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ABB REL 511 Referenzhandbuch Seite 98

Leitungsdistanzschutzgerät für festgeerdete netze
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Pendelsperre (PSD)
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Leistungspendeln tritt im Netz bei großen Laständerungen oder bei Änderungen an der
Netzkonfiguration aufgrund von Fehlern und ihrer Beseitigung auf. Der Distanzschutz
erkennt dieses Leistungspendeln als zeitabhängige Veränderung der gemessenen Impe-
danz entlang einer Ortskurve in der Impedanzebene. Diese Ortskurve kann in die
Betriebskennlinie des Distanzschutzes hineinreichen und sein unerwünschtes An-
sprechen verursachen, wenn keine entsprechenden vorbeugenden Maßnahmen ergrif-
fen werden. Die Hauptaufgabe der Funktion Pendelsperre (PSD) besteht darin, ein
Leistungspendeln in Versorgungsnetzen zu erkennen und das Blockiersignal für die
Distanzschutzfunktion zu aktivieren, um ihr unerwünschtes Ansprechen zu verhindern.
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Die PSD-Funktion umfaßt eine innere und eine äußere Polygon-Meßcharakteristik. Ihr
Funktionsprinzip basiert auf der Messung der Zeit, die die durch ein Leistungspendeln
verursachte kurzzeitige Impedanz benötigt, um den Impedanzbereich zwischen der äu-
ßeren und der inneren Charakteristik zu durchqueren. Ein Leistungspendeln wird daran
erkannt, daß die Übergangszeiten länger als die entsprechenden Zeitgliedeinstellungen
sind. Das Prinzip der Impedanzmessung ist das gleiche, wie es für die Distanzschutz-
zonen eingesetzt wird. Die Impedanz und die Dauer der kurzzeitigen Impedanz wird in
allen drei Phasen getrennt gemessen. Als Ansprechbedingung kann eine von drei" (Pha-
sen) oder zwei von drei" permanent oder adaptiv (entsprechend den konkreten Betriebs-
bedingungen des Netzes) gewählt werden.
Die PSD-Funktion erkennt ein Leistungspendeln mit einer Pendeldauer ab 200 ms (d.
h. mit einer Schlupffrequenz von bis zu 10 % der Nennfrequenz bei einem 50-Hz-
Netz). Die Funktion erkennt das Pendeln sowohl unter normalen System-Betriebsbe-
dingungen als auch während der Unterbrechungszeit eines einpoligen automatischen
Wiedereinschaltzyklus. Für den ersten und die nachfolgenden Pendelvorgänge werden
unterschiedliche Zeitglieder verwendet, die eine hochgradige Differenzierung zwi-
schen Leistungspendeln und Fehlerzuständen gewährleisten.
Es besteht die Möglichkeit, das Ausgangssignal für ein erkanntes Leistungspendeln zu
unterbinden, wenn ein Erdfehlerstrom festgestellt wird. Hierdurch kann die Distanz-
schutzfunktion bei Erdschlüssen während eines Leistungspendelns freigegeben wer-
den.
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