlos zu prüfen und in Betrieb zu nehmen.
"F‑Programm", etc. verwendet. Zur Unterscheidung wird der nicht sicherheitsgerichtete Teil des Anwenderprogramms als "Standard-Anwenderprogramm" bezeichnet. Hinweis Begriff "Control Unit" in dieser Dokumentation In dieser Dokumentation bezeichnet der Begriff "Control Unit" die SINUMERIK MC. Schreibweisen bei SINAMICS-Parametern (Beispiele): ● p0918 Einstellparameter 918 ●...
Die SINUMERIK MC verwendet eine eigene Bedien-Software, deren Handhabung von SINUMERIK Operate abgeleitet ist. Alle aus SINUMERIK Operate bekannten Inbetriebnahme- und Diagnose-Funktionen können Sie bei der SINUMERIK MC über das Tool "SINUMERIK Commissioning" in gleicher Weise nutzen. Verwenden Sie die SINUMERIK MC in Verbindung mit einem SINAMICS S120-Antrieb, so können Sie mit SINUMERIK Commissioning u.a.
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– Projektierung und Programmierung fehlersicherer Systeme mit SIMATIC Safety – Projektierung und Programmierung mit SINUMERIK-Hardware und dem SINUMERIK PLC-Grundprogramm ● Inbetriebnahme der SINUMERIK MC mit dem TIA Portal. ● Inbetriebnahme der Safety Integrated Functions des S120-Antriebs in SINUMERIK Commissioning. Safety Integrated (mit SINAMICS S120)
SINUMERIK MC einfügen......................37 2.8.6 PC-System konfigurieren .......................40 2.8.7 SINAMICS-Antrieb einfügen und vernetzen................41 2.8.8 Kommunikation einrichten......................43 2.8.8.1 PROFINET für SINUMERIK MC konfigurieren ..............43 2.8.8.2 PROFINET auf dem PC-System konfigurieren ..............45 2.8.8.3 Hardware-Konfiguration übersetzen ..................46 2.8.8.4 Kommunikationsverbindung aufbauen...................46 2.8.9 F-Peripherie für PROFINET IO ....................48 2.8.10...
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Inhaltsverzeichnis Fehlersichere Bausteine ......................61 Safety Administration Editor....................62 Einschränkungen in den Programmiersprachen FUP/KOP ...........64 F-konforme PLC-Datentypen (UDT) ..................70 3.6.1 PLC-Variablen für Ein- und Ausgänge von F-Peripherie in Strukturen zusammenfassen (S7-1500) ..........................71 Anweisungen für das Sicherheitsprogramm ................72 F-Ablaufgruppen ........................74 3.8.1 Regeln für die F-Ablaufgruppen des Sicherheitsprogramms ..........74 3.8.2 Vorgehensweise zum Festlegen einer F-Ablaufgruppe ............75 3.8.3...
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Inhaltsverzeichnis 4.6.1.2 Safe Stop 2 Extended Stop and Retract (SS2ESR).............123 SOS............................126 4.7.1 Safe Operating Stop (SOS)....................126 4.7.2 Details und Parametrierung ....................127 4.7.2.1 Funktionspläne und Parameter ....................128 SAM .............................130 SBR............................132 4.9.1 Übersicht wichtiger Parameter .....................134 4.10 SLS ............................135 4.10.1 Details und Parametrierung ....................141 4.10.1.1 Anbindung an Bewegungsführung im NC ................142 4.10.1.2...
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SIC/SCC-Kommunikation über Telegramm 701 ..............220 5.5.5 PLC-Anwendernahtstelle der Ach-/Spindelsignale (LBP_Axis1 ... LBP_Axis31) ....220 5.5.6 Übersicht wichtiger Parameter .....................220 Ansteuerung über Klemmen auf der SINUMERIK MC und dem Motor/Power Module ..221 5.6.1 Merkmale ..........................221 5.6.2 Übersicht zu den verfügbaren Klemmen................221 5.6.3 Klemmen für STO, SS1 (time controlled), SBC ..............222...
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Inhaltsverzeichnis Sicherheitsrelevante Komponenten projektieren ..............228 6.2.1 Übersicht ..........................228 6.2.2 Hardware-Konfiguration in Steuerung laden ................229 6.2.3 PROFINET-Gerätename vergeben und zuweisen...............230 6.2.4 F-Zieladressen vom Adresstyp 1 zuweisen .................232 6.2.5 F-Zieladressen vom Adresstyp 2 zuweisen .................232 6.2.6 PROFIsafe-Adresse überprüfen...................234 Sicherheitsprogramm erstellen ....................236 6.3.1 Übersicht ..........................236 6.3.2 Empfangs-/Sendedaten als PLC-Variablen anlegen............236...
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Inhaltsverzeichnis 6.7.1 Maschinendaten verwalten ....................314 6.7.2 Safety Integrated Maschinendaten ..................315 Inbetriebnahme abschließen....................316 6.8.1 Einstellungen bestätigen ......................316 6.8.2 Safety Integrated-Kennwort vergeben .................317 Serieninbetriebnahme ......................318 Diagnose ..............................319 Übersicht ..........................319 Wegweiser zur Diagnose .....................320 Systemalarme ........................322 Diagnosemöglichkeiten in SINUMERIK Commissioning............325 7.4.1 Safety Integrated Diagnoseübersicht ...................325 7.4.2 SI Antriebe Status ........................326 7.4.3...
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Betriebsmittelvorschriften.....................413 Anhang ..............................415 Abkürzungen ........................415 Datensicherung und Archivierung in SINUMERIK Commissioning........418 PLC-Inbetriebnahmearchiv einer SINUMERIK MC erstellen ..........421 PLC-Alarme und Textlisten aus dem TIA Portal exportieren ..........424 SINUMERIK-PLC-Alarmtexte in das TIA Portal importieren ..........426 Weitere Infos zu Safety- und Inbetriebnahme-Themen ............428 B.6.1...
Grundlegende Sicherheitshinweise Allgemeine Sicherheitshinweise WARNUNG Lebensgefahr bei Nichtbeachtung von Sicherheitshinweisen und Restrisiken Bei Nichtbeachtung der Sicherheitshinweise und Restrisiken in der zugehörigen Hardware- Dokumentation können Unfälle mit schweren Verletzungen oder Tod auftreten. ● Halten Sie die Sicherheitshinweise der Hardware-Dokumentation ein. ● Berücksichtigen Sie bei der Risikobeurteilung die Restrisiken. WARNUNG Fehlfunktionen der Maschine infolge fehlerhafter oder veränderter Parametrierung Durch fehlerhafte oder veränderte Parametrierung können Fehlfunktionen an Maschinen...
Grundlegende Sicherheitshinweise 1.2 Gewährleistung und Haftung für Applikationsbeispiele Gewährleistung und Haftung für Applikationsbeispiele Applikationsbeispiele sind unverbindlich und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit hinsichtlich Konfiguration und Ausstattung sowie jeglicher Eventualitäten. Applikationsbeispiele stellen keine kundenspezifischen Lösungen dar, sondern sollen lediglich Hilfestellung bieten bei typischen Aufgabenstellungen. Als Anwender sind Sie für den sachgemäßen Betrieb der beschriebenen Produkte selbst verantwortlich.
Industrial Security Hinweis Industrial Security Siemens bietet Produkte und Lösungen mit Industrial Security-Funktionen an, die den sicheren Betrieb von Anlagen, Systemen, Maschinen und Netzwerken unterstützen. Um Anlagen, Systeme, Maschinen und Netzwerke gegen Cyber-Bedrohungen zu sichern, ist es erforderlich, ein ganzheitliches Industrial Security-Konzept zu implementieren (und kontinuierlich aufrechtzuerhalten), das dem aktuellen Stand der Technik entspricht.
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Grundlegende Sicherheitshinweise 1.3 Industrial Security WARNUNG Unsichere Betriebszustände durch Manipulation der Software Manipulationen der Software, z. B. Viren, Trojaner oder Würmer, können unsichere Betriebszustände in Ihrer Anlage verursachen, die zu Tod, schwerer Körperverletzung und zu Sachschäden führen können. ● Halten Sie die Software aktuell. ●...
Grundlagen Einführung Die Sicherheitslösung Safety Integrated vereint verschiedene Sicherheitsfunktionen in der SINUMERIK-Steuerung: ● Anbindung von F-Peripherie über die F-fähige PLC der SINUMERIK-Steuerung: – Programmierung von F-Bausteinen mit F-Logik über die Editoren für F-FUP oder F-KOP – Handhabung von Konfigurationen und F-Bibliothek wie von SIMATIC F-CPUs bekannt –...
Grundlagen 2.3 Sicherheitsfunktionen der F-PLC Sicherheitsfunktionen der F-PLC Die Sicherheitsfunktionen der F-PLC werden schwerpunktmäßig in der Software realisiert. Die Sicherheitsfunktionen werden durch das F-System ausgeführt, um bei einem gefährlichen Ereignis die Anlage in einen sicheren Zustand zu bringen oder in einem sicheren Zustand zu halten.
Grundlagen 2.4 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen Safety Integrated unterstützt über den vernetzten SINAMICS S120-Antrieb die SINAMICS Safety Integrated Functions (Seite 93). Diese antriebsintegrierten Sicherheitsfunktionen können über sicherheitsgerichtete Ein-/Ausgangssignale mit dem Prozess kommunizieren. Sie sind für jede einzelne Achse und Spindel realisierbar. Unterscheidung nach Umfang Nach Umfang der verfügbaren Funktionen und erforderlicher Lizenzierung wird zwischen "Basic Functions"...
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Grundlagen 2.4 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen Sicherheitsfunktion Umfang Kurzbeschreibung Konfiguration über Safe Stop 2 (SS2) Extended Safe Stop 2 dient zum sicheren Abbremsen des Motors mit anschlie‐ SS2 (Seite 118) ßendem Übergang in den Zustand "Safe Operating Stop" (SOS). Da‐ mit kann ein Stillsetzen nach EN 60204-1 der Stop-Kategorie 2 reali‐ siert werden.
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Grundlagen 2.4 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen Hinweis In SINAMICS als "Advanced" Die 3 Funktionen zur Positionsüberwachung gehören in SINUMERIK zu den Extended Functions. In SINAMICS werden sie allerdings anders geschlüsselt und gehören dort zu den Advanced Functions. Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden sie in diesem Handbuch weiterhin als Extended Functions geführt.
Darüber hinaus werden die Sicherheitsfunktionen des SINAMICS-Antriebs in der Regel von unabhängigen Instituten zertifiziert. Eine Liste der jeweils aktuell bereits zertifizierten Komponenten ist auf Anfrage in Ihrer zuständigen Siemens-Niederlassung erhältlich. Hinweis Das F-System SIMATIC Safety dient der Steuerung von Prozessen mit unmittelbar durch Abschaltung erreichbarem sicherem Zustand.
Die PROFIsafe-Telegramme (z. B. SIEMENS-Telegramm 903) werden hierfür über eine PROFINET-Schnittstelle von der PLC zum SINAMICS S-Antrieb übertragen. Zustands- und Steuerinformationen werden mit SIC/SCC (Safety Info Channel/Safety Control Channel) zwischen integrierten Subkomponenten der SINUMERIK MC (PLC und NC) übertragen. PROFIsafe-Kommunikation über SINUMERIK MC-Subkomponenten PROFIsafe-Kommunikation kann nur zwischen F-Komponenten erfolgen.
PROFINET/ PROFIsafe DRIVE-CLiQ Bild 2-2 Komponentendiagramm zur Verarbeitung sicherheitsrelevanter Informationen Tabelle 2-4 Subkomponenten der SINUMERIK MC F-PLC ● Verarbeitung von sicherheitsgerichteten internen und externen Signalen im sicherheitsgerichteten Anwenderprogramm (Sicherheitsprogramm). PROFIsafe-Host Siehe: Sicherheitsprogramm der F-PLC (Seite 55) ● Verarbeitung von Status- und Steuersignalen (SIC/SCC) über die entsprechenden Achs-DB (LBP_Axis1 [DB31] ...
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Grundlagen 2.6 Sicherheitsrelevante Verarbeitung durch MC-Komponenten Tabelle 2-5 Peripherie und Antriebe F-Peripherie Die F‑Peripherie gewährleistet die sichere Bearbeitung der Feldinformationen (Sensoren: z. B. NOT-HALT-Taster, Lichtschranken; Aktoren z. B. Motoran‐ PROFIsafe-Slave steuerung). Die Sicherheitsfunktion für den Prozess kann durch eine Anwen‐ dersicherheitsfunktion oder eine Fehlerreaktionsfunktion erbracht werden.
● Programmiereditor Dies gilt ebenfalls für folgende SINUMERIK-Komponenten: ● SINUMERIK MC Da die Subkomponente PLC Safety Integrated-Funktionen unterstützt, wird die übergeordnete SINUMERIK MC als sicherheitsgerichtete Ressource gekennzeichnet. ● Integrierte PLC ● Integrierte CP ● Integrierte NC Safety Integrated (mit SINAMICS S120)
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In der Projektnavigation sehen Sie, welche Komponenten Ihres Projekts F-Komponenten sind. ② In der Netzsicht, Gerätesicht oder Topologiesicht ist die Safety Integrated-Kennzeichnung auf der SINUMERIK MC angebracht, stellvertretend für die integrierten Komponenten. Externe Geräte, z. B. NX, haben ggf. eine eigene Safety Integrated-Kennzeich‐...
Die "SINUMERIK MC" besteht aus einem steuerungsspezifischen Anteil (PLC, CP, NC) und einem PC-spezifischen Anteil (PC-System). Beim Anlegen der "SINUMERIK MC" im TIA Portal werden alle Subkomponenten und das PC- System gleichzeitig angelegt. Ein Teil der notwendigen Safety-Einstellungen kann nur über einen externen SINAMICS-Antrieb vorgenommen werden.
Hinweis Sie übersetzen und laden für MCU 1720 und für das PC-System ebenfalls getrennt. Unterstützte Antriebssysteme Für den Betrieb mit einer SINUMERIK MC sind nur externe Antriebssysteme vorgesehen. Es gibt 2 Varianten: ● SINUMERIK MC mit SINAMICS S120 - Oder - ●...
- Oder - Rufen Sie das Startmenü "Alle Programme > Siemens Automation > TIA Portal V15.1" auf. Ergebnis Das TIA Portal wird geöffnet. Die Funktionalitäten einer SINUMERIK MC stehen Ihnen nun im TIA Portal zur Verfügung. Safety Integrated (mit SINAMICS S120)
Grundlagen 2.8 Gerätekonfiguration 2.8.4 Projekt erstellen Beschreibung Im Folgenden legen Sie ein neues Projekt an. Innerhalb eines Projektes werden alle anfallenden Automatisierungsaufgaben durchgeführt, wie die Hardware-Konfiguration und die PLC-Programmierung. Voraussetzung ● Das TIA Portal ist gestartet. Vorgehensweise 1. Klicken Sie anschließend in der Portalansicht auf "Neues Projekt erstellen". Bild 2-5 Neues Projekt 2.
Eine SINUMERIK MC besteht aus einem steuerungsspezifischen Anteil (PLC, CP, NC) und einem PC-spezifischen Anteil (PC-System). Beim Anlegen einer SINUMERIK MC im TIA Portal werden alle Subkomponenten und das PC- System gleichzeitig angelegt. Die interne Kommunikation zwischen den Komponenten erfolgt über PROFINET.
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4. Bestätigen Sie Ihre Auswahl mit "OK". Ergebnis Die SINUMERIK MC wird in der Netzsicht des Projekts als neues Gerät angelegt. Zusätzlich wird das PC-System angelegt und über die PN/IE-Schnittstelle mit der CP automatisch verbunden (erkennbar an den beiden grün durchgefärbten Schnittstellen in beiden CP-Komponenten).
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Grundlagen 2.8 Gerätekonfiguration Bild 2-7 SINUMERIK MC in Netzsicht eingefügt Safety Integrated (mit SINAMICS S120) Inbetriebnahmehandbuch, 06/2019, A5E46305916A AA...
2.8.6 PC-System konfigurieren Beschreibung Beim Anlegen einer SINUMERIK MC im TIA Portal werden alle Subkomponenten und das PC- System gleichzeitig angelegt. Wenn Sie das PC-System für die Bedienung der kundenspezifischen Benutzeroberflächen nutzen möchten, installieren Sie auf dem PC-System die mitgelieferte WinCC RT Advanced.
Im TIA Portal fügen Sie den gewünschten S120-Antrieb in das Projekt ein, konfigurieren diesen Antrieb und vernetzen Ihn mit der Steuerung. Voraussetzungen ● Im TIA Portal ist ein Projekt geöffnet. ● Eine SINUMERIK MC ist angelegt. ● Die Gerätesicht ist aktiv. Antrieb einfügen Um einen SINAMICS S-Antrieb einzufügen, gehen Sie wie folgt vor: 1.
Bild 2-9 S120-Antrieb angelegt Antrieb mit SINUMERIK MC vernetzen Um die Verbindung zwischen der SINUMERIK MC und dem SINAMICS-Antrieb herzustellen, gehen Sie wie folgt vor: 1. Öffnen Sie im Arbeitsbereich die Netzansicht anstelle der Geräteansicht. 2. Ziehen Sie eine Verbindung zwischen einer PROFINET-Schnittstelle der SINUMERIK MC (z.B.
Grundlagen 2.8 Gerätekonfiguration Bild 2-10 Verbindung SINUMERIK MC mit SINAMICS S120 2.8.8 Kommunikation einrichten 2.8.8.1 PROFINET für SINUMERIK MC konfigurieren Beschreibung Über die PROFINET-Schnittstellen erfolgen interne und externe Kommunikation der beteiligten Geräte. Damit PROFINET-Teilnehmer korrekt angesprochen werden, müssen die projektierten Adressen an den Teilnehmern eingestellt werden.
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Um die PROFINET-Schnittstelle der SINUMERIK MC zu konfigurieren, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Klicken Sie in der Netzsicht auf die PLC im Grundrack der SINUMERIK MC. 2. Rufen Sie in der Sekundärnavigation des Inspektorfensters das Menü "Eigenschaften > Allgemein" auf.
2.8.8.2 PROFINET auf dem PC-System konfigurieren Vorgehensweise 1. Klicken Sie in der Netzsicht auf das PC-System im Grundrack der SINUMERIK MC. 2. Rufen Sie in der Sekundärnavigation des Inspektorfensters das Menü "Eigenschaften > Allgemein" auf. Sie können die IP-Adressen der verschiedenen PROFINET-Schnittstellen jeweils in den zugehörigen Eigenschaften konfigurieren:...
2.8 Gerätekonfiguration 2.8.8.3 Hardware-Konfiguration übersetzen Beschreibung Sie übersetzen und laden für eine SINUMERIK MC und für das zugehörige PC-System getrennt, in einer beliebigen Reihenfolge. Vorgehensweise Um die projektierte Hardware-Konfiguration zu übersetzen, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Selektieren Sie in der Projektnavigation die SINUMERIK MC.
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Grundlagen 2.8 Gerätekonfiguration Vorgehensweise Um eine Kommunikationsverbindung zwischen zwei Geräten herzustellen, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Rufen Sie das Menü "Online > Erreichbare Teilnehmer" auf. 2. Wählen Sie in den Klapplisten "Typ der PG/PC-Schnittstelle" und "PG/PC-Schnittstelle" die benutzte Schnittstelle. Sind an einer Schnittstelle keine Geräte erreichbar, wird die Verbindungslinie zwischen PG/ PC und dem Gerät unterbrochen dargestellt.
Grundlagen 2.8 Gerätekonfiguration 3. Haben Sie zwischenzeitlich ein neues Gerät angeschlossen, klicken Sie auf die Schaltfläche "Aktualisieren", um die Liste der erreichbaren Teilnehmer neu aufzubauen. 4. Klicken Sie auf "Anzeigen", um das gefundene Gerät in die Projektnavigation in den Ordner "Online-Zugänge"...
Grundlagen 2.8 Gerätekonfiguration SINAMICS HLA mit Geber Nein Nein SINAMICS HLA ohne Geber Nein Nein Nein Nicht alle Basic bzw. Extended Functions werden unterstützt, siehe SINAMICS HLA (Seite 51) bzw. SINAMICS HLA (Seite 51). 2.8.10.1 Verschaltung von DRIVE-CLiQ-Komponenten Maximal 6 Antriebe an einem DRIVE-CLiQ-Strang Die maximale Anzahl der Antriebe an einem DRIVE-CLiQ-Strang ist aufgrund des erhöhten Kommunikationsaufkommens bei Safety Integrated auf 6 Antriebe begrenzt.
Grundlagen 2.8 Gerätekonfiguration Die Liste der zugelassenen Geber finden Sie im Siemens Industry Online Support unter der Beitrags-ID 33512621 (https://support.industry.siemens.com/cs/document/33512621? dti=0&dl=de). 2.8.10.4 SINAMICS HLA Geberloser Safety-Betrieb mit HLA wird weder für Basic noch für Extended Function unterstützt. Sie benötigen für den Safety-Betrieb von SINAMICS HLA einen für SINAMICS HLA zulässigen Gebertypen.
Grundlagen 2.8 Gerätekonfiguration Diese Funktionen sind im Standard-Umfang des Antriebs enthalten und ohne zusätzliche Lizenz nutzbar. Von SINAMICS HLA unterstützte Extended Functions SINAMICS HLA unterstützt folgende Safety Integrated Extended Functions: ● Safe Torque Off (STO) Safe Torque Off ist eine Sicherheitsfunktion zur Vermeidung von unerwartetem Anlauf nach EN 60204‑1.
Die Version V15.1 upd1 ist eine verbesserte Version der V15.1. Die oben genannten Versionen sind die Mindestvoraussetzung. Falls möglich verwenden Sie die verbesserte Version "upd1" oder "upd2". CNC-Software: ● SINUMERIK MC V1.12 ● SINUMERIK Commissioning 4.91 Dieses Tool ist eine reduzierte Basis-Version des SINUMERIK Operate. Safety Integrated (mit SINAMICS S120)
Nutzen Sie deshalb für die Konfiguration dieser Sicherheitsprogramme unbedingt auch die Informationen in der TIA Portal-Hilfe zu SIMATIC Safety bzw. im Handbuch "SIMATIC Safety - Projektieren und Programmieren (https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/ 54110126)." Prinzip der Sicherheitsfunktionen der F-PLC Die Sicherheitsfunktionen der F-PLC werden schwerpunktmäßig in der Software realisiert. Die Sicherheitsfunktionen werden durch das F-System ausgeführt, um bei einem gefährlichen...
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Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.1 Übersicht Sicherheitsprogramm Bei einer SINUMERIK MC ist die F-Fähigkeit der PLC dauerhaft aktiviert und daraus folgend eine F-Ablaufgruppe angelegt. Die F-Ablaufgruppe mit den zugehörigen F-Bausteinen wird als Sicherheitsprogramm bezeichnet. Ein Sicherheitsprogramm erstellen Sie im Programmeditor. Sie programmieren fehlersichere FBs und FCs in der Programmiersprache FUP oder KOP mit den Anweisungen aus dem Optionspaket und erstellen fehlersichere DBs.
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.2 Programmstruktur des Sicherheitsprogramms (S7-1500) Programmstruktur des Sicherheitsprogramms (S7-1500) Darstellung der Programmstruktur Ein Sicherheitsprogramm besteht zur Strukturierung aus einer oder zwei F‑Ablaufgruppen. Jede F‑Ablaufgruppe enthält: ● F‑Bausteine, die von Ihnen mit FUP oder KOP erstellt werden oder aus der Projektbibliothek oder globalen Bibliotheken eingefügt werden ●...
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Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.2 Programmstruktur des Sicherheitsprogramms (S7-1500) Bild 3-1 Schematischer Aufbau eines Sicherheitsprogramms bzw. einer F‑Ablaufgruppe für eine F-CPU S7-1500 Main-Safety-Block Der Main-Safety-Block ist der erste F‑Baustein des Sicherheitsprogramms, den Sie selbst programmieren. Den Main-Safety-Block müssen Sie einer F‑Ablaufgruppe zuordnen. Der Main-Safety-Block wird in einer F‑CPU S7‑1500 durch den der F-Ablaufgruppe zugeordneten F-OB aufgerufen.
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.2 Programmstruktur des Sicherheitsprogramms (S7-1500) Bild 3-2 Aufruf des Main-Safety-Blocks F‑Ablaufgruppen Zur besseren Hantierbarkeit besteht ein Sicherheitsprogramm aus einer oder zwei "F‑Ablaufgruppen". Bei einer F‑Ablaufgruppe handelt es sich um ein logisches Konstrukt aus mehreren zusammengehörigen F‑Bausteinen, das intern vom F‑System gebildet wird. Eine F‑Ablaufgruppe besteht aus: ●...
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Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.2 Programmstruktur des Sicherheitsprogramms (S7-1500) nachträglich in den Bausteineigenschaften ändern. Verwenden Sie hierbei jedoch nur den reservierten Nummernbereich: ● Reservierter Nummernbereich für F-FB, F-FC und F-DB der F-Ablaufgruppen – F-FB 1010..1019 – F-FC 1010..1019 – F-DB 1010..1019 ●...
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.3 Fehlersichere Bausteine Fehlersichere Bausteine F‑Bausteine einer F‑Ablaufgruppe Die folgende Tabelle zeigt die F‑Bausteine, die Sie in einer F‑Ablaufgruppe verwenden: F‑Baustein Funktion Main-Safety-Block Der Einstieg in die Programmierung des Sicherheitsprogramms ist der Main-Safety-Block. In F‑CPU S7‑1500 ist der Main-Safety-Block ein F‑FC oder F‑FB (mit Instanz‑DB), der durch den F‑OB aufgerufen wird.
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.4 Safety Administration Editor Safety Administration Editor Die Funktion "Safety Administration Editor" ist in der Projektnavigation verfügbar. Bild 3-3 Safety Administration Editor Der Safety Administration Editor unterstützt Sie bei folgenden Aufgaben: ● Status des Sicherheitsprogramms anzeigen ● F-Gesamtsignatur anzeigen ●...
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Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.4 Safety Administration Editor Weitere Informationen Weitere Informationen finden Sie in der Hilfe zu SIMATIC STEP 7 Safety Advanced im Kapitel "Safety Administration Editor". Safety Integrated (mit SINAMICS S120) Inbetriebnahmehandbuch, 06/2019, A5E46305916A AA...
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.5 Einschränkungen in den Programmiersprachen FUP/KOP Einschränkungen in den Programmiersprachen FUP/KOP Programmiersprachen FUP und KOP Das Anwenderprogramm in der F‑CPU besteht in der Regel aus einem Standard- Anwenderprogramm und einem Sicherheitsprogramm. Das Standard-Anwenderprogramm wird mit Standard-Programmiersprachen, z. B. SCL, AWL, KOP oder FUP erstellt.
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.5 Einschränkungen in den Programmiersprachen FUP/KOP ● ARRAY, ARRAY[*] bei der Nutzung der Anweisungen RD_ARRAY_I (Wert aus INT F-Array lesen) und RD_ARRAY_DI (Wert aus DINT F-Array lesen). Einschränkungen: – ARRAY nur in F-Global-DBs – ARRAY-Grenzen: 0 bis max. 10000 –...
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.5 Einschränkungen in den Programmiersprachen FUP/KOP Unterstützte Operandenbereiche Der Systemspeicher einer F‑CPU ist in dieselben Operandenbereiche aufgeteilt wie der einer Standard-CPU. Im Sicherheitsprogramm können Sie auf die in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten Operandenbereiche zugreifen. Tabelle 3-1 Unterstützte Operandenbereiche Operandenbereich Beschreibung Prozessabbild der Eingänge...
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.5 Einschränkungen in den Programmiersprachen FUP/KOP Operandenbereich Beschreibung Merker Dieser Bereich dient zum Datenaustausch mit dem Standard-Anwen‐ derprogramm. Bei einem lesenden Zugriff ist zusätzlich eine prozessspezifische Plau‐ sibilitätskontrolle erforderlich. Für einen Merker sind im Sicherheitsprogramm entweder schreibende oder lesende Zugriffe möglich.
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.5 Einschränkungen in den Programmiersprachen FUP/KOP Slice-Zugriffe Slice-Zugriffe sind im Sicherheitsprogramm nicht möglich. Nicht zulässige Operandenbereiche Nicht zulässig ist der Zugriff über Einheiten, die nicht in der vorausgehenden Tabelle aufgeführt sind, und der Zugriff auf nicht aufgeführte Operandenbereiche, insbesondere auf: ●...
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.5 Einschränkungen in den Programmiersprachen FUP/KOP Operandenbereich temporäre Lokaldaten: Besonderheiten Hinweis Beachten Sie bei der Verwendung des Operandenbereichs temporäre Lokaldaten, dass der erste Zugriff auf ein Lokaldatum in einem Main-Safety-Block/F‑FB/F‑FC immer ein schreibender Zugriff sein muss, mit dem das Lokaldatum initialisiert wird. Achten Sie darauf, dass die Initialisierung eines temporären Lokaldatums vor der ersten Anweisung JMP, JMPN oder RET erfolgt.
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.6 F-konforme PLC-Datentypen (UDT) F-konforme PLC-Datentypen (UDT) Einleitung Sie deklarieren und verwenden F-konforme PLC-Datentypen (UDT) wie Standard-PLC- Datentypen (UDT). F-konforme PLC-Datentypen (UDT) können Sie sowohl im Sicherheitsprogramm als auch im Standard-Anwenderprogramm einsetzen. Unterschiede zu Standard-PLC-Datentypen (UDT) werden in diesem Kapitel beschrieben. Informationen zum Einsatz und zum Deklarieren von Standard-PLC-Datentypen (UDT) finden STEP 7 unter "PLC-Datentypen deklarieren".
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.6 F-konforme PLC-Datentypen (UDT) 3.6.1 PLC-Variablen für Ein- und Ausgänge von F-Peripherie in Strukturen zusammenfassen (S7-1500) Sie fassen PLC-Variablen für Ein- und Ausgänge von F-Peripherie in Strukturen zusammen (strukturierter PLC-Variablen) wie für Ein- und Ausgänge von Standard-Peripherie. Verwenden Sie dafür F-konforme PLC-Datentypen (UDT).
Weitere Informationen Die ausführliche Beschreibung der Anweisungen für das Sicherheitsprogramm finden Sie im Programmier- und Bedienhandbuch SIMATIC Safety - Projektieren und Programmieren (https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/54110126). Alternativ können Sie diese Beschreibungen direkt im TIA Portal über den Tooltip zu einer Anweisung aufrufen. Safety Integrated (mit SINAMICS S120)
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Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.7 Anweisungen für das Sicherheitsprogramm Bild 3-8 Tooltip einer Anweisung Safety Integrated (mit SINAMICS S120) Inbetriebnahmehandbuch, 06/2019, A5E46305916A AA...
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.8 F-Ablaufgruppen F-Ablaufgruppen 3.8.1 Regeln für die F-Ablaufgruppen des Sicherheitsprogramms Regeln Beachten Sie folgende Punkte: ● Auf die Kanäle (Kanalwerte und Wertstatus) einer F‑Peripherie darf nur aus einer einzigen F‑Ablaufgruppe zugegriffen werden. ● Auf Variablen des F‑Peripherie‑DBs einer F‑Peripherie darf nur aus einer F‑Ablaufgruppe und nur aus der F‑Ablaufgruppe zugegriffen werden, aus der auch der Zugriff auf die Kanäle bzw.
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.8 F-Ablaufgruppen Hinweis Sie verbessern die Performance, wenn Sie Programmteile, die nicht für die Sicherheitsfunktion benötigt werden, im Standard-Anwenderprogramm programmieren. Bei der Aufteilung zwischen Standard-Anwenderprogramm und Sicherheitsprogramm sollten Sie beachten, dass Sie das Standard-Anwenderprogramm einfacher ändern und in die F‑CPU laden können.
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Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.8 F-Ablaufgruppen Arbeitsbereich "F-Ablaufgruppe" Bild 3-11 Safety Administration Editor - Arbeitsbereich F-Ablaufgruppe ① Fehlersicherer Organisationsbaustein (F-OB) 1. Vergeben Sie unter "F-OB" einen Namen für den F-OB, der Default-Wert ist "FOB_RTG1". 2. Bei der defaultmäßig angelegten F-Ablaufgruppe hat der F-OB die Ereignisklasse "Cyclic interrupt".
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Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.8 F-Ablaufgruppen 3. Bei Bedarf können Sie die vom System vorgeschlagene Nummer des F-OBs manuell ändern. Beachten Sie dabei die für die jeweilige Ereignisklasse zulässigen Nummernbereiche. 4. Parametrieren Sie für F-OBs mit Ereignisklasse "Cyclic interrupt" Zykluszeit, Phasenverschiebung und Priorität. –...
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Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.8 F-Ablaufgruppen ③ Parameter der Ablaufgruppe 1. Die F-CPU überwacht die F-Zykluszeit der F-Ablaufgruppe. Dazu stehen Ihnen zwei Parameter zur Verfügung: – Wenn die "Warngrenze Zykluszeit der F-Ablaufgruppe" überschritten wird, wird ein Eintrag in den Diagnosepuffer der F-CPU geschrieben. Sie können diesen Parameter verwenden, um z.
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.8 F-Ablaufgruppen 3.8.3 F-Ablaufgruppeninfo-DB Einleitung Der F-Ablaufgruppeninfo-DB stellt Ihnen zentrale Informationen zur jeweiligen F-Ablaufgruppe und zum gesamten Sicherheitsprogramm zur Verfügung. Der F-Ablaufgruppeninfo-DB wird automatisch beim Anlegen einer F-Ablaufgruppe angelegt. Dabei wird ein Symbol für den F-Ablaufgruppeninfo-DB vergeben z. B. "RTG1SysInfo". Sie haben die Möglichkeit, den Namen im Safety Administration Editor zu ändern.
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.9 F-Bausteine anlegen F-Bausteine anlegen Einleitung Um F‑FBs, F‑FCs und F‑DBs für das Sicherheitsprogramm zu erstellen, gehen Sie prinzipiell genauso vor, wie im Standard. Im Folgenden werden lediglich die Abweichungen zum Standard dargestellt. Anlegen von F‑FBs, F‑FCs und F‑DBs F‑Bausteine legen Sie in der gleichen Weise an wie Standardbausteine.
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.9 F-Bausteine anlegen Hinweis Auf Eingänge eines F-FBs/F-FCs dürfen Sie nur lesend und auf seine Ausgänge nur schreibend zugreifen. Verwenden Sie einen Durchgang, wenn Sie lesend und schreibend darauf zugreifen möchten. Hinweis Vergeben Sie zur besseren Übersichtlichkeit für die von Ihnen erstellten F-Bausteine aussagekräftige Namen.
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.10 Bibliotheken nutzen 3.10 Bibliotheken nutzen Einleitung Sie haben die Möglichkeit, F-Bausteine, die Sie wiederverwenden möchten, wie Standardbausteine als Kopiervorlagen oder Typen in globalen Bibliotheken oder in der Projektbibliothek abzulegen. Weitere Informationen finden Sie in der Hilfe zu STEP 7 unter "Bibliotheken verwenden". Wiederverwendung von bereits getesteten und ggf.
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.11 Sicherheitsgerichtete Kommunikation 3.11 Sicherheitsgerichtete Kommunikation Einleitung Hier erhalten Sie eine Übersicht über die Möglichkeiten der sicherheitsgerichteten Kommunikation in F-Systemen SIMATIC Safety. Möglichkeiten der sicherheitsgerichteten Kommunikation Sicherheitsgerichtete Kommunikation Über Subnetz Zusätzlich benötigte Hardware Sicherheitsgerichtete CPU-CPU-Kommunikation: IO-Controller-IO-Controller-Kommunika‐ PROFINET IO PN/PN Coupler tion IO-Controller-I-Device-Kommunikation...
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.12 Zugriff auf SI-Antriebe und F-Peripherie 3.12 Zugriff auf SI-Antriebe und F-Peripherie Übersicht Nachfolgend wird beschrieben, wie Sie F-Peripherie und sicherheitsgerichtete Antriebstelegramme im Sicherheitsprogramm adressieren und welche Regeln Sie dabei beachten müssen. Adressieren über das Prozessabbild F-Peripherie und sicherheitsgerichtete Antriebstelegramme adressieren Sie wie Standard- Peripherie über das Prozessabbild (PAE und PAA).
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.12 Zugriff auf SI-Antriebe und F-Peripherie ● Adressieren Sie nur Ein- und Ausgänge, die einen real vorhandenen Kanal (Kanalwert und Wertstatus) referenzieren (z. B. bei einer F-DO 10xDC24V mit Anfangsadresse 10 nur die Ausgänge Q10.0 bis Q11.1 für die Kanalwerte und die Eingänge I10.0 bis I11.1 für die Wertstatus).
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.13 Anlaufschutz programmieren 3.13 Anlaufschutz programmieren Einleitung Das Einleiten eines STOP-Zustands z. B. mittels PG-/PC-Bedienung, Betriebsartenschalter, Kommunikationsfunktion oder Anweisung "STP" sowie das Aufrechterhalten eines STOP- Zustands sind nicht sicherheitsgerichtet. Dieser STOP-Zustand kann sehr einfach (auch unbeabsichtigt) z. B. über PG‑/PC‑Bedienung wieder aufgehoben werden. Beim STOP/RUN-Übergang einer F‑CPU erfolgt der Anlauf des Standard- Anwenderprogramms wie gewohnt.
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.14 Realisierung einer Anwenderquittierung 3.14 Realisierung einer Anwenderquittierung Nach Kommunikations-, Kanal- oder F-Peripherie-Fehlern muss eine Wiedereingliederung der Sendedaten erfolgen. Die vorhandenen Anweisungen bieten Ihnen hierbei folgende Möglichkeiten: ● Parameter "ACK_REI": Gesonderte Quittierung zur Wiedereingliederung für jede F-Peripherie ●...
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.15 Datenaustausch zwischen Standard-Anwenderprogramm und Sicherheitsprogramm 3.15 Datenaustausch zwischen Standard-Anwenderprogramm und Sicherheitsprogramm Sie haben die Möglichkeit, Daten zwischen dem Sicherheits- und Standard- Anwenderprogramm auszutauschen. Dazu können Sie Variablen aus DBs, F-DBs sowie Merker verwenden: Vom Standard-Anwenderprogramm aus Vom Sicherheitsprogramm aus lesend schreibend...
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.15 Datenaustausch zwischen Standard-Anwenderprogramm und Sicherheitsprogramm Außerdem haben Sie die Möglichkeit, Daten des Sicherheitsprogramms direkt in das Standard- Anwenderprogramm zu schreiben (siehe auch Tabelle der unterstützten Operandenbereiche in: Einschränkungen in den Programmiersprachen FUP/KOP (Seite 64)): Datenbaustein/Merker Damit Daten des Sicherheitsprogramms direkt in das Standard-Anwenderprogramm geschrieben werden können (z.
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.15 Datenaustausch zwischen Standard-Anwenderprogramm und Sicherheitsprogramm Datenbausteine" zwischen dem Standard-Anwenderprogramm und dem Sicherheitsprogramm. WARNUNG Unerwartete Maschinenbewegung durch Verwendung nicht fehlersicherer Daten Merker aus dem Standard-Anwenderprogramm, Variablen eines Standard-DBs oder das Prozessabbild der Eingänge (PAE) von Standard-Peripherie sind keine fehlersicheren Daten. Wenn Sie nicht fehlersichere Daten im Sicherheitsprogramm auswerten, können gefährliche Zustände in der Maschine entstehen.
Sicherheitsprogramm der F-PLC 3.15 Datenaustausch zwischen Standard-Anwenderprogramm und Sicherheitsprogramm Beispiele: Programmieren von Plausibilitätskontrollen ● Überprüfen Sie unsichere Variablen aus dem Standard-Anwenderprogramm mit Hilfe von Anweisungen zum Vergleichen auf Über-/Unterschreiten einer zulässigen Ober-/ Untergrenze. Mit dem Vergleichsergebnis können Sie dann Ihre Sicherheitsfunktion beeinflussen.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen Einleitung Safety Integrated Functions In diesem Kapitel finden Sie folgende Informationen zu den einzelnen antriebsintegrierten Sicherheitsfunktionen: ● Grundsätzliche Funktionsweise ● Beispiel für die Anwendung ● Details und Parametrierung, wie z. B. bei der Inbetriebnahme über Parameterliste benötigt. Eine kürzere Beschreibung zur Inbetriebnahme der Sicherheitsfunktionen anhand der SINUMERIK Commissioning-Masken finden Sie unter Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren (Seite 278).
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.2 STO (Basic/Extended) STO (Basic/Extended) Definition laut EN 61800-5-2: "Die Funktion STO verhindert die Lieferung von Energie an den Motor, die ein Drehmoment er‐ zeugen kann." Anwahl STO Beispiele für die Anwendung der Funktion Beispiel Lösungsmöglichkeit Eine Schutztür darf nur geöffnet werden, wenn das ●...
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.2 STO (Basic/Extended) Funktionsmerkmale von "Safe Torque Off" ● Die Funktion ist komplett antriebsintegriert. Sie kann über Klemmen oder PROFIsafe von extern angewählt werden. ● Die Funktion ist antriebsspezifisch, d. h. sie ist für jeden Antrieb vorhanden und einzeln in Betrieb zu nehmen.
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.2 STO (Basic/Extended) Die Bewegung kann maximal betragen: ● Synchron rotatorische Motoren: Maximale Bewegung = 180 °/Polpaarzahl ● Synchron lineare Motoren: Maximale Bewegung = Polweite Freigabe der Funktion "Safe Torque Off" Die Funktion "Safe Torque Off" wird über Parameter p9601 freigegeben: ●...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.2 STO (Basic/Extended) Wiederanlauf nach Anwahl der Funktion "Safe Torque Off" 1. Funktion abwählen. 2. Antriebsfreigaben erteilen. Status bei "Safe Torque Off" Den Status können Sie in den SI-Diagnosebildern über "MENU SELECT > Diagnose > Menüfortschalttaste > Safety" prüfen. Interner Ankerkurzschluss bei Funktion "Safe Torque Off"...
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.2 STO (Basic/Extended) ● Die Ansprechzeiten der Rückmeldesignale können Sie mithilfe des Parameters p9625 berücksichtigen. ● Durch die Anwahl von STO wird das Absperrventil sicher gesperrt. Wenn das Absperrventil über das/die Rückmeldesignal(e) den sicheren Zustand meldet, wird der Zustand "STO aktiv/Power removed"...
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.2 STO (Basic/Extended) Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) ● p9625[0...1] SI HLA Absperrventil Wartezeit (CU) ● p9626 SI HLA Absperrventil Rückmeldekontakte Konfiguration (CU) ● r9773 CO/BO: SI Status (Control Unit + Motor Module) ● r9774 CO/BO: SI Status (Gruppe STO) ●...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.3 SBC (Basic/Extended) SBC (Basic/Extended) Definition laut EN 61800-5-2: "Die SBC-Funktion liefert ein sicheres Aus‐ gangssignal zur Ansteuerung einer Halte‐ bremse." Sichere Bremsenansteuerung (SBC) Beispiel für die Anwendung der Funktion Beispiel Lösungsmöglichkeit Die sichere Ansteuerung einer Motorhaltebremse SBC wird (wenn projektiert) zusammen mit STO muss garantiert werden, um den Stillstand des Mo‐...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.3 SBC (Basic/Extended) 4.3.1 Details und Parametrierung Die Funktion "Safe Brake Control" (SBC) dient zur sicheren Ansteuerung von Haltebremsen, die nach dem Ruhestromprinzip arbeiten (z. B. Motorhaltebremse). Das Öffnen und Schließen der Bremse wird vom Motor Module/Power Module gesteuert. Bei der Bauform Booksize stehen hierfür am Gerät Klemmen zur Verfügung.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.3 SBC (Basic/Extended) ● Freigabe der Funktion über Parameter erforderlich. ● Bei einem Zustandswechsel können elektrische Fehler, wie z. B. Kurzschluss der Bremsenwicklung oder Drahtbruch erkannt werden. Freigabe der Funktion "Safe Brake Control" Die Funktion "Safe Brake Control" wird über den Parameter p9602 freigegeben. Die Funktion SBC kann nur zusammen mit STO genutzt werden.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.3 SBC (Basic/Extended) 4.3.1.1 SBC bei Motor Modules der Bauform Chassis Um die bei Geräten dieser Bauform eingesetzten Bremsen großer Leistung ansteuern zu können, wird das zusätzliche Modul "Safe Brake Adapter (SBA)" benötigt. Weitere Informationen zu Anschluss und Verdrahtung des Safe Brake Adapter finden Sie im Funktionshandbuch "SINAMICS G130/G150/S120 Chassis/S120 Cabinet Modules/S150 Safety Integrated".
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.3 SBC (Basic/Extended) Um dieses Leistungsteil dem System bekanntzumachen, gibt es 2 Möglichkeiten: ● Automatische Bremsenidentifikation bei Erstinbetriebnahme – Voraussetzungen: - Keine Safety Integrated Funktionen freigegeben - p1215 = 0 (Keine Motorhaltebremse vorhanden) – Bei der Erstinbetriebnahme prüft SINAMICS, an welchem Leistungsteil ein SBA angeschlossen ist.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.3 SBC (Basic/Extended) ● p9622[0...1] SI SBA-Relais Wartezeiten (Control Unit) ● r9771.14 SI Gemeinsame Funktionen (Control Unit): SBC bei Parallelschaltung unterstützt ● r9780 SI Überwachungstakt (Control Unit) 4.3.1.3 Benötigte Hardware SBR und SBA ● Safe Brake Relay Der Befehl zum Öffnen oder Schließen der Bremse wird über DRIVE-CLiQ an das Motor Module/Power Module übertragen.
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.3 SBC (Basic/Extended) Safe Brake Adapter Motor Module / Power Module AC 230 V Control Interface Module (CIM) -X11 -X46 BR Output+ BR Output- Anschlussleitung FB Input+ 6SL3060-4DX04-0AA0 LEDs FB Input- 230 V OK -X42 K1 ON K2 ON -X15 AUX1 Schnell-...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.4 SS1 (Basic) SS1 (Basic) Definition laut EN 61800-5-2: "Die Funktion SS1 bremst den Motor und löst nach einer Verzögerungszeit die Funk‐ tion STO aus." Anwahl SS1 Beispiel für die Anwendung der Funktion Beispiel Lösungsmöglichkeit Mit einem zentralen Not-Halt-Taster wird sicherge‐ ●...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.4 SS1 (Basic) 4.4.1 Details und Parametrierung 4.4.1.1 SS1 mit AUS3 Mit der Funktion "Safe Stop 1" (SS1) kann ein Stillsetzen nach EN 60204-1 der Stop- Kategorie 1 realisiert werden. Der Antrieb bremst nach Anwahl "Safe Stop 1" an der AUS3- Rampe (p1135) ab und geht nach Ablauf der Verzögerungszeit p9652 in den Zustand "Safe Torque Off"...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.4 SS1 (Basic) ● Der Timer (p9652), nach dessen Ablauf STO aktiviert wird, ist zweikanalig realisiert. Das Abbremsen an der AUS3-Rampe jedoch nur einkanalig. ● Auswirkung auf die "Sollwertgeschwindigkeitsbegrenzung wirksam" (r9733[0...2]): Bei SS1 (≙ STOP B) wird in r9733[0...2] der Sollwert 0 vorgegeben. Voraussetzung ●...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.4 SS1 (Basic) Unterschiede zwischen "SS1 mit AUS3" und "SS1 mit externem Stop" Zwischen "SS1 mit AUS3" und "SS1 mit externem Stop" bestehen folgende Unterschiede: ● Um "Safe Stop 1 mit externem Stop" zu aktivieren, setzen Sie zusätzlich p9653 = 1. ●...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.5 SS1 Definition laut EN 61800-5-2: Die Funktion "SS1" bewirkt ein antriebsautarkes Abbremsen des Motors und leitet nach Ablauf eines vorgegebenen Zeitintervalls die Funktion "Safe Torque Off" (STO) ein. Folgende Varian‐ ten sind möglich: ● SS1-a mit Beschleunigungsüberwachung (SAM) ●...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.5 SS1 Überwachungsmodi ● Bei den Extended Functions mit oder ohne Geber haben Sie die Wahl zwischen 2 unterschiedlichen Überwachungsmodi der Funktion SS1: – "Bremsrampenüberwachung" (Safe Brake Ramp, SBR) – "Beschleunigungsüberwachung" (Safe Acceleration Monitor, SAM) Bremsrampenüberwachung Beschleunigungsüberwachung (mit oder ohne Geber) (mit oder ohne Geber) ●...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.5 SS1 Hinweis SS1 mit externem Stop (SS1E) Wenn Sie "SS1 mit externem Stop" verwenden, ist keine der beiden Überwachungen (SBR, SAM) aktiv. Der Antrieb muss bei SS1E innerhalb der Verzögerungszeit stillgesetzt werden, beispielsweise über das PLC-Programm. Nach Ablauf der Verzögerungszeit wird STO aktiv. 4.5.1 Details und Parametrierung 4.5.1.1...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.5 SS1 Damit der Antrieb nach Anwahl bis zum Stillstand abbremsen kann, muss die Zeit in p9556 ausreichend groß gewählt sein, sodass der Antrieb an der AUS3-Rampe (p1135) aus jeder Drehzahl des Arbeitsprozesses unter die Abschaltgeschwindigkeit (p9560) abbremsen kann. Hinweis Einstellen der Verzögerungszeit Damit der Antrieb die AUS3-Rampe vollständig abfahren kann und eine eventuell vorhandene...
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.5 SS1 Bild 4-5 Ablauf bei "Safe Stop 1" ohne Geber mit SBR-Überwachung (p9506 = 1) Funktionsmerkmal von Safe Stop 1 ohne Geber ● Die Anwahl und die Überwachung der Bremsrampe (SBR) bzw. der Beschleunigung (SAM) sind zweikanalig realisiert, das Abbremsen an der AUS3-Rampe aber nur einkanalig. Safety Integrated (mit SINAMICS S120) Inbetriebnahmehandbuch, 06/2019, A5E46305916A AA...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.5 SS1 4.5.1.3 SS1 (Extended Functions) mit externem Stop Beschreibung allgemein WARNUNG Unerwartete Achsbewegung bei aktiver Funktion SS1E Während der überwachten Verzögerungszeit sind bei aktiver Funktion SS1E nicht überwachte Achsbewegungen möglich, die zu Tod oder schweren Verletzungen führen können.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.6 SS2 Definition laut EN 61800-5-2: Die Funktion SS2 bewirkt ein Stillsetzen des Motors mit anschließender sicherer Überwachung der Still‐ standsposition. Bei Anwahl von SS2-r bremst der An‐ trieb den Motor an einer Bremsrampe. Folgende Va‐ rianten sind möglich: ●...
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.6 SS2 Wie funktioniert SS2 im Detail? Die fehlersichere Logik (z. B. F‑PLC) wählt die Sicherheitsfunktion SS2 über einen fehlersicheren Eingang oder über die sichere Kommunikation PROFIsafe an. ● Wenn sich der Motor bei Anwahl von SS2 bereits im Stillstand befindet, aktiviert der Umrichter nach einer Verzögerungszeit die Funktion Safe Operating Stop (SOS).
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.6 SS2 Hinweis SS2 mit externem Stop (SS2E) Wenn Sie SS2E verwenden, ist keine der beiden Überwachungen (SBR, SAM) aktiv. Der Antrieb wird interpolatorisch abgebremst (Voraussetzung hierfür SIC/SCC). Nach Ablauf der Verzögerungszeit wird SOS aktiv. 4.6.1 Details und Parametrierung Hinweis SS2 nur mit Geber Die Sicherheitsfunktion "Safe Stop 2"...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.6 SS2 Reaktionen ● Geschwindigkeitsgrenzwert verletzt (SAM): – STOP A – Safety-Meldung C01706 ● Stillstandstoleranz in p9530 verletzt (SOS): – STOP B mit anschließendem STOP A – Safety-Meldung C01707 ● Systemfehler: – STOP F mit anschließendem STOP A –...
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.6 SS2 Bild 4-7 Anwahl der Funktion SS2E Mit externem Stop funktioniert "Safe Stop 2" prinzipiell genauso, wie in den vorigen Abschnitten beschrieben. Beachten Sie jedoch folgende Unterschiede: Unterschiede zwischen "Safe Stop 2 mit AUS3" und "SS2 mit externem Stop (SS2E)" ●...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.6 SS2 Bild 4-8 Abwahl der Funktion SS2E während SS2E aktiv ist Nach Anwahl der Funktion läuft die Verzögerungszeit ab, auch wenn die Funktion während dieser Zeit wieder abgewählt wird. In diesem Fall wird nach Ablauf der Verzögerungszeit die Funktion SOS kurzzeitig aktiv.
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.6 SS2 SS2ESR anwählen Bild 4-10 Anwahl der Funktion SS2ESR Unterschiede zwischen "Safe Stop 2 mit AUS3" und SS2ESR ● Bei Anwahl SS2ESR mit externem Stopp bremst der Antrieb den Motor nicht selbstständig, sondern folgt dem vorgegebenen Drehzahlsollwert: Dies kann auch eine schnelle Rückzugsbewegung sein.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.6 SS2 SS2ESR abwählen während SS2ESR aktiv ist Bild 4-11 SS2ESR abwählen während SS2ESR aktiv ist Nach Anwahl der Funktion läuft die Verzögerungszeit ab, auch wenn die Funktion während dieser Zeit wieder abgewählt wird. In diesem Fall wird nach Ablauf der Verzögerungszeit die Funktion SOS kurzzeitig aktiv.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.7 SOS Definition laut EN 61800-5-2: "Die Funktion SOS dient zur sicheren Über‐ wachung der Stillstandsposition eines An‐ triebs." Anwahl SOS Beispiel für die Anwendung der Funktion Beispiel Lösungsmöglichkeit Eine Schutztür darf nur geöffnet werden, wenn ein ● SOS anwählen Motor sich im sicheren Stillstand befindet.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.7 SOS Bild 4-13 Stillstandstoleranz 4.7.2 Details und Parametrierung WARNUNG Antrieb kann durch mechanische Kräfte aus SOS-Lage gedrückt werden Ein in Lageregelung befindlicher Antrieb kann durch mechanische Kräfte, die größer sind als das maximale Drehmoment des Antriebs, aus der Lage des Safe Operating Stop (SOS, Stopp-Kategorie 2 nach 60204-1) gedrückt werden.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.7 SOS Hinweis Größe des Toleranzfensters Die Größe des Toleranzfensters sollte geringfügig über der standardmäßigen Stillstands- Überwachungsgrenze liegen, sonst können die Standard-Überwachungen nicht mehr wirksam werden. Parameter r9731 zeigt die sichere Positionsgenauigkeit (lastseitig) an, die basierend auf der Erfassung des Istwerts für die sicheren Bewegungsüberwachungsfunktionen maximal erreicht werden kann.
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.7 SOS ● p9551 SI Motion SLS(SG)-Umschaltung/SOS(SBH) Verzögerungszeit (CU) ● r9722.0...31 CO/BO: SI Motion antriebsintegriert Statussignale ● r9731 SI Motion Sichere Positionsgenauigkeit Safety Integrated (mit SINAMICS S120) Inbetriebnahmehandbuch, 06/2019, A5E46305916A AA...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.8 SAM Die Funktion "Safe Acceleration Monitor" (SAM) ist eine sichere Überwachung des Abbremsvorgangs an der AUS3-Rampe. Die Funktion ist bei SS1, SS2 bzw. STOP B und STOP C aktiv. Funktionsmerkmale Solange die Drehzahl kleiner wird, addiert der Umrichter kontinuierlich die einstellbare Toleranz p9548 zur aktuellen Drehzahl und führt so die Überwachung der Drehzahl nach.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.8 SAM ● Empfehlung Der eingegebene Wert für die SAM-Toleranz sollte um ca. 20 % größer sein als der berechnete Wert. ● Die Toleranz stellen Sie so ein, dass der "Unterschwinger", der beim Erreichen des Stillstands beim Abbremsen an der AUS3-Rampe zwangsläufig entsteht, toleriert wird. Wie groß...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.9 SBR Die Funktion Safe Brake Ramp (SBR) ist eine sichere Überwachung der Bremsrampe. Die Funktion Safe Brake Ramp kommt bei den Funktionen "SS1 mit/ohne Geber" und "SLS ohne Geber" sowie bei STOP B/STOP C (bei Safety mit Geber) zur Überwachung des Abbremsvorgangs zum Einsatz.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.9 SBR Parametrieren der Bremsrampe Die Steilheit der Bremsrampe wird mit p9581 (SI Motion Bremsrampe Bezugswert) und p9583 (SI Motion Bremsrampe Überwachungszeit) eingestellt. Parameter p9581 bestimmt die Referenzgeschwindigkeit, Parameter p9583 die Rücklaufzeit. Mit Parameter p9582 wird die Zeit eingestellt, die nach Auslösen von SS1, Anwahl von SLS oder SLS-Stufenumschaltung vergeht, bis die Überwachung der Bremsrampe wirksam wird.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.10 SLS 4.10 Definition laut EN 61800-5-2: "Die Funktion SLS verhindert, dass der Mo‐ tor die festgelegte Begrenzung der Ge‐ schwindigkeit überschreitet." Anwahl SLS Beispiele für die Anwendung der Funktion Beispiel Lösungsmöglichkeit Der Maschinenbediener muss nach dem Öffnen ei‐ ●...
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.10 SLS Wie funktioniert SLS im Detail? Übersicht 1. Der Umrichter erkennt die Anwahl von SLS über einen fehlersicheren Eingang oder über die sichere Kommunikation PROFIsafe. 2. SLS erlaubt dem Motor, seine möglicherweise zu hohe Drehzahl innerhalb einer festgelegten Zeit zu reduzieren.
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.10 SLS SLS anwählen bei eingeschaltetem Motor Sobald der Umrichter die Anwahl von SLS über einen fehlersicheren Eingang oder über die sichere Kommunikation PROFIsafe erkennt, passiert Folgendes: ● Um eine Grenzwertverletzung zu vermeiden kann die Sollwertgrenze an die F-PLC übertragen werden.
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.10 SLS Mit Bremsrampenüberwachung Ohne Bremsrampenüberwachung (nur ohne Geber) (mit oder ohne Geber) ● Nach der einstellbaren "Verzögerungszeit für ● Der Umrichter überwacht die Bremsrampe" überwacht der Umrichter mit der Lastgeschwindigkeit nach Ablauf der Funktion SBR (Safe Brake Ramp), ob sich die "Verzögerungszeit für SLS-Umschaltung".
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.10 SLS SLS anwählen bei kleiner Geschwindigkeit Wenn die Geschwindigkeit des Motors bei Anwahl von SLS kleiner ist als die SLS-Begrenzung, verhält sich der Antrieb folgendermaßen: Bild 4-15 SLS anwählen bei kleiner Geschwindigkeit SLS abwählen Wenn die übergeordnete Steuerung SLS abwählt, deaktiviert der Umrichter Begrenzung und Überwachung.
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.10 SLS Auf kleinere Geschwindigkeitsstufe schalten Mit Bremsrampenüberwachung Ohne Bremsrampenüberwachung (nur ohne Geber) (mit oder ohne Geber) ● Nach Ablauf der "Verzögerungszeit für ● Der Umrichter überwacht die Geschwindigkeit Bremsrampe" überwacht der Umrichter die mit der kleineren SLS-Stufe nach Ablauf der Geschwindigkeit des Motors mit der Funktion "Verzögerungszeit für SLS-Umschaltung"...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.10 SLS Auf größere Geschwindigkeitsstufe schalten Wenn Sie von einer kleineren auf eine größere Geschwindigkeitsstufe umschalten, überwacht der Umrichter die Geschwindigkeit sofort auf die größere Geschwindigkeit. Bild 4-16 Umschalten auf größere Geschwindigkeitsstufe 4.10.1 Details und Parametrierung Die Funktion Safely-Limited Speed (SLS) dient zum Schutz gegen ungewollt hohe Geschwindigkeiten eines Antriebs in beide Drehrichtungen.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.10 SLS Hinweis Verhalten bei Kommunikationsausfall Wenn p9580 ≠ 0 und SLS aktiv ist, erfolgt bei Kommunikationsausfall die parametrierte ESR- Reaktion nur, wenn als SLS-Reaktion ein STOP mit verzögerter Impulslöschung bei Busausfall parametriert ist (p9563[0...3] ≥ 10). Hinweis Sollgeschwindigkeitsbegrenzung und SLS ●...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.10 SLS 4.10.1.2 Safely-Limited Speed mit Geber Funktionsmerkmale ● Bei Anwahl von SLS wird die Überwachung erst nach Ablauf der projektierbaren Verzögerungszeit (p9551) wirksam. Innerhalb dieser Zeit muss die Istgeschwindigkeit unterhalb des (angewählten) Grenzwertes liegen. Beim Abwählen von SLS ist die Verzögerungszeit nicht wirksam.
Systemfehler: ● STOP F ● Safety-Meldungen C01711 Übertragung des ersten Grenzwerts über SIEMENS Telegramm 902 Sie haben die Möglichkeit, den ersten SLS-Grenzwert über PROFIsafe zu beeinflussen: ● Die Übertragung des ersten SLS-Grenzwerts über PROFIsafe ist aktiv, wenn die Geschwindigkeitsstufe 1 im PROFIsafe-Telegramm angewählt und das Bit "Freigabe Übertragung SLS (SG)-Grenzwert über PROFIsafe"...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.10 SLS ● Die gewählte Verzögerungszeit kann im laufenden Betrieb nicht geändert werden. Wenn Sie in Ihrer Applikation unterschiedliche Verzögerungszeiten benötigen, müssen Sie dies durch eine zeitverzögerte Übertragung des SLS-Grenzwerts durch die F-PLC realisieren. ● Wenn ein fehlerhafter SLS-Grenzwert übertragen wird, reagiert der Umrichter mit der in p9563 parametrierten Stopreaktion der Geschwindigkeitsstufe 1.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.10 SLS ● Die Funktion "Safely-Limited Speed ohne Geber" überwacht dann, ob die Istgeschwindigkeit unterhalb des neu angewählten SLS-Grenzwertes bleibt. ● Bei Überschreiten des SLS-Grenzwertes wird die parametrierte Stoppreaktion (p9563[x]) ausgelöst. Projektierung der Grenzwerte ● Die Geschwindigkeitsgrenzwerte von Safely-Limited Speed ohne Geber werden genauso projektiert, wie unter Safely-Limited Speed mit Geber beschrieben.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.10 SLS 4. Fall ● Situation ● Alle Safety Integrated Functions werden abgewählt ● Danach muss die Antriebsfreigabe über eine positive Flanke an AUS1 gegeben werden. ● In diesem Fall wird der Motor nicht sicher gestartet. 4.10.1.4 Safely-Limited Speed ohne Anwahl Unterschiede zwischen Safely-Limited Speed mit und ohne Anwahl ●...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.10 SLS "SLS ohne Anwahl" verhält sich beim Aus- und Wiedereinschalten folgendermaßen: ● Nach dem Ausschalten verhält sich der Motor gemäß dem weggenommenen Signal (AUS1, AUS2 bzw. AUS3). ● Nach Unterschreiten der Stillstandsgrenze wird die "Sichere Impulslöschung" aktiv. Zusätzlich wird eine Bremse geschlossen;...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.10 SLS 4.10.1.6 EPOS und sichere Sollgeschwindigkeitsbegrenzung EPOS und sichere Sollgeschwindigkeitsbegrenzung Wenn bei der Verwendung der Positionier-Funktion EPOS gleichzeitig auch eine sichere Geschwindigkeitsüberwachung (SLS) oder die sichere Bewegungsrichtungsüberwachung (SDI) verwendet werden soll, muss EPOS über die aktivierten Überwachungsgrenzen informiert werden.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.11 SSM 4.11 Definition laut EN 61800-5-2: "Die Funktion SSM liefert ein sicheres Ausgangssignal, um anzuzeigen, ob die Motordrehzahl unterhalb eines fest‐ gelegten Grenzwertes liegt." Beispiel für die Anwendung der Funktion Beispiel Lösungsmöglichkeit Eine Zentrifuge darf nur unterhalb einer vom Anwen‐ ●...
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.11 SSM ● Sicheres Ausgangssignal ● Keine Stoppreaktion Hinweis Ungewohntes Verhalten des STOP F bei SSM Ein STOP F wird durch Safety-Meldung 201711 angezeigt. STOP F führt nur dann zur Folgereaktion STOP B/STOP A, wenn eine der Safety Funktionen aktiv ist. Wenn nur die Funktion SSM ohne Hysterese (d.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.11 SSM Bild 4-18 Zeitverhalten der Sicherheitsfunktion SSM (Safe Speed Monitor) 4.11.1.1 Signalverlauf (mit Geber) Funktionsmerkmale von "Safe Speed Monitor" mit Geber Für die Funktion SSM kann eine Hysterese projektiert werden (p9547). Bei Drehzahlen in der Nähe der Geschwindigkeitsgrenze (p9546) kann so ein stabilerer Signalverlauf von SSM erzielt werden.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.11 SSM Hinweis Einstellung der AUS1- oder AUS3-Rücklaufzeit Bei zu kleiner AUS1- oder AUS3-Rücklaufzeit oder zu geringem Abstand zwischen SSM- Grenzdrehzahl und Abschaltdrehzahl kann es vorkommen, dass das Signal "Drehzahl unter Grenzwert" nicht auf 1 wechselt, weil kein Drehzahlistwert unter der SSM-Grenze vor Eintreten der Impulslöschung ermittelt werden konnte.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.11 SSM In diesem Fall bleibt das SSM-Statussignal HIGH; es wird eingefroren. Der Antrieb kann wegen der internen Anwahl von STO nicht wieder beschleunigen. Um den Motor wieder sicher zu starten, muss STO manuell angewählt und wieder abgewählt werden.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.12 SDI 4.12 Definition laut EN 61800-5-2: "Die Funktion SDI verhindert, dass sich die Mo‐ torwelle in die unbeabsichtigte Richtung be‐ wegt." Anwahl SDI Beispiele für die Anwendung der Funktion Beispiel Lösungsmöglichkeit Eine Schutztür darf nur geöffnet werden, wenn sich ●...
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.12 SDI SDI an- und abwählen Sobald der Umrichter über einen fehlersicheren Eingang oder über die sichere Kommunikation PROFIsafe die SDI-Anwahl erkennt, passiert Folgendes: ● Sie können auch eine Verzögerungszeit einstellen, innerhalb derer Sie dafür sorgen können, dass sich der Umrichter in die freigegebene (sichere) Richtung bewegt. ●...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.12 SDI 4.12.1 Details und Parametrierung Hinweis Verhalten bei Busausfall Wenn p9580 ≠ 0 und SDI aktiv ist, erfolgt bei Kommunikationsausfall die parametrierte ESR- Reaktion nur, wenn als SDI-Reaktion ein STOP mit verzögerter Impulslöschung bei Busausfall parametriert ist (p9566[0...3] ≥ 10). 4.12.1.1 Safe Direction mit Geber Die Funktion Safe Direction (Sichere Bewegungsrichtung, SDI) ermöglicht eine sichere...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.12 SDI Freigabe der Funktion Safe Direction Die Funktion "Safe Direction" wird mit p9501.17 = 1 freigegeben. Bild 4-22 Funktionsweise SDI mit Geber 4.12.1.2 Safe Direction ohne Geber Hinweis Die Parametrierung zum Betrieb ohne Geber (p9506 = 1 bzw. p9506 = 3) finden Sie in der Inbetriebnahmemaske zum Safety-Funktionsumfang (Seite 262).
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.12 SDI Hinweis Kein Erkennen einer Richtungsänderung mit Hilfe von p1820 oder p1821 Wird die Drehrichtung über p1820 oder p1821 umgekehrt, dann ist weiterhin eine sichere Überwachung möglich: Allerdings wird in diesem Fall die Sollwertbegrenzung r9733 mit falschem Drehsinn berechnet. Eine Drehrichtungsumkehr mit p1820 bzw. p1821 ist daher nicht sinnvoll.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.12 SDI 4. Fall ● Situation ● Alle Safety Integrated Functions werden abgewählt ● Danach muss die Antriebsfreigabe über eine positive Flanke an AUS1 gegeben werden. ● In diesem Fall wird der Motor nicht sicher gestartet. Bei der Quittierung von SDI mit STOP C müssen Sie folgende Reihenfolge einhalten: 1.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.12 SDI Motor aus- und einschalten (ohne Geber) Das Zeitverhalten und die Diagnosemöglichkeiten sehen in dieser SDI-Variante folgendermaßen aus: Bild 4-23 Zeitverhalten SDI ohne Anwahl (Beispiel: Motor aus- und einschalten (ohne Geber)) "SDI ohne Anwahl" verhält sich beim Aus- und Wiedereinschalten folgendermaßen: ●...
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.12 SDI ● p9501.17 SI Motion Freigabe sichere Funktionen (Control Unit): Freigabe SDI ● p9506 SI Motion Funktionsspezifikation (Control Unit) ● p9509 SI Motion Verhalten während Impulslöschung (Control Unit) ● p9564 SI Motion SDI Toleranz (Control Unit) ● p9565 SI Motion SDI Verzögerungszeit (Control Unit) ●...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.13 SLP 4.13 Definition laut EN 61800-5-2: "Die SLP-Funktion verhindert, dass die Motor‐ welle die festgelegte(n) Lagebegrenzung(en) überschreitet Beispiele für die Anwendung der Funktion Beispiel Lösungsmöglichkeit Der Antrieb darf vorgegebene Positionsbereiche ● Anwahl von SLP im Umrichter; Sperren des nicht verlassen.
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.13 SLP ● Ermittlung der Absolutposition des Antriebs durch das Referenzieren bei der Inbetriebnahme und nach allen Aktionen, nach denen kein sicherer Absolutbezug mehr garantiert werden kann (POWER ON, Parken) Eine Beschreibung des Sicheren Referenzierens finden Sie im Kapitel "Sicheres Referenzieren (Seite 193)".
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.13 SLP Steuer- und Statussignale von SLP Die Anwahl von SLP und das Umschalten zwischen den Positionsbereichen erfolgt jeweils über ein PROFIsafe-Ansteuerbit. Die SLP-Anwahl kann über Parameter r9720.6 überprüft werden. Der ausgewählte Positionsbereich kann über Parameter r9720.19 überprüft werden. Wenn SLP aktiv ist, wird das Statusbit r9722.6 gesetzt.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.13 SLP Hinweis Einschränkungen bei PROFIsafe-Telegramm 30 Die Verwendung des PROFIsafe-Telegramms 30 (mit den 16-Bit-Wörtern S_STW1 und S_ZSW1) bringt folgende Einschränkungen mit sich: ● Nur Positionsbereich 1 ist verfügbar. ● Eine Umschaltung auf den Positionsbereich 2 ist nicht möglich. ●...
– Warten bis SLP aktiv ist, dann SDI abwählen Hinweis FAQ Freifahren Eine Beschreibung, wie kann das Freifahren über eine fehlersichere Steuerung und PROFIsafe-Kommunikation realisiert werden kann, finden Sie im Internet unter: http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/65128501 4.13.1.2 Funktionspläne und Parameter Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) ● 2822 SI Extended Functions - SLP (Safely-Limited Position) ●...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.14 SP 4.14 Die Funktion "Sichere Position (SP)" ermöglicht es, sichere Positionswerte über PROFIsafe (Te‐ legramme 901 oder 902) an die F-PLC zu über‐ tragen. Aus der Änderung der Position pro Zeit kann aufseiten der F‑PLC auch die aktuelle Ge‐ schwindigkeit berechnet werden.
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.14 SP Freigabe der Funktion "Übertragung Sicherer Positionswerte" Folgende Schritte sind für die Freigabe der Funktion "Übertragung Sicherer Positionswerte" nötig: ● Freigabe der Safety Integrated Extended Functions – p9601 = 12 = C hex (≙ Erweiterte Funktionen über PROFIsafe) oder –...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.14 SP Einstellung des Modulowerts bei Rundachsen ● Mithilfe von p9505 wird bei freigegebener Übertragung einer sicheren Absolutposition (p9501.2 = 1 und p9501.25 = 1) der Modulobereich einer Safety-Rundachse (p9502 = 1) definiert. Die Parametrierung des Modulowertes kann zu einem Sprung des Lageistwerts bei Überlauf des darstellbaren Bereichs führen.
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.14 SP ● 16 Bit Um die Positionswerte im Telegramm 901 im 16-Bit-Format zu übertragen, müssen Sie die Werte mit p9574 skalieren. Dabei müssen Sie den Skalierungsfaktor so wählen, dass der Wert des Positionsistwerts das 16-Bit-Format nicht überschreitet. Wenn ein Positionsistwert den mit 16 Bit darstellbaren Bereich (±32767) überschreitet, wird ein STOP F ausgelöst und die Meldung C01711 mit Störwert 7001 ausgegeben.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.14 SP Abnahme Für die Funktion "Übertragung Sicherer Positionswerte" ist kein Abnahmetest erforderlich, jedoch muss in der übergeordneten Steuerung die Funktion abgenommen werden, die mithilfe von SP realisiert wurde. 4.14.1.1 Funktionspläne und Parameter Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) ●...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.15 SBT 4.15 Die Diagnosefunktion "Safe Brake Test" (Siche‐ rer Bremsentest, SBT) prüft das geforderte Hal‐ temoment einer Bremse (Betriebs- oder Halte‐ bremse). Sie können sowohl lineare als auch rotatorische Bremsen testen. Der Antrieb baut dabei gezielt eine Kraft/ein Moment gegen die geschlossene Bremse auf.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.15 SBT 4.15.2 Anbindung an NC und PLC-Programm Die antriebsautarke Funktion SBT benötigt keine Sollwertvorgabe von PLC oder NC, sondern nur Freigaben von der NC und die Ansteuerung über das PLC-Anwenderprogramm. Die relevanten Signale zur Durchführung des Bremsentests (SBT) werden über den Safety Info Channel (SIC) und den Safety Control Channel (SCC) zwischen PLC und Antrieb vermittelt.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.15 SBT ● Safety Integrated Extended Functions mit Geber sind freigegeben Informationen zu möglichen Geberkonzepten finden Sie im Kapitel "Sichere Istwerterfassung (Seite 197)". Hinweis SBT nur mit Geber Die Diagnosefunktion "Safe Brake Test" (SBT) ist nur mit Geber einsetzbar. ●...
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.15 SBT Tabelle 4-5 Abwahl von SBT Schr Vorgehen Wählen Sie den SBT über SCC ab, indem Sie im STW3 das Bit 0 "SELECTION_SBT" auf 0 setzen (Flanke 1 => 0). Siehe auch: Anwahl (Seite 180) → Der Abwahlvorgang wird vom DRV eingeleitet und nach Abschluss wird im ZSW3 Bit 1 "SETPOINT_SET‐ TING_DRIVE"...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.15 SBT 4.15.3.3 Freigabe der Funktion Um die Funktion Safe Brake Test freizugeben, gehen Sie folgendermaßen vor: ● Geben Sie die Funktion Safe Brake Control (SBC) bei Verwendung einer internen Motorhaltebremse (MHB) frei: p9602 = 1. ● Wählen Sie die Art der Anwahl des SBT: p10203 Anwahl SBT über SCC...
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.15 SBT p10230.2 Signal für die Auswahl der zu testenden Bremse (= 0: Bremse 1; = 1: Bremse 2) p10230.3 Signal zur Auswahl des Vorzeichens des Testmoments (= 0: positiv; = 1: negativ) p10230.4 Signal zur Auswahl der Testsequenz (= 0: Sequenz 1; = 1: Sequenz 2) p10230.5 Rückmeldesignal für den Zustand der externen Bremse (= 0: externe Bremse offen;...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.15 SBT 4.15.3.4 Anwahl Zur Anwahl des Safe Brake Test haben Sie folgende Möglichkeiten: ● Safety Control Channel (SCC) über PROFINET (externe Antriebe) Mit dem SCC kann die Funktion SBT direkt von einer überlagerten Steuerung bedient werden. Anwahl der Bremsentestsequenz per 0/1-Flanke im S_STW3B Bit 0 Siehe auch: Safety Info Channel und Safety Control Channel (SIC/SCC) (Seite 219), SBT: Kommunikation über SIC/SCC (Seite 183) ●...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.15 SBT 4.15.3.6 Ablauf SBT hat folgenden prinzipiellen Verlauf: Bild 4-24 SBT: Zeitlicher Ablauf ● Nach Anwahl des Bremsentests durch den Anwender (0/1-Flanke in r10231.0) wird die statische hängende Last ermittelt. Deshalb müssen bei Anwahl des Bremsentests alle Bremsen offen und die Impulse freigegeben sein.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.15 SBT ● Das Testmoment (Testmoment ± Lastmoment bei hängender Achse) wird während des SBT vorgegeben. Der Regler baut bei Vorgabe n = 0 ein entsprechendes Testmoment gegen die geschlossene Bremse auf. Das Testmoment wird dabei rampenförmig aufgebaut. Die Rampe wird über die Zeit des p10208 definiert. ●...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.15 SBT 4.15.3.8 Kommunikation über SIC/SCC Test einer Motorhaltebremse Die folgende Abbildung zeigt, wie die Kommunikation über SIC und SCC im Falle des Tests einer Motorhaltebremse abläuft: Bild 4-25 Test einer Motorhaltebremse Safety Integrated (mit SINAMICS S120) Inbetriebnahmehandbuch, 06/2019, A5E46305916A AA...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.15 SBT Test einer externen Bremse Die folgende Abbildung zeigt, wie die Kommunikation über SIC und SCC im Falle des Tests einer externen Bremse abläuft: Bild 4-26 Test einer externen Bremse 4.15.3.9 Funktionspläne und Parameter Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) ●...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.16 SCA 4.16 Definition laut EN 61800-5-2: Die Funktion "Safe Cam" (Sicherer SCA 3 Nocken, SCA) liefert ein sicheres SCA 2 Ausgangssignal, um anzuzeigen, ob SCA 1 die Lage der Motorwelle innerhalb eines festgelegten Bereiches ist. Die Funktion "Safe Cam" ("Sicherer Nocken") gibt ein sicheres Signal aus, wenn sich der Antrieb innerhalb eines spezifizierten Positionsbereichs befindet.
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.16 SCA Nockenpositionen festlegen ● Die zu überwachenden Nockenpositionen legen Sie mithilfe der Parameter p9536[x] und p9537[x] fest (mit x = 0 ... 29). Beachten Sie, dass die definierten Nocken eine bestimmte Mindestlänge aufweisen müssen: p9536[x] - p9537[x] ≥ p9540 + p9542 Wenn Sie diese Regel verletzen, gibt der Antrieb die Meldung F01686 ("SI Motion: Parametrierung Nockenposition unzulässig") aus.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.16 SCA SCA anwählen Wählen Sie die Funktion SCA mithilfe des PROFIsafe-Steuerworts S_STW2.23 an. Für SCA müssen Sie Telegramm 903 nutzen, in dem für SCA das Steuerwort S_STW2 und das Zustandswort S_ZSW_CAM1 zur Verfügung stehen. Nockensynchronisation Für die Übertragung des Nockenstatuswortes über PROFIsafe zum F-Host werden die Nockensignale der beiden Überwachungskanäle synchronisiert.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.17 SLA 4.17 4.17.1 Safely Limited Acceleration (SLA) Definition laut EN 61800-5-2: "Die SLA-Funktion verhindert, dass der Mo‐ tor die festgelegte Begrenzung der Be‐ schleunigung überschreitet." Beispiele für die Anwendung der Funktion Beispiel Lösungsmöglichkeit Der Antrieb darf im Einrichtbetrieb die zulässige Be‐ ●...
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.17 SLA Hinweis Konfiguration nur in Operate-Parameterliste möglich Im Gegensatz zu anderen Safety Integrated Functions existiert für SLA keine Operate- Konfigurationsmaske. Parametrieren Sie diese Funktion in Operate deshalb in der Parameterliste. SLA frei geben ● Die Funktion SLA geben Sie mit p9501.20 = 1 frei. SLA anwählen Wählen Sie die Funktion SLA mithilfe des PROFIsafe-Steuerworts S_STW1.8 oder S_STW2.8 an.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.17 SLA Abhilfe ● Vergrößern Sie in diesem Fall die "SLA Filterzeit" (p9576). Beachten Sie dabei, dass SLA verzögert reagiert, wenn Sie die Filterzeit erhöhen. Stoppreaktion Wenn SLA ein Überschreiten der Beschleunigungsgrenze erkennt, leitet der Antrieb die mit p9579 projektierte Stoppreaktion ein.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.17 SLA 4.17.4 Übertragung über PROFIsafe oder SIC Übertragung über PROFIsafe Nachdem SLA parametriert und angewählt wurde, werden die Ergebnisse der Überwachung in den Zustandswörtern S_ZSW1.8 bzw. S_ZSW2.8 übertragen. Hinweis Verhalten bei Busausfall Wenn p9580 ≠ 0 und SLA aktiv ist, erfolgt bei Kommunikationsausfall die parametrierte ESR- Reaktion nur, wenn als SLA-Reaktion ein STOP mit verzögerter Impulslöschung bei Busausfall parametriert ist (p9579 ≥...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.18 Sicheres Referenzieren 4.18 Sicheres Referenzieren Die Funktion "Sicheres Referenzieren" ermöglicht es, eine sichere Absolutposition festzulegen. Diese sichere Position wird für die folgenden Funktionen benötigt: ● SLP (Seite 164) ● SP (Seite 169) ● SCA (Seite 186) Allgemeine Beschreibung Das Referenzieren auf eine absolute Position wird durch die Bewegungssteuerung der NC durchgeführt.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.18 Sicheres Referenzieren 4.18.1 Anwenderzustimmung Beschreibung Bei einer Anwenderzustimmung bestätigt eine dazu berechtigte Person, dass die angezeigte aktuelle SI-Istposition einer Achse mit der tatsächlichen Position an der Maschine übereinstimmt. Sie können das überprüfen, indem Sie die Achse z. B. an eine bekannte Position (z. B. Sichtmarke) fahren oder die Achse vermessen und dann die SI-Istposition im Bild “Anwenderzustimmung”...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.18 Sicheres Referenzieren Bild 4-29 Anwenderzustimmung Das Setzen der Anwenderzustimmung kann nur vom Anwender vorgenommen werden. Das Löschen der Anwenderzustimmung ist auf folgende Arten möglich: ● durch den Anwender ● durch eine Funktionsanwahl (z. B. neue Getriebestufe) ● durch einen fehlerhaften Zustand (z. B. eine Inkonsistenz der Anwenderzustimmung in den Überwachungskanälen) Ein Löschen der Anwenderzustimmung setzt dabei immer den Zustand "sicher referenziert"...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.19 Sichere Istwerterfassung 4.19 Sichere Istwerterfassung 4.19.1 Sichere Istwerterfassung mit Gebersystem Unterstützte Gebersysteme Zur sicheren Geschwindigkeits-/Lageerfassung können prinzipiell eingesetzt werden: ● 1-Gebersysteme oder ● 2-Gebersysteme Hinweis Regeln beim Anschluss eines Gebers Beachten Sie beim Anschluss eines Gebers die dafür gültigen Regeln: Siehe SINAMICS S120 Funktionshandbuch Antriebsfunktionen.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.19 Sichere Istwerterfassung Besonderheit bei Linearmotoren Bei Linearmotoren entspricht der Motorgeber (Linearmaßstab) gleichzeitig dem Messsystem an der Last. Deshalb wird nur ein Messsystem benötigt. Der Anschluss erfolgt über ein Sensor Module oder direkt über DRIVE‑CLiQ. Bild 4-31 Beispiel 1-Gebersystem 2-Gebersystem Hier werden die sicheren Istwerte für einen Antrieb von 2 getrennten Gebern geliefert.
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Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.19 Sichere Istwerterfassung Bild 4-33 Beispiel 2-Gebersystem an einer Rundachse Bei der Parametrierung eines 2-Geber-Systems mit Safety Integrated müssen Sie die Parameter p9315 bis p9329 mit den Parametern r0401 bis r0474 abgleichen. Hinweis Zuordnung der Geberparameter Die Parameter p95xx sind dem 1. Geber zugeordnet; die Parameter p93xx dem 2. Geber. Hinweis Übernahme der Werte aus der Geber-Inbetriebnahme Um die Werte aus den bei der Geber-Inbetriebnahme gefüllten Parametern in die Safety-...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.19 Sichere Istwerterfassung Safety-Parameter Bezeichnung Geberparameter p9319/p9519 SI Motion Feinauflösung G1_XIST1 p0418 p9320/p9520 SI Motion Spindelsteigung Geberparametriermaske p9321/p9521 SI Motion Getriebe Geber Geberparametriermaske p9322/p9522 SI Motion Getriebe Geber Geberparametriermaske p9323/p9523 Redundanter Groblagewert Gültige Bits r0470 p9324/p9524 Redundanter Groblagewert Feinauflösung Bits r0471 p9325/p9525 Redundanter Groblagewert Relevante Bits...
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Maschinenbauer alleine verantwortlich ist. Die Information über die interne Realisierung des Gebers muss vom Hersteller des Gebers kommen. Die FMEA ist vom Maschinenbauer zu erstellen. Die Siemens-Motoren mit und ohne DRIVE-CLiQ-Anschluss, die für Safety Integrated Funktionen genutzt werden können, finden Sie unter: http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/33512621 Bei diesen Motoren kann die Befestigung des Gebers auf der Motorwelle als sicher betrachtet werden und der Fehler des sich lösenden Gebers ausgeschlossen werden.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.19 Sichere Istwerterfassung Istwertsynchronisation Diese Abweichung kann nicht größer werden als die Lagedifferenz, die sich bei maximalem Schlupf (p9549) während eines Kreuzvergleichstakts (r9724) aufbauen kann. Bild 4-34 Beispiel-Diagramm Istwertsynchronisation Mit der Aktivierung der Istwertsynchronisation (p9301.3 = 1), z. B. bei Systemen oder Maschinen mit Schlupf, werden die Istwerte beider Kanäle zyklisch auf den Mittelwert gebracht.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.20 Sichere Getriebeumschaltung 4.20 Sichere Getriebeumschaltung Die "Sichere Getriebeumschaltung" erlaubt das Wechseln zwischen 8 Getriebefaktoren im laufenden Betrieb. Das Umschalten zwischen Getriebefaktoren ist nur über PROFIsafe möglich (p9601.3 = 1). Parametrierung Bevor Sie die "Sichere Getriebeumschaltung" nutzen können, müssen Sie folgende Werte parametrieren: ●...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.20 Sichere Getriebeumschaltung Getriebeumschaltung ohne erhöhte Positionstoleranz Um eine Getriebestufenumschaltung vorzunehmen, bei der keine erhöhte Toleranz für den Kreuzvergleich der Istpositionen erforderlich ist, gehen Sie folgendermaßen vor: ● Setzen Sie mit Hilfe der Bits 0 bis 2 im Byte 3 von S_STW2 die neue Getriebestufe. ●...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.20 Sichere Getriebeumschaltung Getriebeumschaltung mit erhöhter Positionstoleranz Um eine Getriebestufenumschaltung vorzunehmen, bei der eine erhöhte Toleranz für den Kreuzvergleich der Istpositionen erforderlich ist, gehen Sie folgendermaßen vor: Hinweis Maximale Zeitdauer der erhöhten Positionstoleranz Die erhöhte Positionstoleranz darf nicht länger als 2 Minuten gesetzt sein. Falls diese Zeit überschritten wird, gibt der Umrichter den Alarm C01711 mit Störwert 1015 (≙...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.20 Sichere Getriebeumschaltung Bild 4-36 Getriebeumschaltung mit erhöhter Positionstoleranz Diagnose Die angewählte Getriebestufe wird zu Diagnosezwecken im Parameter r9720, Bits 24 bis 26 angezeigt. Die Anwahl eines Getriebestufenwechsels wird zu Diagnosezwecken im Parameter r9720, Bit 27 angezeigt. "Sichere Getriebeumschaltung" und Referenzieren Die Getriebestufenumschaltung führt zum Verlust der Referenzposition und der Anwenderzustimmung.
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.21 Zwangsdynamisierung/Teststopp 4.21 Zwangsdynamisierung/Teststopp Um die Anforderungen aus EN ISO 13849-1 und IEC 61508 nach rechtzeitiger Fehlererkennung zu erfüllen, sind die Funktionen und die Abschaltpfade innerhalb eines Zeitintervalles mindestens einmal auf korrekte Wirkungsweise zu testen. Das maximal zulässige Intervall für Teststopp/Zwangsdynamisierung bei den Basic und Extended Functions beträgt 8760 Stunden;...
Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen 4.21 Zwangsdynamisierung/Teststopp 4.21.2 Möglichkeiten und Ansteuerung Hinweis Voraussetzungen Bei Teststop der Safety Integrated Functions wird ein STO ausgelöst. STO darf vor der Anwahl des Teststopps nicht angewählt sein. Bei Verwendung von Blocksize-Power Modules muss der Teststopp im geregelten Stillstand ausgelöst werden (Drehzahlvorgabe 0, Motor bestromt).
Ansteuerung antriebsintegrierter Sicherheitsfunktionen Ansteuerungsmöglichkeiten Es gibt folgende Möglichkeiten zur Ansteuerung der antriebsintegrierten Sicherheitsfunktionen: Tabelle 5-1 Ansteuerung der Safety Integrated Functions Umfang Basic Functions Extended Functions Ansteuerungsart Telegramme zur Ansteuerung von Prozessdaten über PROFIsafe und SIC/SCC (PROFIdrive) Siehe: ● Übersicht zu Telegrammen/Prozessdaten (Seite 212) ●...
Ansteuerung antriebsintegrierter Sicherheitsfunktionen 5.4 Ansteuerung über PROFIsafe Ansteuerung über PROFIsafe 5.4.1 Freigabe der PROFIsafe-Ansteuerung Die Ansteuerung über PROFIsafe ist sowohl für die Safety Integrated Basic Functions als auch für die Safety Integrated Extended Functions verfügbar und muss in p9601 freigegeben werden.
Auswahl des PROFIsafe-Telegramms Für die PROFIsafe-Kommunikation über PROFINET können Sie die Telegramme 903, 902, 901, 31 oder 30 verwenden. Die Standardeinstellung für interne NC-Antriebe ist das SIEMENS- Telegramm 903. Die Einstellungen für die F-PLC (F-Host) nehmen Sie im TIA Portal vor, die Einstellungen für die einzelnen Antriebe (F-Slaves bzw.
Ansteuerung antriebsintegrierter Sicherheitsfunktionen 5.4 Ansteuerung über PROFIsafe 5.4.3 ESR-Verhalten bei Kommunikationsausfall Im Folgenden wird die Reaktion des Antriebs SINAMICS S120 im Falle eines Kommunikationsausfalls bei gleichzeitig freigegebenem Funktionsmodul "Erweitertes Stillsetzen und Rückziehen (ESR)" beschrieben. Voraussetzung ● Die Safety Integrated Extended Functions werden über PROFIsafe angesteuert ●...
Ansteuerung antriebsintegrierter Sicherheitsfunktionen 5.5 Safety Info Channel und Safety Control Channel (SIC/SCC) Safety Info Channel und Safety Control Channel (SIC/SCC) 5.5.1 Einführung Die Status- und Steuersignale der antriebsbasierten Bewegungsüberwachung sind an PLC und NC angebunden: ● Über den Safety Control Channel (SCC) werden Steuersignale von PLC und NC zum Antrieb gesendet (z.
Ansteuerung antriebsintegrierter Sicherheitsfunktionen 5.5 Safety Info Channel und Safety Control Channel (SIC/SCC) 5.5.4 SIC/SCC-Kommunikation über Telegramm 701 SIC/SCC-Kommunikation kann grundsätzlich über die vordefinierten PROFIdrive- Telegramme 700 oder 701 übertragen werden. Bei SINUMERIK wird hierfür jedoch ausschließlich Telegramm 701 (Seite 366)verwendet. Wenn ein anderes Telegramm für SIC/SCC projektiert ist, wird die zyklische SIC/SCC- Kommunikation unterbunden und Alarm 27811 wird ausgegeben.
Ansteuerung antriebsintegrierter Sicherheitsfunktionen 5.6 Ansteuerung über Klemmen auf der SINUMERIK MC und dem Motor/Power Module Ansteuerung über Klemmen auf der SINUMERIK MC und dem Motor/ Power Module 5.6.1 Merkmale ● Die Ansteuerung über Klemmen ist nur für Basic Functions verfügbar.
Ansteuerung antriebsintegrierter Sicherheitsfunktionen 5.6 Ansteuerung über Klemmen auf der SINUMERIK MC und dem Motor/Power Module Weitere Informationen zu den Klemmen siehe Gerätehandbücher. 5.6.3 Klemmen für STO, SS1 (time controlled), SBC Die Sicherheitsfunktionen STO, SS1 (time controlled), SBC werden für jeden Antrieb getrennt über 2 Klemmen an-/abgewählt.
Ansteuerung antriebsintegrierter Sicherheitsfunktionen 5.6 Ansteuerung über Klemmen auf der SINUMERIK MC und dem Motor/Power Module Hinweis Parametrierung der Gruppierung Die Gruppierung muss in beiden Überwachungskanälen gleich eingestellt werden. Die Überprüfung der Zuordnung erfolgt beim Test der Abschaltpfade. Dabei wählt der Bediener für jede Gruppe die Sicherheitsfunktion STO an.
Ansteuerung antriebsintegrierter Sicherheitsfunktionen 5.6 Ansteuerung über Klemmen auf der SINUMERIK MC und dem Motor/Power Module Parametrierung der Toleranzzeit Auch bei der gleichzeitigen An-/Abwahl ist ein gewisser Zeitverzug nicht vermeidbar, z. B. aufgrund mechanischer Schaltvorgänge. Definieren Sie daher in folgenden Parametern die Toleranzzeiten, innerhalb derer die An-/Abwahl in beiden Überwachungskanälen als...
Ansteuerung antriebsintegrierter Sicherheitsfunktionen 5.6 Ansteuerung über Klemmen auf der SINUMERIK MC und dem Motor/Power Module 5.6.6 Bitmustertest Bitmustertest fehlersicherer Ausgänge Der Umrichter reagiert normalerweise sofort auf Signaländerungen seiner fehlersicheren Eingänge. Im folgenden Fall ist das unerwünscht: Einige Steuerungsbaugruppen testen ihre fehlersicheren Ausgänge mit "Bitmustertests"...
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Ansteuerung antriebsintegrierter Sicherheitsfunktionen 5.6 Ansteuerung über Klemmen auf der SINUMERIK MC und dem Motor/Power Module Safety Integrated (mit SINAMICS S120) Inbetriebnahmehandbuch, 06/2019, A5E46305916A AA...
Inbetriebnahme und Projektierung Ablauf einer Inbetriebnahme Die Inbetriebnahme der Safety Integrated Functions einer SINUMERIK MC in Verbindung mit einem SINAMICS S120-Antrieb nehmen Sie teils im TIA Portal und teils in SINUMERIK Commissioning vor. Die Inbetriebnahme lässt sich grob in folgende Schritte unterteilen: 1.
Die nachfolgende beispielhafte Handlungsübersicht und die zugehörigen Beschreibungen verdeutlichen die Besonderheiten bei der Projektierung von Safety Integrated mit einer SINUMERIK MC im Gegensatz zu einer CPU S7-1500. Die Übersicht dient daher nur als Einstieg in Projektierung und Programmierung von STEP 7 Safety Advanced mit SINUMERIK.
Um die Hardware-Konfiguration in die SINUMERIK MC zu laden, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Markieren Sie die SINUMERIK MC in der Projektnavigation und rufen Sie das Kontextmenü "Laden in Gerät > Hardwarekonfiguration" auf. 2. Im Dialog "Erweitertes Laden" nehmen Sie folgende Einstellungen vor: –...
Inbetriebnahme und Projektierung 6.2 Sicherheitsrelevante Komponenten projektieren 6.2.3 PROFINET-Gerätename vergeben und zuweisen Bevor ein PROFINET IO-Device von einem IO-Controller angesprochen werden kann, muss es einen Gerätenamen haben. Weitere allgemeine Informationen zu PROFINET-Gerätenamen finden Sie in der TIA Portal- Onlinehilfe. Voraussetzung ●...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.2 Sicherheitsrelevante Komponenten projektieren 3. Nehmen Sie im Dialog "PROFINET-Gerätename vergeben" folgende Einstellungen vor: – Typ der PG/PC-Schnittstelle: PN/IE – PG/PC-Schnittstelle: Verwendete Netzwerkkarte, z. B. "Intel(R) 82579V Gigabit Network Connection" Die Liste der erreichbaren Teilnehmer wird im Dialog aktualisiert. Bild 6-1 Dialog "PROFINET-Gerätename vergeben"...
Inbetriebnahme und Projektierung 6.2 Sicherheitsrelevante Komponenten projektieren 6.2.4 F-Zieladressen vom Adresstyp 1 zuweisen Die F-Zieladressen von F-Peripherie vom PROFIsafe-Adresstyp 1 werden i.d.R. über DIL- Schalter an der Baugruppe zugewiesen. Informationen dazu, wie Sie die F-Zieladresse bei F- Peripherie mit DIL-Schaltern einstellen, finden Sie in der Dokumentation der jeweiligen F- Peripherie.
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.2 Sicherheitsrelevante Komponenten projektieren Siehe Hilfe zu SIMATIC Safety unter: ● Besonderheiten bei der Projektierung des F-Systems ● Empfehlung zur Vergabe der PROFIsafe-Adressen ● PROFIsafe-Adressen für F-Peripherie vom PROFIsafe-Adresstyp 2 ● Vom F-System SIMATIC Safety unterstützte Konfigurationen ●...
Inbetriebnahme und Projektierung 6.2 Sicherheitsrelevante Komponenten projektieren 5. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Identifikation". – Wenn Sie die Identifikation durch LED-Blinken gewählt haben, prüfen Sie, ob die Status- LEDs derjenigen F-Module grün blinken, deren F-Zieladresse Sie zuweisen wollen. – Wenn Sie die Identifikation mit der Seriennummer gewählt haben, vergleichen Sie die angezeigte Seriennummer mit der Seriennummer des Moduls.
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.2 Sicherheitsrelevante Komponenten projektieren Bild 6-2 Beispiel: Meldungen beim Übersetzen des Sicherheitsprogramms Voraussetzung ● F-Zieladressen sind konfiguriert und zugewiesen. ● Hardware und Software sind übersetzt. Vorgehensweise Um die PROFIsafe-Adressen zu prüfen, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Selektieren Sie die Meldung hinsichtlich "Korrektheit und Eindeutigkeit der PROFIsafe- Adresse"...
Inbetriebnahme und Projektierung 6.3 Sicherheitsprogramm erstellen Sicherheitsprogramm erstellen 6.3.1 Übersicht Voraussetzung ● Safety Integrated ist aktiv. ● Die F-Komponenten sind projektiert und parametriert. Beispielhafte Handlungsübersicht Schritt Beschreibung Empfangs-/Sendedaten als PLC-Variablen anlegen (Seite 236) Einstellungen der F-Ablaufgruppe anpassen (optional) (Seite 239) Zugriffschutz einrichten (Seite 241) NOT-HALT parametrieren (Seite 242) Anwenderquittierung zur globalen Wiedereingliederung realisieren (Seite 243)
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.3 Sicherheitsprogramm erstellen Vorgehen Um PLC-Variablentabellen mit benötigten Antriebsdaten anzulegen, gehen Sie folgendermaßen vor. 1. In der Projektnavigation doppelklicken Sie unterhalb von "PLC-Variablen" auf "Neue Variablentabelle hinzufügen", z. B. "CNC_1 > PLC_1 > PLC-Variablen > Neue Variablentabelle hinzufügen". 2.
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.3 Sicherheitsprogramm erstellen 3. Doppelklicken Sie auf die neue Variablentabelle, um diese zu öffnen. 4. Klicken Sie in der Spalte "Name" auf "Hinzufügen" und tragen Sie die Variableneigenschaften ein: Eigenschaft Bedeutung Name Vergeben Sie einen aussagekräftigen Namen, z. B. <Antriebsname>-<Pro‐ zessdatum>-<ggf.
Inbetriebnahme und Projektierung 6.3 Sicherheitsprogramm erstellen Ergebnis Die PLC-Variablen wurden hinzugefügt. Bild 6-3 Beispiel einer benutzerdefinierten Variablentabelle mit den in der Programmierung benötigten Antriebsadressen 6.3.3 Einstellungen der F-Ablaufgruppe anpassen (optional) Die zugehörigen F-Bausteine einer F-Ablaufgruppe finden Sie im Ordner "Programmbausteine" bzw. im Safety Administration Editor unter "F-Bausteine": ●...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.3 Sicherheitsprogramm erstellen Vorgehen Um die Einstellungen einer F-Ablaufgruppe einzusehen oder anzupassen, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. In der Projektnavigation doppelklicken Sie unterhalb der betreffenden PLC auf "Safety Administration", z. B. "CNC_1 > PLC_1 > Safety Administration". 2.
Zugriff auf das gesamte Anwenderprogramm (Standard- und Sicherheitsprogramm) zu ermöglichen. Weitere Information erhalten Sie im Kapitel "Zugriffschutz" im Handbuch SIMATIC Safety - Projektieren und Programmieren (https://support.industry.siemens.com/cs/products? search=SIMATIC%20Safety&dtp=Manual&pnid=24471). Vorgehen Um einen Zugriffschutz für den Produktivbetrieb einzurichten, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. In der Projektnavigation doppelklicken Sie unterhalb der betreffenden PLC auf "Safety Administration", z.
Inbetriebnahme und Projektierung 6.3 Sicherheitsprogramm erstellen 3. Vergeben Sie Passwörter für die beiden Zugriffsschutz-Arten: – Klicken Sie unter "Schutz des Offline-Sicherheitsprogramms" auf "Einrichten", vergeben Sie ein Passwort und bestätigen Sie mit OK. – Klicken Sie unter "Zugriffsschutz F-CPU" auf den Link "Gehe zum Bereich "Schutz" der F-CPU".
Inbetriebnahme und Projektierung 6.3 Sicherheitsprogramm erstellen 3. Versorgen Sie die Ein- und Ausgänge der Anweisung. Parameter Deklaration Beschreibung E_STOP Input NOT-HALT/NOT-AUS ACK_NEC 1=Quittierung erforderlich 1=Quittierung TIME_DEL Verzögerungszeit Output 1=Freigabe Q_DELAY Freigabe der Ausschaltverzögerung bei F-Peripherie. Das Freigabesignal Q_DELAY wird nach der am Eingang TIME_DEL eingestellten Verzögerungszeit auf 0 zurückgesetzt.
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.3 Sicherheitsprogramm erstellen Abhängig vom Fehlertyp bzw. der Komponente, in der der Fehler auftritt, können Sie die Passivierung und Wiedereingliederung unterschiedlich einstellen: Fehlertyp Passivierung Wiedereingliederung Kommunikation Alle Kanäle der Baugruppe Anwenderquittierung ist nach einem Kommuni‐ kationsfehler immer erforderlich. F-Peripherie Abhängig von F-Peripherie-DB-Parameter: bzw.
Inbetriebnahme und Projektierung 6.3 Sicherheitsprogramm erstellen Vorgehen Um eine Anwenderquittierung zur globalen Wiedereingliederung zu realisieren, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Fügen Sie die Anweisung "ACK_GL" in diejenige F-Ablaufgruppe ein, deren F-Peripherie durch die Anwenderquittierung global quittiert werden soll. 2. In der Anweisung "ACK_GL" weisen Sie den Eingang "ACK_GLOB" dem Eingang des Quittiertasters zu.
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.3 Sicherheitsprogramm erstellen Verknüpfen Sie im Sicherheitsprogramm alle Kanal-Reset-Signale von Kanälen, die Antriebsobjekte mit Sicherheitsfunktionen enthalten, mit Signal "Internal Event ACK" für jedes betreffende Antriebsobjekt. WARNUNG Unerwarteter Wiederanlauf bei sicherer Quittierung ohne MCP Reset! Falls eine STOP-Reaktion vom Maschinenbediener mit einer sicheren Quittierung, aber ohne PROFIdrive RESET quittiert wird, wird das Teileprogramm nicht abgebrochen und mit der Quittierung wieder fortgesetzt.
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.3 Sicherheitsprogramm erstellen Vorgehen Um im Sicherheitsprogramm für einen Kanal das Reset-Signal der Maschinensteuertafel mit der sicheren Quittierung zu verknüpfen, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Öffnen Sie die entsprechende F-Ablaufgruppe, z. B. Main_Safety_RTG1 [FB1010]. 2. Fügen Sie ein neues Netzwerk ein, in dem Sie die Signale miteinander verknüpfen: Anweisung / Variable Zweck / Vorgehen ---| |---Schließerkontakt:...
Inbetriebnahme und Projektierung 6.3 Sicherheitsprogramm erstellen 6.3.8 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen abwählen Die antriebsintegrierten Sicherheitsfunktionen wählen Sie ab, indem Sie im Sicherheitsprogramm auf die entsprechenden Antriebsadressen zugreifen und die jeweiligen Bits setzen bzw. rücksetzen. Voraussetzung ● PLC-Variablen für die benötigten Signale sind hinzugefügt (Seite 236). Safety Integrated (mit SINAMICS S120) Inbetriebnahmehandbuch, 06/2019, A5E46305916A AA...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.3 Sicherheitsprogramm erstellen Vorgehen Um eine antriebsintegrierte Sicherheitsfunktion im Sicherheitsprogramm ab- bzw. anzuwählen, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Öffnen Sie den F-Baustein, z. B. Main_Safety_RTG1 [FB1010]. 2. Fügen Sie ein neues Netzwerk ein und verknüpfen Sie im Netzwerk die Signale miteinander: Anweisung / Variable Zweck / Vorgehen ---| |---Schließerkontakt:...
Inbetriebnahme und Projektierung 6.3 Sicherheitsprogramm erstellen 6.3.9 Zwangsdynamisierung (Teststopp) auslösen Prinzipielles Vorgehen Funktionen und Abschaltpfade müssen regelmäßig mittels Zwangsdynamisierung (Teststopp) getestet werden. Die Zwangsdynamisierung sollte nach jedem Hochlauf der Steuerung durchgeführt werden, muss jedoch mindestens einmal im Jahr durchgeführt werden. Die Zwangsdynamisierung wird nicht im Sicherheitsprogramm ausgeführt, sondern im Standard-PLC-Programm.
Das Projekt muss abgespeichert und übersetzt werden, bevor die Systemdaten für die PLC erstellt und die Gesamtkonfiguration abgeschlossen werden kann. Voraussetzungen ● Die Hardware-Konfiguration ist übersetzt (Seite 46). ● Zwischen PG/PC (TIA Portal) und der SINUMERIK MC besteht eine Kommunikationsverbindung (Seite 46). Safety Integrated (mit SINAMICS S120) Inbetriebnahmehandbuch, 06/2019, A5E46305916A AA...
Inbetriebnahme und Projektierung 6.4 Projektierung in Steuerung laden Vorgehensweise Um die projektierte Hardware-Konfiguration in die SINUMERIK MC zu laden, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Selektieren Sie in der Projektnavigation den Gerätenamen, z. B. "PLC_1". 2. Wählen Sie das Kontextmenü "Laden in Gerät > Hardwarekonfiguration".
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3. Nehmen Sie im Dialog "Erweitertes Laden" folgende Einstellungen vor: – PG/PC-Schnittstelle: Verwendete Netzwerkkarte, z. B. "Intel[R] Ethernet Connection I217-V" – Verbindung mit Schnittstelle/Subnetz: Spezifische Schnittstelle an der SINUMERIK MC oder "Versuche alle Schnittstellen" 4. Klicken Sie auf "Suche starten" und selektieren Sie anschließend unter "Kompatible Teilnehmer im Zielsubnetz"...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.4 Projektierung in Steuerung laden 5. Um den Ladevorgang zu bestätigen, klicken Sie auf "Laden". Der Dialog "Vorschau Laden" wird geöffnet. Bild 6-7 Vorschau Laden Hinweis Konsistenzprüfung Vor dem Laden wird die Konsistenz des Downloads geprüft. Das bedeutet, es wird überprüft, ob die parametrierte Hardware des TIA Portal-Projekts mit der tatsächlich installierten Hardware übereinstimmt.
Inbetriebnahme und Projektierung 6.4 Projektierung in Steuerung laden Der Dialog startet die PLC nach Fertigstellung wieder, sofern Sie das Optionskästchen "Starten" nicht deaktivieren. Überprüfung des Ladevorgangs Falls mehrere MCUs/PLCs über ein Netz von einem PG/PC aus erreichbar sind, müssen Sie durch eine Überprüfung sicherstellen, dass die Projektdaten in die richtige PLC geladen wurden.
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.4 Projektierung in Steuerung laden Vorgehensweise Um die Hardware-Konfiguration ins PC-System zu laden, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Selektieren Sie in der Projektnavigation den Gerätenamen, z. B. "MCU_PC_1". 2. Wählen Sie das Kontextmenü "Laden in Gerät > Hardwarekonfiguration". Der Dialog "Erweitertes Laden"...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.4 Projektierung in Steuerung laden 4. Klicken Sie auf "Suche starten" und selektieren Sie anschließend unter "Kompatible Teilnehmer im Zielsubnetz" den gefundenen IPC. Alternativ können Sie eine IP-Adresse direkt angeben in der Liste "Kompatible Teilnehmer im Zielsubnetz" in der Spalte "Adresse". 5.
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.4 Projektierung in Steuerung laden Ergebnis Die Software-Konfiguration wird in den IPC geladen. Der Dialog "Ergebnisse des Ladevorgangs" wird geöffnet und zeigt den Status des Ladevorgangs an. Safety Integrated (mit SINAMICS S120) Inbetriebnahmehandbuch, 06/2019, A5E46305916A AA...
Inbetriebnahme und Projektierung 6.5 NC- und antriebsspezifische Safety-Einstellungen konfigurieren NC- und antriebsspezifische Safety-Einstellungen konfigurieren 6.5.1 Übersicht In diesem Kapitel sind übergeordnete Safety-Einstellungen beschrieben, die Sie für jeden Antrieb gesondert konfigurieren. Voraussetzung ● In SINUMERIK Commissioning sind Zugriffsrechte der Zugriffsstufe 2 (Service) verfügbar. ●...
Lizenz als die Extended Functions. Ergebnis Die Software-Optionen wurden gesetzt. Die einzelnen für die Maschine zu lizenzierenden Software-Optionen können Sie mit dem Softkey "Fehlende Lizenzen/Optionen" anzeigen und die Lizenzen z. B. im Siemens Industry Mall bestellen. 6.5.3 Safety-Inbetriebnahmemodus aktivieren Änderungen an der sicherheitsrelevanten Antriebsparametrierung sind nur möglich, wenn sich...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.5 NC- und antriebsspezifische Safety-Einstellungen konfigurieren Voraussetzung ● Die Inbetriebnahme der (nicht sicherheitsrelevanten) Standard-Antriebsfunktionalität ist abgeschlossen. ● Die Projektierung (Hardware- und Software) ist geladen (Seite 255). ● Die Übernahme des Safety Integrated-Modus aus der Projektierung ist abgeschlossen. Vorgehensweise Um den Safety Integrated-Inbetriebnahmemodus für alle Antriebe zu aktivieren, gehen Sie folgendermaßen vor:...
Inbetriebnahme und Projektierung 6.5 NC- und antriebsspezifische Safety-Einstellungen konfigurieren 6.5.4 Safety-Funktionsumfang auswählen Bevor Sie die verschiedenen Sicherheitsfunktionen eines Antriebs parametrieren, nehmen Sie folgende grundlegende Einstellungen für den entsprechenden Antriebe vor: ● Verwendeter Umfang der Sicherheitsfunktionen (Basic oder Extended) ● Ansteuerung (PROFIsafe, Klemmen, ohne Anwahl) ●...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.5 NC- und antriebsspezifische Safety-Einstellungen konfigurieren 4. Bei der Verwendung des erweiterten Funktionsumfangs nehmen Sie zusätzliche Einstellungen vor: – Safety mit Geber und Beschleunigungsüberwachung (SAM) – Safety ohne Geber mit Bremsrampe (SBR) - nur bei Asynchronmotoren einstellbar –...
Inbetriebnahme und Projektierung 6.5 NC- und antriebsspezifische Safety-Einstellungen konfigurieren 6.5.5 Sollgeschwindigkeitsbegrenzung parametrieren Zur Laufzeit wird die Sollgeschwindigkeitsbegrenzung des Antriebs (p9533) mit ausgewählten Bewertungsfaktor der NC bewertet und dem Interpolator als Sollwertgrenze vorgegeben. Voraussetzung ● Der Safety-Funktionsumfang des Antriebs ist ausgewählt. (Seite 262) Vorgehensweise Um die Bewertungsfaktoren der NC zur Bestimmung der Sollwertgrenzen zu parametrieren, gehen Sie folgendermaßen vor:...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.5 NC- und antriebsspezifische Safety-Einstellungen konfigurieren 3. Parametrieren Sie die 4 Bewertungsfaktoren zur Bestimmung der Sollwertgrenzen Das MD36933 $MA_SAFE_DES_VELO_LIMIT enthält 4 Werte (Index 0…3). Im PLC- Programm können Sie über die achsspezifische PLC-Anwendernahtstelle auswählen, welcher dieser Werte aktiv wird (DBX34.0…DBX34.1 in Axis1 [DB31]…Axis31[DB61]). Bit 0 Bit 1 aktiver Sollwertbegrenzungsfaktor...
Inbetriebnahme und Projektierung 6.5 NC- und antriebsspezifische Safety-Einstellungen konfigurieren 6.5.6 Rückwirkung der Stoppreaktion parametrieren Das Auslösen einer Stoppreaktion hat auf alle anderen Achsen im Kanal Rückwirkungen. Die Rückwirkung auf andere Achsen im Kanal kann über das MD36964 $MA_SAFE_IPO_STOP_GROUP beeinflusst werden. Dies erlaubt es z. B., die Impulse einer Spindel sicher zu löschen, um diese Spindel von Hand drehen zu können und die Achsen trotzdem sicher überwacht zu bewegen.
Inbetriebnahme und Projektierung 6.5 NC- und antriebsspezifische Safety-Einstellungen konfigurieren 6.5.7 Geber parametrieren Voraussetzung ● Für den zu konfigurierenden Antrieb ist der SI-IBN-Modus aktiv (Seite 260). ● Der Antrieb ist für den Betrieb mit Geber konfiguriert. Inbetriebnahmebild "Geberparametrierung" aufrufen MENU SELECT > Inbetriebnahme > Menüfortschalttaste > Safety > Einstellungen > Geberparametrierung Bild 6-13 IBN-Maske "Einstellungen - Geberparametrierung"...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.5 NC- und antriebsspezifische Safety-Einstellungen konfigurieren Bild 6-14 IBN-Maske "Einstellungen - Geberparametrierung Mechanik" Softkey Zweck Antrieb + Die Einstellungen sind antriebsspezifisch. Wechseln Sie vor der Konfiguration mittels Softkey zum entsprechenden Antrieb. Antrieb - Antrieb auswählen Vorschlagswerte Mit dem Softkey "Vorschlagswerte" können Sie die Gebereinstellungen des jeweiligen Antriebs automatisch vorbelegen lassen.
Inbetriebnahme und Projektierung 6.5 NC- und antriebsspezifische Safety-Einstellungen konfigurieren Einstellungen vornehmen Tabelle 6-1 Geberparametrierung (Einstellung - Geberparametrierung) Einstellung Bedeutung Achstyp Einstellung des Achstyps (Linearachse oder Rundachse/Spindel). SP-Modulowert Einstellung des Modulowerts in Grad bei Rundachsen für die Funktion "Sichere Position". Dieser Modulowert wird beim sicheren Referenzieren berücksichtigt und bei der Übertragung der sicheren Position über PROFIsafe bei freigege‐...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.5 NC- und antriebsspezifische Safety-Einstellungen konfigurieren Tabelle 6-4 Konfiguration Mechanik (Einstellungen - Geberparametrierung) Einstellung Getriebestufenumschal‐ Freigabe/Sperrung der sicheren Getriebeumschaltung. tung Bei Freigabe können Sie bis zu 8 Übersetzungsverhältnisse parametrie‐ ren und die aktive Getriebestufe über PROFIsafe umschalten. Positionstoleranz Einstellung des Faktors zur Erhöhung der Toleranz für den kreuzweisen Datenvergleich der Istposition zwischen den beiden Überwachungskanä‐...
Inbetriebnahme und Projektierung 6.5 NC- und antriebsspezifische Safety-Einstellungen konfigurieren 6.5.8 Geberlosen Betrieb konfigurieren Voraussetzung ● Für den zu konfigurierenden Antrieb ist der SI-IBN-Modus aktiv (Seite 260). ● Der Antrieb ist für den Betrieb ohne Geber konfiguriert. Inbetriebnahmebild "Konfiguration Mechanik/Istwerterfassung" aufrufen MENU SELECT >...
Inbetriebnahme und Projektierung 6.5 NC- und antriebsspezifische Safety-Einstellungen konfigurieren Bild 6-16 IBN-Maske "Einstellungen - Konfiguration Mechanik/Istwerterfassung: Istwerterfassung" Softkey Zweck Antrieb + Die Einstellungen sind antriebsspezifisch. Wechseln Sie vor der Konfiguration mittels Softkey zum entsprechenden Antrieb. Antrieb - Antrieb auswählen Vorschlagswerte Mit dem Softkey "Vorschlagswerte"...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.5 NC- und antriebsspezifische Safety-Einstellungen konfigurieren Tabelle 6-6 Getriebestufenumschaltung (Einstellungen - Konfiguration Mechanik/Istwerterfassung) Einstellung Bedeutung Getriebestufenumschal‐ Freigabe/Sperrung der sicheren Getriebeumschaltung. tung Bei Freigabe können Sie bis zu 8 Übersetzungsverhältnisse parametrie‐ ren und die aktive Getriebestufe über PROFIsafe umschalten. Anzahl Lastumdrehungen Einstellung des Nenners für das Getriebe zwischen Motor und Last.
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.5 NC- und antriebsspezifische Safety-Einstellungen konfigurieren Einstellung Bedeutung Geschwindigkeitsistwert Anzeige von aktuellen Geschwindigkeitswerten für die Bewegungsüber‐ wachungen auf der Control Unit. Index: [0] = Lastseitiger Geschwindigkeitsistwert auf Control Unit Fehlertoleranz Einstellung der Toleranz der Plausibilitätsüberwachung von Strom und Spannungswinkel.
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.5 NC- und antriebsspezifische Safety-Einstellungen konfigurieren Einstellung Bedeutung Minimalstrom Istwerter‐ Einstellung des Minimalstromes bei geberloser Istwerterfassung bezogen fassung auf 1 A (d. h. 1 % = 10 mA). ● Der Wert muss vergrößert werden, wenn C01711 mit Meldungswert 1042 aufgetreten ist.
Inbetriebnahme und Projektierung 6.5 NC- und antriebsspezifische Safety-Einstellungen konfigurieren 6.5.9 Telegramme konfigurieren Voraussetzung ● Für den zu konfigurierenden Antrieb ist der Safety Integrated Inbetriebnahmemodus aktiviert. ● Für den zu konfigurierenden Antrieb sind erweiterte Funktionen oder Basisfunktionen über PROFIsafe eingestellt. Inbetriebnahmebild "Telegrammkonfiguration" aufrufen MENU SELECT >...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.5 NC- und antriebsspezifische Safety-Einstellungen konfigurieren Softkey Zweck Antrieb + Die Einstellungen sind antriebsspezifisch. Wechseln Sie vor der Konfiguration mittels Softkey zum entsprechenden Antrieb. Antrieb - Antrieb auswählen Vorschlagswerte Mit dem Softkey "Vorschlagswerte" können Sie die Werte des jeweiligen Inbetriebnahmebilds automatisch vorbelegen lassen.
Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren 6.6.1 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren In diesem Kapitel sind die Masken des SINUMERIK Commissioning und die Einstellungen zur Inbetriebnahme der verschiedenen Sicherheitsfunktionen beschrieben. Prinzipielle Vorgehensweise Rufen Sie die entsprechenden Inbetriebnahmebilder in SINUMERIK Commissioning auf und konfigurieren Sie die Sicherheitsfunktionen für die einzelnen Antriebe.
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren Inbetriebnahmebild Detaillierte Funktionsbeschreibung SS2E (Seite 309) Safe Stop 2 mit externem Stop (Seite 121) / Safe Stop 2 Extended Stop and Retract (Seite 123) Sicheres Referenzieren (Sei‐ Sicheres Referenzieren (Seite 193) te 312) Weitere Informationen zu Funktionsablauf und Parametrierung finden Sie in der Funktionsbeschreibung.
Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren Status Bedeutung Impuls Sperre Kanal 1 aktiv Einstellung "STO oder Sichere Impulslöschung auf CU aktiv" r9772.1 Impuls Sperre Kanal 2 aktiv Einstellung "STO auf Motor Module aktiv" r9872.1 STO aktiv Einstellung "STO im Antrieb aktiv" r9773.1 Test der Abschaltpfade erforderlich Einstellung "Test der Abschaltpfade erforderlich"...
Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren 6.6.3 STO Extended Voraussetzung ● Für den zu konfigurierenden Antrieb ist der Safety Integrated-Inbetriebnahmemodus (Seite 260) aktiv. ● Der Antrieb ist für den Betrieb mit Geber und erweiterten Funktionen konfiguriert. Inbetriebnahmebild "Sichere Momentenabschaltung - STO Extended" anzeigen MENU SELECT >...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren Einstellungen Einstellung Bedeutung Zwangsdynamisierung der Abschaltpfade Einstellung des Zeitintervalls für die Durchführung von Dynamisierung und Test der Safety-Abschaltpfade. Innerhalb der parametrierten Zeit muss min‐ p9659 destens einmal eine Abwahl von STO durchgeführt werden. Bei jeder STO- Abwahl wird die Überwachungszeit zurückgesetzt.
Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren 6.6.4 Voraussetzung ● Für den zu konfigurierenden Antrieb ist der Safety Integrated-Inbetriebnahmemodus (Seite 260) aktiv. ● Für den Antrieb ist mindestens eine Safety-Überwachungsfunktion freigegeben. ● Für den Antrieb ist eine Motorhaltebremse konfiguriert. Inbetriebnahmebild "Sichere Bremsenansteuerung - SBC" anzeigen MENU SELECT >...
Seite 285
Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren Status Bedeutung Sichere Bremsenschließung aktiv Anzeige und BICO-Ausgang für den Status von Safety Integrated auf dem Antrieb (Control Unit + Motor Module): r9773.4 SBC angefordert Bremsenschließung angewählt Anzeige und BICO-Ausgang für das Zustandswort der Ablaufsteuerung: r0899.13 Befehl Haltebremse schließen Einstellungen...
Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren 6.6.5 SS1 Extended Voraussetzung ● Für den zu konfigurierenden Antrieb ist der Safety Integrated-Inbetriebnahmemodus (Seite 260) aktiv. ● Der Antrieb ist für den Betrieb mit Geber und erweiterten Funktionen konfiguriert. Inbetriebnahmebild "Sicherer Stop 1 - SS1 Extended" anzeigen MENU SELECT >...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren Einstellungen Einstellung Bedeutung Verzögerungszeit STOP F -> STOP B Einstellung der Übergangszeit von STOP F auf STOP B. p9555 Die eingestellte Zeit wird intern auf ein ganzzahliges Vielfaches des Über‐ wachungstaktes gerundet. SS1 Überwachung Auswahl der Stoppreaktion, die bei Anwahl der Funktion SS1 bzw.
Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren 6.6.6 SS2/SOS Voraussetzung ● Für den zu konfigurierenden Antrieb ist der Safety Integrated-Inbetriebnahmemodus (Seite 260) aktiv. ● Der Antrieb ist für den Betrieb mit Geber und erweiterten Funktionen konfiguriert. Inbetriebnahmebild "Sicherer Stop 2 - Safe operating stop - SS2/SOS" anzeigen MENU SELECT >...
Seite 289
Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren Einstellungen Einstellung Bedeutung Verzögerungszeit SS2/STOP C -> SOS aktiv Einstellung der Übergangszeit von STOP C auf "Sicheren Betriebshalt" (SOS). p9552 Verzögerungszeit SLS/SOS -> SLS/SOS aktiv Einstellung der Verzögerungszeit für die SLS-Umschaltung und für die Ak‐ tivierung von SOS bei den Funktionen "Sicher begrenzte Geschwindigkeit"...
Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren 6.6.7 Voraussetzung ● Für den zu konfigurierenden Antrieb ist der Safety Integrated-Inbetriebnahmemodus (Seite 260) aktiv. ● Der Antrieb ist für den Betrieb mit Geber und erweiterten Funktionen konfiguriert. Inbetriebnahmebild "Sichere Beschleunigungsüberwachung - SAM" anzeigen MENU SELECT >...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren Einstellungen Einstellung Bedeutung Geschwindigkeitstoleranz Während der Rücklauframpe wird die Geschwindkeitstoleranz vom Umrich‐ ter kontinuierlich zur aktuellen Drehzahl addiert. Der Umrichter reduziert die p9548 Überwachung so lange, bis sie die "Abschaltdrehzahl" erreicht hat. ● Falls die Drehzahl vorübergehend größer wird, bleibt die Überwachung auf dem letzten Wert stehen.
Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren 6.6.8 Voraussetzung ● Für den zu konfigurierenden Antrieb ist der Safety Integrated-Inbetriebnahmemodus (Seite 260) aktiv. ● Der Antrieb ist für den Betrieb ohne Geber und mit erweiterten Funktionen konfiguriert. ● Für den Antrieb ist die Sicherheitsfunktion SS1 mit der Stoppreaktion AUS3 konfiguriert. Inbetriebnahmebild "Sichere Bremsrampenüberwachung - SBR"...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren Einstellungen Einstellung Bedeutung Verzögerungszeit Einstellung der Verzögerungszeit zur Überwachung der Bremsrampe. p9582 Zeit, die nach Auslösen von SS1, Anwahl von SLS oder SLS-Stufenum‐ schaltung vergeht, bis die Überwachung der Bremsrampe wirksam wird. Die Verzögerungszeit hat einen Minimalwert von 2 Safety-Überwachungs‐ takten.
Übertragung von Prozessdaten für SLS in SIEMENS Telegramm 903 Das bei SINUMERIK voreingestellte PROFIsafe-Telegramm 903 ist zur Verwendung von SCA (Safe Cam) optimiert und enthält nur eingeschränkte Prozessdaten für SLS. In SIEMENS Telegramm 902 sind hingegen alle Prozessdaten für SLS enthalten.
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren Statusinformationen Status Bedeutung Geschwindkeitsstufe angewählt Zeigt an, welche der parametrierten Geschwindigkeitsstufen aktuell ange‐ wählt ist. Stufe 1: r9720.9=0 und r9720.10=0 Stufe 2: r9720.9=1 und r9720.10=0 Stufe 3: r9720.9=0 und r9720.10=1 Stufe 4: r9720.9=1 und r9720.10=1 Geschwindkeitsstufe aktiv Falls aktuell eine der Geschwindigkeitsstufen aktiv ist, wird dies in der ent‐...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren Einstellungen Einstellung Bedeutung Verzögerungszeit Anwahl SLS -> SLS aktiv Einstellung der Verzögerungszeit für die SLS-Umschaltung. p9551 Diese Verzögerungszeit wird in folgenden Fällen wirksam: ● Anwahl von SLS: Die Überwachung wird erst nach Ablauf der projektierbaren Verzögerungszeit wirksam.
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren Einstellung Bedeutung Stoppreaktion Stufe 1 Einstellung der spezifischen Stoppreaktion für die entsprechende Maximal‐ geschwindigkeitsstufe: p9563[0] ● STOP A Stoppreaktion Stufe 2 ● STOP B p9563[1] ● STOP C Stoppreaktion Stufe 3 p9563[2] ● STOP D Stoppreaktion Stufe 4 ●...
Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren 6.6.10 Voraussetzung ● Für den zu konfigurierenden Antrieb ist der Safety Integrated-Inbetriebnahmemodus (Seite 260) aktiv. ● Der Antrieb ist für den Betrieb mit erweiterten Funktionen konfiguriert. Inbetriebnahmebild "Sichere Geschwindigkeitsüberwachung - SSM" anzeigen MENU SELECT > Inbetriebnahme > Menüfortschalttaste > Safety > Funktionen > SSM Bild 6-26 Statusinformationen Status...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren Einstellungen Einstellung Bedeutung SSM mit Hysterese Aktiviert die Funktionen "Hysterese" und "Filterzeit" für SSM. p9501.16 Bei freigegebener Funktion "SSM mit Hysterese" wird die Funktion SSM als aktive Überwachungsfunktion bewertet und führt nach einem STOP F auch zur Folgereaktion STOP B/STOP A.
Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren 6.6.11 Voraussetzung ● Für den zu konfigurierenden Antrieb ist der Safety Integrated-Inbetriebnahmemodus (Seite 260) aktiv. ● Der Antrieb ist für den Betrieb mit erweiterten Funktionen konfiguriert. Inbetriebnahmebild "Sichere Bewegungsrichtung - SDI" anzeigen MENU SELECT > Inbetriebnahme > Menüfortschalttaste > Safety > Funktionen > Menüfortschalttaste >...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren Einstellungen Einstellung Bedeutung Aktivierung/Deaktivierung (Freigabe) von SDI. p9501.17 Verzögerungszeit Anwahl SDI -> SDI aktiv Einstellung der Verzögerungszeit. p9565 Nach Anwahl der Funktion SDI ist noch maximal diese Zeit lang eine Bewe‐ gung in die überwachte Richtung zulässig. Diese Zeit kann also zum Ab‐ bremsen einer bestehenden Bewegung verwendet werden.
Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren 6.6.12 SLP/SP Voraussetzung ● Für den zu konfigurierenden Antrieb ist der Safety Integrated-Inbetriebnahmemodus (Seite 260) aktiv. ● Der Antrieb ist für den Betrieb mit Geber und erweiterten Funktionen konfiguriert. ● Telegramm 902 (Nutzung von SLP/SP) bzw. Telegramm 903 (nur Nutzung von SLP) ist eingestellt ●...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren Statusinformationen Status Bedeutung Positionsbereich angewählt Anzeige, ob Positionsbereich 1 bzw. 2 aktuell angewählt ist. Bereich 1: r9720.19=0 & r9720.6=0 Bereich 2: r9720.19=1 & r9720.6=0 Positionsbereich aktiv Anzeige, ob Positionsbereich 1 bzw. 2 aktuell aktiv ist. Bereich 1: r9722.19=0 &...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren Einstellung Bedeutung Stoppreaktion Einstellung der Stoppreaktion für Positionsbereich 1 bzw. 2 der Funktion SLP. Bereich 1: p9562[0] ● [0] STOP A Bereich 2: p9562[1] ● [1] STOP B ● [2] STOP C ● [3] STOP D ●...
Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren 6.6.13 Voraussetzung ● Für den zu konfigurierenden Antrieb ist der Safety Integrated-Inbetriebnahmemodus (Seite 260) aktiv. ● Der Antrieb ist für den Betrieb mit erweiterten Funktionen konfiguriert. Inbetriebnahmebild "Sicherer Bremsentest - SBT" anzeigen MENU SELECT > Inbetriebnahme > Menüfortschalttaste > Safety > Funktionen > Menüfortschalttaste >...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren Statusinformationen Status Bedeutung Akt. Haltemoment bzw. -kraft Anzeige für den aktuellen Drehmomentistwert bzw. Kraftistwert (ungeglät‐ tet). r0080 SBT Zustand Anzeige des aktuellen Zustands des sicheren Bremsentests. r10242 SBT Lastmoment bzw. -kraft Anzeige des Lastmoments bzw. der Lastkraft beim sicheren Bremsentest. Dieser Lastmoment bzw.
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren Einstellung Bedeutung Positionstoleranz Einstellung der tolerierten Positionsabweichung für Testsequenz 1 bzw. 2 beim sicheren Bremsentest. Testsequenz 1, Bremse 1: p10212[0] Testsequenz 1, Bremse 2: p10212[1] Testsequenz 2, Bremse 1: p10222[0] Testsequenz 2, Bremse 2: p10222[1] Testdauer Einstellung der Testdauer für Testsequenz 1 bzw.
Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren 6.6.14 Voraussetzung ● Für den zu konfigurierenden Antrieb ist der Safety Integrated-Inbetriebnahmemodus (Seite 260) aktiv. ● Der Antrieb ist für den Betrieb mit Geber und mit erweiterten Funktionen konfiguriert. Inbetriebnahmebild "SI Sichere Nocken" anzeigen MENU SELECT >...
Anzeige des Nockenbezeichners. Per Voreinstellung "Nocken 1" … "No‐ cken 30". Die Nockenbezeichner sind in den zugehörigen TS-Dateien sprachabhän‐ gig festgelegt und können durch Kopieren und Anpassen der Dateien frei definiert werden: ● Vorlage der TS-Datei: /card/siemens/sinumerik/hmi/template/lng/ oem_scam_names_deu.ts ● Ablagepfad für benutzerdefinierte TS-Datei: /card/oem/ sinumerik/hmi/lng/oem_scam_names_<Sprachkennung>.ts Minusnocken-Position Einstellung der Minusnocken-Position in °...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren Inbetriebnahmebild "Sicherer Stop 2 mit externem Stop - SS2E" anzeigen MENU SELECT > Inbetriebnahme > Menüfortschalttaste > Safety > Funktionen > Menüfortschalttaste > SS2E Bild 6-31 Sicherer Stop 2 mit externem Stop - SS2E Statusinformationen Status Bedeutung...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren Einstellungen Einstellung Bedeutung Freigabe SS2E Über den Parameter wird die Freigabe SS2E aktiviert. p9501.18 Verzögerungszeit STOP D -> SOS aktiv Einstellung der Übergangszeit von STOP D auf "Sicheren Betriebshalt" (SOS) in ms. p9553 Safety Integrated (mit SINAMICS S120) Inbetriebnahmehandbuch, 06/2019, A5E46305916A AA...
Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren 6.6.16 Sicheres Referenzieren Voraussetzung ● Für den zu konfigurierenden Antrieb ist der Safety Integrated-Inbetriebnahmemodus (Seite 260) aktiv. ● Der Antrieb ist für den Betrieb mit Geber und erweiterten Funktionen konfiguriert. Inbetriebnahmebild "Sicheres Referenzieren" anzeigen MENU SELECT >...
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Inbetriebnahme und Projektierung 6.6 Antriebsintegrierte Sicherheitsfunktionen konfigurieren Einstellungen Einstellung Bedeutung Freigabe Referenzieren über SCC Einstellung der Freigaben für die sicheren Bewegungsüberwachungen. p9501.27 SI Motion Anwenderzustimmung An-/Abwahl Anwenderzustimmung Sichere Position p9726 (wird nur angezeigt, wenn Funktionen mit sicherer Positionsauswertung ak‐ tiviert sind) Toleranz der Pos.istwerte (Referenzieren) Einstellung der Toleranz für die Überprüfung der Istwerte.
SINUMERIK Commissioning finden Sie im Inbetriebnahmehandbuch "SINUMERIK MC Inbetriebnahme MCU: NC, PLC, Antrieb; 06/2019, A5E47437618* AA". ● Allgemeine Informationen zu allen Maschinendaten finden Sie im Listenhandbuch "SINUMERIK MC Maschinendaten; 06/2019, A5E47256825* AA" oder in der Online-Hilfe von SINUMERIK Commissioning. Safety Integrated (mit SINAMICS S120)
Alarmverhalten von PROFIBUS/PROFINET-Antrie‐ ben beim Hochlauf MD13150 $MN_SINAMICS_ALARM_MASK Aktivierung/Deaktivierung der Stör- und Warnpuffer‐ ausgabe bestimmter DO-Gruppen (für nicht NC-ge‐ führte Achsen) Weitere Informationen zu den Maschinendaten: Listenhandbuch: "SINUMERIK MC Maschinendaten; 06/2019, A5E47256825* AA". Safety Integrated (mit SINAMICS S120) Inbetriebnahmehandbuch, 06/2019, A5E46305916A AA...
Inbetriebnahme und Projektierung 6.8 Inbetriebnahme abschließen Inbetriebnahme abschließen 6.8.1 Einstellungen bestätigen Nach der Parametrierung muss der Safety Integrated-Inbetriebnahmemodus wieder deaktiviert werden und die Ist-Prüfsummen müssen in die Soll-Prüfsummen übernommen werden. Voraussetzung ● Die NC- und antriebsspezifischen Einstellungen sind für alle sicherheitsgerichteten Antriebe und für alle F-Peripheriegeräte korrekt konfiguriert.
Inbetriebnahme und Projektierung 6.8 Inbetriebnahme abschließen 6.8.2 Safety Integrated-Kennwort vergeben Allgemein sind Inbetriebnahmedaten in SINUMERIK Operate über unterschiedliche Zugriffsstufen gesichert. Die sicherheitsrelevante Antriebsparametrierung schützen Sie zusätzlich über das Safety Integrated-Kennwort. Dieses Kennwort wird in den Antriebsdaten selbst gespeichert, sodass diese nur von befugten Personen geändert werden können, denen das Kennwort bekannt ist.
Inbetriebnahme und Projektierung 6.9 Serieninbetriebnahme Serieninbetriebnahme Ein geladenes und in Betrieb genommenes Projekt kann unter Beibehaltung der Safety- Parametrierung auf eine weitere SINUMERIK MC geladen werden. Beachten Sie hierbei folgende Informationen: ● Unterschiedliche Komponenten-Prüfsummen aufgrund von Serieninbetriebnahme mit Safety Integrated-Funktionalität (Seite 360) ●...
Diagnose Übersicht Wenn Sie anleitende Beschreibungen zur Diagnose suchen, finden Sie in diesem Kapitel einen Wegweiser zur Diagnose (Seite 320) und Beschreibungen zur Safety- Diagnosefunktionalität (Seite 325) mit SINUMERIK Commissioning (Seite 3). Diese Diagnosefunktionalitäten sind abhängig von der jeweiligen Komponente in der folgenden Software möglich: Tabelle 7-1 Diagnosefunktionalität in Abhängigkeit der Komponenten...
Diagnose 7.2 Wegweiser zur Diagnose Wegweiser zur Diagnose Tabelle 7-2 Schrittfolge zur Auswertung der Diagnosemöglichkeiten Schritt Vorgehensweise Beschreibung siehe ... LEDs an der Hardware auswerten (F‑CPU, F‑Peripherie): Handbücher zur F‑CPU und F‑Pe‐ ripherie ● RUN-LED – CPU ist im Betriebszustand RUN (leuchtet grün) –...
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Diagnose 7.2 Wegweiser zur Diagnose RET_DPWR: Nicht fehlersicherer Fehlercode RET_VAL der Anweisung DPWR_DAT. Die Beschreibung der Fehlercodes finden Sie in der STEP 7 Hilfe zur Anweisung DPWR_DAT (Erweiterte Anweisungen > Dezentrale Peripherie > Weitere). Safety Integrated (mit SINAMICS S120) Inbetriebnahmehandbuch, 06/2019, A5E46305916A AA...
Diagnose 7.3 Systemalarme Systemalarme Diagnosebild "Meldungen" anzeigen MENU SELECT > Diagnose > Menüerweiterung > Meldungen Bild 7-1 Meldungen - Systemalarme Alarmtexte aus dem TIA Portal exportieren Damit die Alarmtexte aus dem TIA Portal in SINUMERIK Commissioning im Diagnosebild "Meldungen" angezeigt werden, müssen Sie die Alarmtexte aus dem TIA Portal exportieren. Safety Integrated (mit SINAMICS S120) Inbetriebnahmehandbuch, 06/2019, A5E46305916A AA...
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Diagnose 7.3 Systemalarme Gehen Sie wie im Folgenden beschrieben vor. 1. Öffnen Sie das Projekt im TIA Portal. 2. Klicken Sie im Projektnavigator auf die SINUMERIK-Steuerung und wählen Sie das Kontextmenü "Alarme und Texte für SINUMERIK Operate exportieren..." aus. Bild 7-2 Alarme aus TIA Portal exportieren Safety Integrated (mit SINAMICS S120) Inbetriebnahmehandbuch, 06/2019, A5E46305916A AA...
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Diagnose 7.3 Systemalarme 3. Wählen Sie im folgenden Dialog den Speicherpfad für die Exportdateien aus. Bild 7-3 Exportdialog 4. Klicken Sie anschließend auf die Schaltfläche "Exportieren". Die Exportdateien für Operate werden im angegebenen Verzeichnis abgelegt. 5. Kopieren Sie von dort die exportieren Dateien in das Verzeichnis /oem/sinumerik/hmi/lng. Safety Integrated (mit SINAMICS S120) Inbetriebnahmehandbuch, 06/2019, A5E46305916A AA...
Diagnose 7.4 Diagnosemöglichkeiten in SINUMERIK Commissioning Diagnosemöglichkeiten in SINUMERIK Commissioning 7.4.1 Safety Integrated Diagnoseübersicht Die Diagnoseübersicht enthält allgemeine Informationen zur verwendeten Betriebsart, Anzahl und Typ verwendeter Achsen sowie Statusinformationen zu anstehenden Alarmen und sicherer Referenzierung. Aufruf MENU SELECT > Diagnose > Menüfortschalttaste > Safety Bild 7-4 Safety Integrated Diagnoseübersicht Dieses Bild dient gleichzeitig als Einstieg in die folgenden Diagnosebilder:...
Diagnose 7.4 Diagnosemöglichkeiten in SINUMERIK Commissioning 7.4.2 SI Antriebe Status Im Diagnosebild "SI Antriebe Status" werden die projektierten sicherheitsrelevante Status- und Diagnoseinformationen des jeweils ausgewählten Antriebs angezeigt. Funktionalitäten, die für den ausgewählten Antrieb nicht projektiert sind, sind im jeweiligen Bild ausgeblendet.
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Diagnose 7.4 Diagnosemöglichkeiten in SINUMERIK Commissioning Aufruf "SI Antriebe Status - Erweiterte Funktionen" MENU SELECT > Diagnose > Menüfortschalttaste > Safety > SI Antriebe > Erweit. Funktionen Bild 7-6 Diagnosebild "SI Antriebe Status - Erweiterte Funktionen" Safety Integrated (mit SINAMICS S120) Inbetriebnahmehandbuch, 06/2019, A5E46305916A AA...
Diagnose 7.4 Diagnosemöglichkeiten in SINUMERIK Commissioning 7.4.3 SI Telegramme Übersicht Im Diagnosebild "SI Telegramme Übersicht" werden für die jeweiligen Antriebe/Achsen die Telegrammtypen für PROFIsafe und SIC/SCC angezeigt. Aufruf MENU SELECT > Diagnose > Menüfortschalttaste > Safety > SI Telegramme Bild 7-7 Diagnosebild "SI Telegramme Übersicht"...
Diagnose 7.4 Diagnosemöglichkeiten in SINUMERIK Commissioning 7.4.4 SI Telegramme PROFIsafe Im Diagnosebild "SI Telegramme PROFIsafe" werden die Bedeutungen und Zustände der einzelnen Bits im Steuer- und Zustandswort dargestellt. Sie können zwischen den folgenden Ansichten wechseln: ● Zustandswort ● Zustandswort Nocken (Hinweis: nur bei freigegebener Nockenfunktion im SINAMICS) Aufruf MENU SELECT >...
Diagnose 7.4 Diagnosemöglichkeiten in SINUMERIK Commissioning 7.4.5 SI Telegramme PROFIdrive Im Diagnosebild "SI Telegramme PROFIdrive" werden die Bedeutungen und Zustände der einzelnen Bits im Steuer- und Zustandswort dargestellt. Aufruf MENU SELECT > Diagnose > Menüfortschalttaste > Safety > SI Telegramme > SIC/SCC Bild 7-9 SI Telegramme PROFIdrive Über den Softkey "Details"...
Diagnose 7.4 Diagnosemöglichkeiten in SINUMERIK Commissioning 7.4.6 SI Prüfsummen Im Diagnosebild "SI Prüfsummen Übersicht" werden für die Achsen und Antriebe alle Safety- Soll- und Ist-Prüfsummen angezeigt. Die Unterschiede zwischen Soll- und Ist-Prüfsumme werden über Status-Symbole kenntlich gemacht. Hinweis Die F-Gesamtsignatur wird aktuell nicht unterstützt. Aufruf "Prüfsummen"...
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Diagnose 7.4 Diagnosemöglichkeiten in SINUMERIK Commissioning Aufruf "Globale Prüfsummen" MENU SELECT > Diagnose > Menüfortschalttaste > Safety > SI Prüfsumme > Globale Prüfsummen Bild 7-11 Diagnosebild "SI Prüfsummen Globale Prüfsummen" Im Diagnosebild "SI Prüfsummen Globale Prüfsummen" werden übergeordnete Ist- Prüfsummen angezeigt, die sich aus den Master-Prüfsummen errechnen (Seite 337). Wenn Sie das Diagnosebild aufrufen, wird die Berechnung der globalen Prüfsummen gestartet und nach Abschluss werden diese Ist-Prüfsummen und das Berechnungsdatum angezeigt.
Diagnose 7.4 Diagnosemöglichkeiten in SINUMERIK Commissioning 7.4.8 SI Sicherer Nocken Im Diagnosebild "SI Sicherer Nocken" werden folgende Informationen zur Sicherheitsfunktion Safe Cam (SCA) des ausgewählten Antriebs angezeigt: ● Status der Funktion (SCA) Zeigt für den ausgewählten Antriebs an, ob die Sicherheitsfunktion Safe Cam (SCA) angewählt, aktiv und gültig ist.
● Die Status- und Steuerinformationen (SIC/SCC) (Seite 219) des Antriebs werden zwischen den integrierten Subkomponenten der SINUMERIK MC vermittelt: – Dadurch ist die Bewegungssteuerung in der NC ebenfalls an die antriebsautarken Safety Integrated Functions angebunden (Seite 343) und unnötige Folgereaktionen in der NC werden vermieden.
● In SINUMERIK Operate werden zusätzlich Masterprüfsummen und globale Prüfsummen angezeigt, die aus den oben genannten Ist-Prüfsummen berechnet werden. Diese übergeordneten Prüfsummen werden von der SINUMERIK MC nicht mit Sollwerten verglichen und nicht gespeichert. Siehe: Berechnung der globalen Prüfsummen/Masterprüfsummen (Seite 337) Die globalen Prüfsummen/Masterprüfsummen werden im Diagnosebereich von...
SINUMERIK Operate globale Prüfsummen und Masterprüfsummen angezeigt, die aus verschiedenen Ist-Prüfsummen von F-PLC und SINAMICS S120-Antrieb berechnet werden. Diese übergeordneten Ist-Prüfsummen werden von der SINUMERIK MC nicht mit Sollwerten verglichen und nicht gespeichert. Durch die Anzeige dieser übergeordneten Ist-Prüfsummen können Sie Unterschiede zwischen Ist-Zustand und Soll-Zustand leicht und übersichtlich feststellen.
Diagnose 7.6 Prüfsummen 7.6.3 SINAMICS-Prüfsummen Innerhalb der Safety-Parameter gibt es für jeden Überwachungskanal je 2 Parameter für die Soll- und die Ist-Prüfsumme. Bei der Inbetriebnahme muss die Ist-Prüfsumme in den entsprechenden Parameter der Soll- Prüfsumme übertragen werden. Dies kann für alle Prüfsummen eines Antriebsobjektes gleichzeitig mit Parameter p9701 oder über die entsprechende SINUMERIK Operate- Funktionalität erfolgen.
Diagnose 7.7 Stoppreaktionen Stoppreaktionen 7.7.1 Übersicht Die auslösbaren Stoppreaktionen sind abhängig vom verwendeten Umfang der Safety Integrated Functions: ● Auslösbare Stoppreaktionen bei Störungen von Safety Integrated Basic Functions (Seite 339) ● Auslösbare Stoppreaktionen bei Störungen von Safety Integrated Extended Functions (Seite 341) Stoppreaktionen und Sicherheitsfunktionen können prioritätsabhängig sein: ●...
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Diagnose 7.7 Stoppreaktionen Stoppreaktion Wird ausgelöst Aktion Auswirkung STOP F Bei Fehler im kreuzweisen Da‐ Übergang in STOP A Einstellbar verzögerte Folgereaktion tenvergleich STOP A (Werkseinstellung ohne Verzögerung), wenn eine der Safety- Funktionen angewählt ist STOP F ist fest dem kreuzweisen Datenvergleich (KDV) zugeordnet. Es werden damit Fehler in den Überwachungskanälen aufgedeckt.
Diagnose 7.7 Stoppreaktionen 7.7.3 Extended Functions Bei den Störungen von Safety Integrated Extended Functions und bei Grenzwertüberschreitungen können folgende Stoppreaktionen ausgelöst werden: Tabelle 7-6 Stoppreaktionen bei Safety Integrated Extended Functions Stoppreaktion Wird ausgelöst Reaktion der auslösenden Reaktion anderer Achsen bzw. NC- Achse bzw.
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Diagnose 7.7 Stoppreaktionen Stoppreaktion Wird ausgelöst Reaktion der auslösenden Reaktion anderer Achsen bzw. NC- Achse bzw. DRV-Reaktion Reaktion STOP D Zeitstufe t wird gestartet. Bremsen auf der Bahn (interpolatori‐ ● Projektierbarer Folge- sches Bremsen) Stopp p9563 bei SLS Keine antriebsautarke Reakti‐ on, sondern NC-Reaktion (sie‐...
Diagnose 7.7 Stoppreaktionen Hinweis Verzögerte Impulslöschung bei Busausfall Für SLS und SDI stehen die Stoppreaktionen auch mit verzögerter Impulslöschung bei Busausfall zur Verfügung (damit der Antrieb bei einer Kommunikationsstörung nicht sofort mit Impulslöschung reagiert): ● Wenn p9580 ≠ 0 und SLS aktiv ist, erfolgt bei Kommunikationsausfall die parametrierte ESR-Reaktion nur, wenn als SLS-Reaktion ein STOP mit verzögerter Impulslöschung bei Busausfall parametriert ist (p9563[0...3] ≥...
Diagnose 7.7 Stoppreaktionen Beispiel: Die Bewegungssteuerung in der NC reagiert auf die STOP-Reaktionen des Antriebs, indem Sie z. B. keine weiteren Sollwerte für die Bahn vorgibt. Hierdurch werden zu quittierende Alarme vermieden, wie "Konturüberwachung" oder "Positionierüberwachung". Zur Abbildung der Safety-Stoppreaktionen in der NC werden die entsprechenden Statusbits aus dem S_ZSW1 (bzw.
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Diagnose 7.7 Stoppreaktionen Erläuterung zur Tabelle In den einzelnen Sicherheitsfunktionen gibt es keine übergreifende Priorität. Ein SOS ist z. B. weiterhin angewählt, auch wenn ein STO angefordert ist. ● Die Sicherheitsfunktionen, die ein Abbremsen des Antriebs verursachen (SS1, SS2) sind mit fallender Priorität von oben nach unten eingetragen.
Diagnose 7.8 Konfiguration des Stör-, Meldungs- und Warnpuffers Konfiguration des Stör-, Meldungs- und Warnpuffers 7.8.1 Allgemeines zum Störpuffer und Safety-Meldungspuffer Ein SINAMICS S120-Antrieb hat neben dem Standard-Störpuffer und dem Standard- Warnpuffer einen eigenen Safety-Meldungspuffer für sicherheitsgerichtete Meldungen zu Safety Integrated Extended Functions: ●...
Diagnose 7.8 Konfiguration des Stör-, Meldungs- und Warnpuffers Die Aktivierung wird in folgendem Maschinendatum eingetragen: ● MD13150 $MN_SINAMICS_ALARM_MASK – "Bit 2: Störungen der Drive-Controls ausgeben" – "Bit 10: Warnungen der Drive Controls ausgeben" Alarme/Warnungen müssen ausgewertet werden. Optional können Sie zusätzliche Bits setzen, um Störungen bzw. Warnungen weiterer DO- Gruppen auszugeben.
Diagnose 7.9 Quittierung Quittierung 7.9.1 Übersicht Die meisten Safety-Meldungen benötigen die sichere Quittierung. Sichere Quittierung ist das Löschen von sicherheitsgerichteten Meldungen der antriebsintegrierten Überwachungsfunktionen mittels sicherheitsgerichteter Kommunikation. Mit der sicheren Quittierung wird der Störfall im Antrieb als gegangen markiert. Die sichere Quittierung ist unabhängig vom verwendeten Umfang der Safety Integrated Functions (Basic bzw.
Diagnose 7.9 Quittierung 7.9.2 Quittierung über PROFIsafe Die PROFIsafe-Quittierung programmieren Sie im Sicherheitsprogramm der F-PLC, indem Sie über das PROFIsafe-Telegramm (STW Bit 7) das Signal "Internal Event ACK" getrennt pro Antriebsobjekt setzen. Störungen in den Antriebsobjekten (DOs) können von der F-PLC nicht im Verband quittiert werden, sondern müssen für jedes Antriebsobjekt einzeln quittiert werden.
Diagnose 7.9 Quittierung 7.9.4 Quittierung über POWER ON Die Quittierung der Safety-Störungen funktioniert auch, wie bei allen anderen Störungen, durch Aus-/Einschalten des Antriebsgeräts (POWER ON). Ist die Ursache der Störung noch nicht behoben, dann erscheint die Störung nach dem Hochlauf sofort wieder. 7.9.5 Erweiterte Quittierung (Abwahl von STO/SS1) Bei externen Antrieben kann die erweiterte Alarmquittierung alternativ zur sicheren Quittierung...
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Diagnose 7.9 Quittierung Folgende Safety-Meldungen werden bei deaktiviertem Safety-Meldungspuffer im Störpuffer gespeichert und erfordern somit zusätzlich einen PROFIdrive RESET: Tabelle 7-10 Speicherung sicherheitsgerichteter Meldungen im Störpuffer (bei deaktiviertem Safety- Meldungspuffer) Alarmnummer Alarmtext 201689 SI Motion: Achse umkonfiguriert 201700 SI Motion P1 (CU): STOP A ausgelöst 201701 SI Motion P1 (CU): STOP B ausgelöst 201708...
Zeitpunkt der Messung. Die Messungen können nicht dazu dienen, reale Werte (z. B. Maximalwege für Nachlaufwege) abzuleiten. Abnahmetest in SINUMERIK Commissioning Der Abnahmetest für eine SINUMERIK MC kann in SINUMERIK Commissioning vorgenommen werden. Voraussetzung dafür ist die Verwendung eines SINAMICS S120- Antriebs. Da die Handhabung des SINUMERIK Commissioning (Seite 3) vom SINUMERIK Operate abgeleitet ist, gibt es auch keine funktionalen Unterschiede zum Abnahmetest in SINUMERIK Operate.
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Sie im Funktionshandbuch "SINUMERIK Operate Abnahmetest" (Download: (https:// support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/109761095)). Hinweis Ist die SINUMERIK MC an einem SINAMICS S210-Antrieb angeschlossen, muss der Abnahmetest (wie auch die Safety Inbetriebnahme) im TIA Portal-Programm "Startdrive" vorgenommen werden. Ein entsprechender Workflow wird in einem separaten Handbuch behandelt.
Komponententausch (Software/Hardware) Sicherheitshinweise WARNUNG Unsicherer Betriebszustand nach POWER ON Nach Firmware-Updates wird vom System in der Regel ein POWER ON angefordert. Nach einem POWER ON kann es zu einem unsicheren Betriebszustand kommen, der beim Aufenthalt des Gefahrenbereichs zu Tod oder schweren Verletzungen führen kann. ●...
Komponententausch (Software/Hardware) 9.2 Software, F-CPU, F-Peripherie Software, F-CPU, F-Peripherie Austausch von Software‑Komponenten Beim Austausch von Software‑Komponenten auf Ihrem PG/PC, z. B. bei einer neuen Version von STEP 7, müssen Sie die Hinweise bezüglich Auf- und Abwärtskompatibilität in der Dokumentation und in den Liesmich-Dateien dieser Produkte beachten. Austausch von Hardware‑Komponenten Der Austausch von Hardware‑Komponenten für SIMATIC Safety (F‑CPU, F‑Peripherie, Batterien, etc.) wird wie für Standard-Automatisierungssysteme durchgeführt.
Komponententausch (Software/Hardware) 9.2 Software, F-CPU, F-Peripherie Vorbeugende Instandhaltung (Proof-Test) Die Wahrscheinlichkeitswerte für die zertifizierten Komponenten des F-Systems gewährleisten für übliche Konfigurationen ein Proof-Test-Intervall von 20 Jahren. Proof-Test für komplexe elektronische Komponenten bedeutet in der Regel Ersatz durch unbenutzte Ware. PFD-, PFH-Werte für F-CPU S7-1500 Nachfolgend finden Sie die Versagenswahrscheinlichkeitswerte (PFD -, PFH-Werte) für F- CPU S7-1500 bei einer Gebrauchsdauer von 20 Jahren und bei einer Reparaturzeit von 100...
Komponententausch (Software/Hardware) 9.3 Motoren, CU SINAMICS S120 Motoren, CU SINAMICS S120 Übersicht Hinweis Weitere Sicherheitshinweise beachten Beachten Sie die Hinweise zu Änderungen oder Tausch von Software-Komponenten im Kapitel "Sicherheitshinweise (Seite 355)"! Die defekte Komponente wurde unter Berücksichtigung der Sicherheitsbestimmungen getauscht. Im Folgenden finden Sie die relevanten Informationen aus der Sicht von Safety Integrated.
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Komponententausch (Software/Hardware) 9.3 Motoren, CU SINAMICS S120 Getauschte Ansteue‐ Reaktion Aktion des Anwenders Diagnose‐ Komponente rungsart des Antriebs parameter Störquittie‐ Quittierung Speichern (Störung) rung erforder‐ Komponenten‐ lich tausch erforder‐ lich Extended Control Unit Alle F01641.0 = 1 Nein r9776.2 = 1 Functions Motor Module PROFIsafe,...
Komponententausch (Software/Hardware) 9.4 Meldungen bei Komponententausch nach Safety Inbetriebnahme Meldungen bei Komponententausch nach Safety Inbetriebnahme Sicherheitsgerichteten Komponenten ist eine CRC-Prüfsumme zugewiesen, wodurch erkannt wird, wenn die Hardware geändert wurde: ● Tausch bestimmter Antriebskomponenten nach Abschluss der Safety Integrated- Inbetriebnahme. ● Unterschiedliche Prüfsummen aufgrund von Serieninbetriebnahme mit Safety Integrated- Funktionalität Abhängig von den betroffenen Komponenten und der Ansteuerungsart werden entsprechende Meldungen angezeigt:...
Komponententausch (Software/Hardware) 9.5 Wichtige Parameter - Hinweise zum Komponententausch Wichtige Parameter - Hinweise zum Komponententausch Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) ● p9670 SI Modulkennung Control Unit ● p9671[0...n] SI Modulkennung Motor Module ● p9672 SI Modulkennung Power Module ●...
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Komponententausch (Software/Hardware) 9.5 Wichtige Parameter - Hinweise zum Komponententausch Safety Integrated (mit SINAMICS S120) Inbetriebnahmehandbuch, 06/2019, A5E46305916A AA...
Datenbeschreibungen 10.1 NC-Variablen 10.1.1 Übersicht In der Betriebsart Safety Integrated sind sicherheitsrelevante NC-Variablen (BTSS) verfügbar, die größtenteils über SIC-Signale abgebildet werden. Tabelle 10-1 Verfügbare sicherheitsrelevante NC-Variablen Baustein Index Name Bedeutung aStopesi Aktueller Safety Integrated Stop E bei irgendeiner Achse. SEMA vaStopSi Stop von Safety Integrated.
Datenbeschreibungen 10.2 Systemvariablen 10.2 Systemvariablen 10.2.1 Übersicht In der Betriebsart "Safety Integrated" sind sicherheitsrelevante Systemvariablen verfügbar, die über SIC-Signale abgebildet werden (Nahtstelle NC/PLC-DRIVE): ● $VA_STOPSI (Seite 364) ● $A_STOPESI (Seite 364) Hinweis Information für Umsteiger: Verfügbare Systemvariablen in der Betriebsart "Safety Integrated" Nur die hier aufgeführten Variablen "$VA_STOPSI"...
S_STW2 (Seite 374) S_ZSW2 (Seite 376) PZD2 10.4.3 SIEMENS Telegramm 701 Telegramm 701 Für die Übertragung des SIC und des SCC steht das vordefinierte PROFIdrive-Telegramm 701 zur Verfügung: Tabelle 10-5 SIEMENS Telegramms 701 (Telegrammaufbau) Empfangsdaten Parameter Sendedaten Parameter PZD1 S_STW1B (Sei‐ p10250 S_ZSW1B (Sei‐...
Das Telegramm 901 überträgt als Nutzdaten das S_STW2, die variable SLS-Grenze (S_SLS_LIMIT_A), das S_ZSW2, den aktiven SLS-Wert der Stufe 1 (S_SLS_LIMIT_A_ACTIVE), einen Zählerwert (S_CYCLE_COUNT) und den sicheren Positionswert im 16-bit-Format (S_XIST16). Tabelle 10-6 SIEMENS Telegramm 901 (Telegrammaufbau) Ausgangsdaten Eingangsdaten PZD1...
Datenbeschreibungen 10.5 Prozessdaten 10.5.2.2 S_ZSW1: Safety-Zustandswort 1 S_ZSW1 (Basic Functions) Safety-Zustandswort 1 (S_ZSW1) S_ZSW1, Eingangssignale Siehe Funktionsplan [2806]. Tabelle 10-12 Beschreibung Safety-Zustandswort 1 (S_ZSW1) Byte Bedeutung Bemerkungen STO aktiv STO aktiv STO nicht aktiv SS1 aktiv SS1 aktiv SS1 nicht aktiv SS2 aktiv –...
Seite 373
Datenbeschreibungen 10.5 Prozessdaten S_ZSW1 (Extended Functions) Safety-Zustandswort 1 (S_ZSW1) S_ZSW1, Eingangssignale Siehe Funktionsplan [2842]. Tabelle 10-13 Beschreibung Safety-Zustandswort 1 (S_ZSW1) Byte Bedeutung Bemerkungen STO aktiv STO aktiv STO nicht aktiv SS1 aktiv SS1 aktiv SS1 nicht aktiv SS2 aktiv SS2 aktiv SS2 nicht aktiv SOS aktiv SOS aktiv...
Datenbeschreibungen 10.5 Prozessdaten Byte Bedeutung Bemerkungen Auswahl Getriebestufe Bit 0 – Auswahl der Getriebestufe (3 Bits) Auswahl Getriebestufe Bit 1 – Auswahl Getriebestufe Bit 2 – Getriebestufenumschaltung Mit erhöhter Positionstoleranz Ohne erhöhte Positionstoleranz SS2E Abwahl SS2E Anwahl SS2E SS2ESR Abwahl SS2ESR Anwahl SS2ESR 6, 7 Reserviert...
Seite 377
Datenbeschreibungen 10.5 Prozessdaten Byte Bedeutung Bemerkungen SLA aktiv – Aktive SLS–Stufe Bit 0 – Aktive SLS–Stufe Bit 1 Reserviert – – SDI positiv aktiv – SDI negativ aktiv – 6, 7 Reserviert – – SSM (Drehzahl) – 0 ... 2 Reserviert –...
Seite 378
Datenbeschreibungen 10.5 Prozessdaten S_ZSW2 (Extended Functions) Safety-Zustandswort 2 (S_ZSW2) S_ZSW2, Eingangssignale Siehe Funktionsplan [2843]. Tabelle 10-17 Beschreibung Safety-Zustandswort 2 (S_ZSW2) Byte Bedeutung Bemerkungen STO aktiv STO aktiv STO nicht aktiv SS1 aktiv SS1 aktiv SS1 nicht aktiv SS2 aktiv SS2 aktiv SS2 nicht aktiv SOS aktiv SOS aktiv...
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Datenbeschreibungen 10.5 Prozessdaten Byte Bedeutung Bemerkungen 0 ... 2 Reserviert – – SLP Aktiver Positionsbereich SLP-Bereich 2 (SLP2) aktiv SLP-Bereich 1 (SLP1) aktiv Das Statussignal "SLP Aktiver Positionsbereich" entspricht immer dem Diagnosesignal "SLP Ak‐ tiver Positionsbereich" (r9722.19). 4, 5 Reserviert Sichere Position gültig Sichere Position gültig Sichere Position ungültig...
Datenbeschreibungen 10.5 Prozessdaten Byte Bedeutung Bemerkungen F-DI 0 F-DI 0 inaktiv F-DI 0 aktiv F-DI 1 F-DI 1 inaktiv F-DI 1 aktiv F-DI 2 F-DI 2 inaktiv F-DI 2 aktiv SS2ESR SS2ESR aktiv SS2ESR nicht aktiv SS2E aktiv SS2E aktiv SS2E nicht aktiv SOS angewählt SOS angewählt...
Datenbeschreibungen 10.5 Prozessdaten ● Wertebereich 1 ... 32767; 32767 ≙ 100 % ● Darf nur ausgewertet werden, wenn SLS 1 aktiv und p9501.24 = 1 ist. 10.5.2.7 S_CYCLE_COUNT: Zähler für den Safety-Takt S_CYCLE_COUNT ● PZD4 in Telegramm 901 und 902, Eingangssignale ●...
Datenbeschreibungen 10.5 Prozessdaten ● Wertbereich ±737280000 ● Einheit: 1 μm (Linearachse), 0,001 ° (Rundachse) ● Darf nur ausgewertet werden, wenn die Übertragung sicherer Positionswerte aktiv ist (p9501.25 = 1) und der Positionswert gültig ist (r9722.22 = r9722.23 = 1). 10.5.2.10 S_ZSW_CAM1 S_ZSW_CAM1 S_ZSW_CAM1, Safe Cam...
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Datenbeschreibungen 10.5 Prozessdaten Byte Bedeutung Bemerkungen Position auf Nocken 9 Position liegt auf Nocken 9 Position liegt nicht auf Nocken 9 Position auf Nocken 10 Position liegt auf Nocken 10 Position liegt nicht auf Nocken 10 Position auf Nocken 11 Position liegt auf Nocken 11 Position liegt nicht auf Nocken 11 Position auf Nocken 12...
Datenbeschreibungen 10.5 Prozessdaten Byte Bedeutung Bemerkungen Position auf Nocken 25 Position liegt auf Nocken 25 Position liegt nicht auf Nocken 25 Position auf Nocken 26 Position liegt auf Nocken 26 Position liegt nicht auf Nocken 26 Position auf Nocken 27 Position liegt auf Nocken 27 Position liegt nicht auf Nocken 27 Position auf Nocken 28...
Datenbeschreibungen 10.5 Prozessdaten 10.5.3.2 S_ZSW1B: SI Motion-/ Safety Info Channel-Zustandswort S_ZSW1B SI Motion Safety Info Channel Zustandswort Tabelle 10-20 Beschreibung S_ZSW1B Bedeutung Bemerkungen Parameter STO aktiv STO aktiv r9734.0 STO nicht aktiv SS1 aktiv SS1 aktiv r9734.1 SS1 nicht aktiv SS2 aktiv SS2 aktiv r9734.2...
Datenbeschreibungen 10.6 Nahtstellensignale: Achs-/Spindelsignale 10.6 Nahtstellensignale: Achs-/Spindelsignale Als PLC-Anwendernahtstelle sind bestimmte achsspezifische Signale aus dem SIC/SCC (Seite 219) in den Achs-DB (Seite 220) abgebildet: ● DB31 … DB61, Safety Info Channel (SIC) ● DB31 … DB61, Safety Control Channel (SCC) Hierdurch können Sie beispielsweise den Bremsentest (Seite 305) über das PLC- Anwenderprogramm durchführen.
Newsletter abonnieren. Safety-Newsletter abonnieren 1. Rufen Sie in Ihrem Browser die folgende Internetadresse auf: Alle Newsletter (https://www.industry.siemens.com/newsletter/public/AllNewsletters.aspx) 2. Stellen Sie die Internet-Seite auf die gewünschte Sprache ein. 3. Um Newsletter abonnieren zu können, müssen Sie sich registrieren und anmelden. Falls Sie noch nicht registriert sind, gehen Sie wie folgt vor: –...
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Systemmerkmale 11.1 Aktuelle Informationen 5. Öffnen Sie in der Liste den Themenbereich "Produkte und Lösungen". Nun wird Ihnen angezeigt, welche Newsletter für diesen Themenbereich zur Verfügung stehen. Durch Anklicken des Eintrags "Abonnieren" können Sie den entsprechenden Newsletter abonnieren. Wenn Sie noch detaillierte Informationen zu den Newslettern haben wollen, nutzen Sie die Zusatzfunktionen der Internetseite.
Systemmerkmale 11.2 Reaktionszeiten 11.2 Reaktionszeiten Die Basic Functions werden im Überwachungstakt (r9780) ausgeführt. Die PROFIsafe- Telegramme werden im PROFIsafe-Scan-Zyklus, der dem doppelten Überwachungstakt entspricht, ausgewertet (PROFIsafe-Scan-Zyklus = 2 · r9780). Hinweis zum Verständnis der Tabellen Das Antriebssystem ist die Komponente, die die Sicherheitsfunktionen erbringt. Die Bezeichnung "fehlerfreies Antriebssystem"...
Systemmerkmale 11.2 Reaktionszeiten 11.2.2 Ansteuerung der Basic Functions über PROFIsafe Die folgende Tabelle gibt die Reaktionszeiten vom Empfang des PROFIsafe-Telegramms im Antrieb bis zum Einleiten der Reaktion wieder. Tabelle 11-2 Reaktionszeiten bei Ansteuerung über PROFIsafe Funktion Worst case bei Fehlerfreiem Antriebssystem Vorhandensein eines Fehlers 5 ·...
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Systemmerkmale 11.2 Reaktionszeiten Funktion Worst case bei Fehlerfreiem Antriebssystem Vorhandensein eines Fehlers : An- bzw. Abwahl 5 · p9500 + t_K 5 · p9500 + t_K 3 · p9500 + 2 ms 4 · p9500 + 2 ms + t_Ist SLA: Grenzwertüberschreitung SLP (Grenzwertverletzung bis Reaktion eingeleitet) 1,5 ·...
Normen und Vorschriften Allgemeines Zielsetzung Hersteller und Betreiber technischer Einrichtungen und Produkte stehen in der Verantwortung, das Risiko von Anlagen, Maschinen und andere technische Einrichtungen entsprechend dem Stand der Technik zu minimieren. Vorschriften und Normen sind wesentliche Dokumente, die Mindestanforderungen für die Risikominderung beschreiben. Durch ihre Einhaltung kann der Errichter einer Anlage oder Hersteller einer Maschine oder eines Gerätes nachweisen, seine Sorgfaltspflicht erfüllt zu haben.
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Normen und Vorschriften A.1 Allgemeines Dazu ist die Verwendung besonders qualifizierter Technik notwendig, die den in den betreffenden Normen beschriebenen Anforderungen genügt. Die Anforderungen zur Erzielung funktionaler Sicherheit basieren auf den grundlegenden Zielen: ● Vermeidung systematischer Fehler, ● Beherrschung systematischer Fehler, ●...
Normen und Vorschriften A.2 Maschinensicherheit in Europa Maschinensicherheit in Europa Die EG-Richtlinien, die die Realisierung von Produkten betreffen, basieren auf Artikel 95 des EU-Vertrages, der den freien Warenverkehr regelt. Ihnen liegt ein neues, globales Konzept (”new approach”, “global approach”) zugrunde: ●...
Normen und Vorschriften A.2 Maschinensicherheit in Europa A.2.2 Harmonisierte Europanormen Harmonisierte Europanormen werden von den beiden Normungsorganisationen CEN (Comité Européen de Normalisation) und CENELEC (Comité Européen de Normalisation Électrotechnique) im Auftrag der EU-Kommission erarbeitet, um die Anforderungen der EG- Richtlinien für ein bestimmtes Produkt zu präzisieren. Diese Normen (EN-Normen) werden im Amtsblatt der Kommission des Europäischen Parlaments und des Rates veröffentlicht und sind danach ohne Änderungen in nationale Normen zu übernehmen.
Normen und Vorschriften A.2 Maschinensicherheit in Europa (automatische Vermutungswirkung). Liegt für eine Maschine keine Produktnorm vor, so können Typ B-Normen als Hilfen für den Bau einer Maschine herangezogen werden. Eine vollständige Liste aller gelisteten Normen sowie der mandatierten Normungsvorhaben findet sich im Internet unter: http://www.newapproach.org/ Empfehlung: Wegen der rasch fortschreitenden technischen Entwicklung und den damit verbundenen Änderungen von Maschinenkonzepten sollte bei Anwendung besonders von C-...
Normen und Vorschriften A.2 Maschinensicherheit in Europa A.2.4 EN ISO 13849-1 Die EN ISO 13849-1 setzt auf der Vorgängernorm EN 954-1 auf und erfordert zusätzlich eine quantitative Betrachtung der Sicherheitsfunktionen. Für Bauteile/Geräte sind folgende sicherheitstechnische Kenngrößen notwendig: ● Kategorie (strukturelle Anforderung) ●...
Normen und Vorschriften A.2 Maschinensicherheit in Europa Sicherheitstechnische Kenngrößen für Teilsysteme: ● SIL CL: SIL-Eignung SIL claim limit ● PFH Wahrscheinlichkeit gefährlicher Ausfälle pro Stunde probability of dangerous failures per hour ● T1: Lebensdauer lifetime Einfache Teilsysteme, z.B. Sensoren und Aktoren aus elektromechanischen Bauteilen, wiederum können aus unterschiedlich verschalteten Teilsystemelementen (Geräten) mit den Kenngrößen zur Ermittlung des entsprechenden PFH -Wertes des Teilsystems...
Normen und Vorschriften A.2 Maschinensicherheit in Europa Angaben zu nicht-elektrischen Systemen sind in der EN 62061 nicht enthalten. Die Norm stellt ein umfassendes System für die Realisierung sicherheitsrelevanter elektrischer, elektronischer und programmierbarer elektronischer Steuerungssysteme dar. Für nichtelektrische Systeme ist die EN ISO 13849-1 anzuwenden. Hinweis Realisierung einfacher Teilsystem und deren Integration sind inzwischen als “Funktionsbeispiele”...
Normen und Vorschriften A.2 Maschinensicherheit in Europa A.2.7 EN 60204-1 Die Europäische Norm EN 60204-1 basiert auf der modifizierten ISO-Fassung IEC 60204-1. Sie enthält allgemeine Anforderungen und Empfehlungen für die elektrische, elektronische und programmierbare elektronische Ausrüstung von Maschinen mit Nennspannungen bis einschließlich 1000 V AC / 1500 V DC bei Nennfrequenzen bis einschließlich 200 Hz, um - die Sicherheit von Personen und Sachen - die Erhaltung der Funktionsfähigkeit...
Normen und Vorschriften A.2 Maschinensicherheit in Europa A.2.9 Risikoanalyse/-beurteilung Maschinen und Anlagen beinhalten, aufgrund ihres Aufbaus und ihrer Funktionalität, Risiken. Deshalb verlangt die Maschinenrichtlinie für jede Maschine eine Risikobeurteilung und gegebenenfalls eine Risikominderung, bis das Restrisiko kleiner als das tolerierbare Risiko ist. Für die Verfahren der Bewertung dieser Risiken ist die folgende Norm anzuwenden: ●...
Normen und Vorschriften A.2 Maschinensicherheit in Europa Bild A-1 Iterativer Prozess zum Erreichen der Sicherheit nach DIN ISO 12100 Die Risikominderung muss durch geeignete Konzipierung und Realisierung der Maschine erfolgen, z.B. durch für Sicherheitsfunktionen geeignete Steuerung oder Schutzmaßnahmen. Umfassen die Schutzmaßnahmen Verriegelungs- oder Steuerfunktionen, sind diese gemäß EN ISO 13849-1 zu gestalten.
Auf die Restrisiken ist in der Maschinen-/Anlagendokumentation hinzuweisen (Benutzerinformation nach EN ISO 12100). A.2.12 EG-Konformitätserklärung Die EG-Konformitätserklärung für das Produkt erhalten Sie bei der Siemens-Geschäftsstelle in Ihrer Region oder im Internet unter: EG-Konformitätserklärung (https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/67385845) Safety Integrated (mit SINAMICS S120) Inbetriebnahmehandbuch, 06/2019, A5E46305916A AA...
Normen und Vorschriften A.3 Maschinensicherheit in USA Maschinensicherheit in USA Ein wesentlicher Unterschied bei den gesetzlichen Anforderungen zur Sicherheit am Arbeitsplatz zwischen den USA und Europa ist, dass es in den USA keine einheitliche Bundesgesetzgebung zur Maschinensicherheit gibt, welche die Verantwortlichkeit des Herstellers/Inverkehrbringers regelt.
Normen und Vorschriften A.3 Maschinensicherheit in USA A.3.2 NRTL-Listung Alle elektrischen Geräte, die in den USA eingesetzt werden, sind zum Schutz der Arbeitnehmer von einem von OSHA genehmigten "Nationally Recognized Testing Laboratory" (NRTL) für die vorgesehene Anwendung zuzulassen. Die national anerkannten Prüflaboratorien sind bevollmächtigt, Ausrüstungen und Material durch Listung, Kennzeichnung oder anderweitig zu akzeptieren.
Normen und Vorschriften A.3 Maschinensicherheit in USA A.3.4 ANSI B11 Die ANSI B11-Normen sind gemeinsame Standards/Normen, die von Gremien wie z. B. der Association for Manufacturing Technology (AMT - Vereinigung für Fertigungstechnologien) und der Robotic Industries Association (RIA - Roboterindustrieverband) entwickelt wurden. Mit der Risikoanalyse/-beurteilung werden die Gefahren einer Maschine bewertet.
Normen und Vorschriften A.4 Maschinensicherheit in Japan Maschinensicherheit in Japan Die Situation in Japan ist anders als in Europa und den USA. Vergleichbare gesetzliche Anforderungen zur funktionalen Sicherheit wie in Europa existieren nicht. Ebenso spielt die Produkthaftung keine solche Rolle wie in den USA. Es gibt keine gesetzliche Anforderung zur Anwendung von Normen, aber eine Verwaltungsempfehlung zur Anwendung von JIS (Japanese Industrial Standard).
Normen und Vorschriften A.5 Betriebsmittelvorschriften Betriebsmittelvorschriften Neben den Anforderungen aus Richtlinien und Normen sind auch firmenspezifische Anforderungen zu berücksichtigen. Vor allem größere Konzerne, wie z. B. Automobilbauer, haben hohe Anforderungen an die Automatisierungskomponenten, die dann oftmals in eigenen Betriebsmittelvorschriften gelistet werden. Sicherheitsrelevante Themen (z.
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Normen und Vorschriften A.5 Betriebsmittelvorschriften Safety Integrated (mit SINAMICS S120) Inbetriebnahmehandbuch, 06/2019, A5E46305916A AA...
Anhang Abkürzungen Das folgende Abkürzungsverzeichnis enthält alle relevanten Abkürzungen der SINUMERIK Safety Integrated Functions. Abkürzung Ableitung der Abkürzung Bedeutung Active Interface Module Active Interface Module Active Line Module Active Line Module Asynchronmotor Asynchronmotor BERO Berührungsloser Näherungsschalter Binector Input Binektoreingang BICO Binector Connector Technology Binektor-Konnektor-Technologie Basic Line Module...
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Anhang B.1 Abkürzungen Abkürzung Ableitung der Abkürzung Bedeutung Light-Emitting Diode Leuchtdiode Motion Control Bewegungssteuerung Motor Module Motor Module Numerical Control Numerische Steuerung Netzstromrichter Netzstromrichter p... ‑ Einstellparameter PC Unit Rechnereinheit PELV Protective Extra Low Voltage Schutzkleinspannung Programmiergerät Programmiergerät Programmable Logic Control Speicherprogrammierbare Steuerung PROFINET (Process Field network) Offener Ethernet-Standard für Automatisierung...
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Anhang B.1 Abkürzungen Abkürzung Ableitung der Abkürzung Bedeutung STOP A, B, ... Stop reaction Stoppreaktion: Das System reagiert im Fehlerfall ent‐ sprechend der projektierten Stoppreaktion. Steuerwort Steuerwort TM54F Terminal Module 54 F Klemmenerweiterungsbaugruppe 54 F Underwriteres Laboratories Inc. Underwriteres Laboratories Inc. Uninterruptible Power Supply Unterbrechungsfreie Stromversorgung Zwischenkreis...
Archivdateien gespeichert und von dort wieder eingelesen werden. Die Auswahl kann beliebig kombiniert werden. Die Dateien können unabhängig voneinander und mit größtmöglicher Flexibilität wieder eingelesen werden. In der SINUMERIK MC steht für das Erstellen von Inbetriebnahmearchiven ausschließlich das effiziente Format Data Storage Folder (DSF) zur Verfügung.
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Anhang B.2 Datensicherung und Archivierung in SINUMERIK Commissioning Archivmöglichkeiten Über die Bedienoberfläche des SINUMERIK Commissioning gibt es verschiedene Möglichkeiten, Archive zu erstellen und wieder einzulesen. ● Datenarchiv: Über den Softkey "Systemdaten" können Daten wie gewohnt gezielt aus dem Datenbaum ausgewählt und gesichert werden. Hinweis Ein Datenarchiv wird im Format ".arc"...
Der Datenumfang wird in nachkommenden Software-Versionen weiter individualisiert. Weitere Informationen Ausführliche Informationen zur Datensicherung und Archivierung in SINUMERIK Commissioning erhalten Sie im "Inbetriebnahmehandbuch SINUMERIK MC Inbetriebnahme CNC: NC, PLC, Antrieb" im Kapitel "Archive mittels SINUMERIK Operate erstellen und einlesen". Safety Integrated (mit SINAMICS S120)
● Direktes Abbild der Daten einer in Betrieb genommenen PLC in einer Datei ● Vereinfachung der Serieninbetriebnahme ● Inbetriebnahme der PLC mit dem SINUMERIK-Archiv direkt an der SINUMERIK MC, ohne Verwendung eines PG/PC bzw. TIA Portal oder STEP 7 ● Übertragung der Daten auf die SINUMERIK MC, ohne eine Onlineverbindung zur tatsächlichen Hardware herzustellen...
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Anhang B.3 PLC-Inbetriebnahmearchiv einer SINUMERIK MC erstellen Vorgehen Um ein PLC-Inbetriebnahmearchiv zu erstellen, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. In der Projektnavigation klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Gerätenamen, z. B. "MC_1" und wählen Sie im Kontextmenü "SINUMERIK-Archiv erstellen > Hardware und alle Programmbausteine".
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Anhang B.3 PLC-Inbetriebnahmearchiv einer SINUMERIK MC erstellen Ergebnis Das SINUMERIK-Archiv wird erstellt und unter dem von Ihnen angegebenen Pfad gespeichert. Safety Integrated (mit SINAMICS S120) Inbetriebnahmehandbuch, 06/2019, A5E46305916A AA...
Anhang B.4 PLC-Alarme und Textlisten aus dem TIA Portal exportieren PLC-Alarme und Textlisten aus dem TIA Portal exportieren PLC-Meldungen (Programmmeldungen und Systemmeldungen) sowie die zugehörigen Textlisten können Sie im TIA Portal anzeigen und projektieren, sowie exportieren, um diese in SINUMERIK Commissioning zu verwenden. Voraussetzung ●...
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Anhang B.4 PLC-Alarme und Textlisten aus dem TIA Portal exportieren Vorgehen Um die im TIA Portal-Projekt gespeicherten PLC-Alarme und Textlisten zu exportieren, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. In der Projektnavigation klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die PLC, dann wählen Sie im Kontextmenü...
B.5 SINUMERIK-PLC-Alarmtexte in das TIA Portal importieren SINUMERIK-PLC-Alarmtexte in das TIA Portal importieren Voraussetzung ● Eine SINUMERIK MC ist angelegt. ● Die Sprachen, in denen die TS-Dateien vorliegen, müssen im TIA Portal als Projektsprachen archiviert sein. Falls Sie eine zu importierende TS-Datei mehreren Sprachvarianten zuordnen möchten, aktivieren Sie alle gewünschten Sprachvarianten.
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3. Wählen Sie in der Klappliste "Dateityp" aus, welche Dateiformate Sie importieren möchten. – TS- und CSV-Dateien – TS-Dateien: Importieren von DB2-Alarmtexten, die direkt von der SINUMERIK MC kopiert wurden. – CSV-Datei: Importieren von DB2-Alarmtexten, die zuvor in das CSV-Format konvertiert wurden, z.
Index 1-Gebersystem, 197 Datenbaustein, 89 Datensicherung, 419 Datentransfer vom Standard-Anwenderprogramm zum Sicherheitsprogramm, 90 2-Gebersystem, 197 Datentypen für Sicherheitsprogramm, 64 Datentypkonvertierung, 67 DB-Zugriff, vollqualifiziert, 69 Alarm Erweiterte Alarmquittierung, 350 Anlauf, 87 Anlaufschutz, 87 Einfügen Anweisungen MC, 37 für das Sicherheitsprogramm, 61, 72 EMV-Richtlinie, 399 Anwendersicherheitsfunktion, 55 EN, 64...
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Index Filterzeit, (Entprellzeit) Firmware-Update, 356 POWER ON und Abnahmetest, 355 F-konformer PLC-Datentyp (UDT), 70 Kommunikation F-OB, 61 aufbauen, 47 F-Peripherie Standard-Anwenderprogramm und Ziehen und Stecken im Betrieb, 356 Sicherheitsprogramm, 89, 90 F-Peripherie-DB, 61 Kommunikationsausfall, 217 Nummernbereich, 59 ESR, 217 F-Peripheriezugriff, 85 Komponenten über das Prozessabbild, 85 MC, 34...